Die Klimakrise verändert unsere Arbeitswelt. Bei extremer Hitze wird die Arbeit im Freien zum gesundheitlichen Risiko. Aber auch normale Büroarbeit wird zur Qual, wenn die urbanen Geschäftszentren oder auch die Gewerbegebiete und Werkstätten sogar in der Nacht nicht abkühlen. Sinkende Produktivität und zunehmende Krankentage sind die Folge. Lösungsansätze gibt es: Coworking auf dem Land ist ein Trend, Videokonferenzen ersetzen einen Großteil von Geschäftsreisen. Um aber Klima und Gesundheit effektiv zu schützen, gilt es, unsere gesamte Arbeitswelt auf den Prüfstand zu stellen.
Klima & Zukunft der Arbeit
aktualisiert am 10.12.24

Foto: Die steigenden Temperaturen machen Bauarbeitern besonders zu schaffen – wie hier in Washington (DC) beim Bau eines Baseballstadions; © Mark Wilson/Getty Images
Klimakrise und Arbeitsschutz
Für die Extremwetterlagen, die auf uns zukommen, sind unsere Arbeitsplätze in Deutschland nicht gemacht. Das betrifft z. B. Belastungen durch extreme Hitze oder die Zunahme von Krankheiten wie Hautkrebs durch gestiegene UV-Strahlung, von der vor allem Menschen in Handwerk, Landwirtschaft oder Straßenbau betroffen sind. Insbesondere Menschen sind gefährdet, die körperlich anstrengenden Berufen nachgehen und/oder mit Maschinen arbeiten, die ihrerseits selbst Hitze ausstrahlen. Menschen in unsicheren, schlecht bezahlten Beschäftigungsverhältnissen, wie etwa Paketzusteller:innen, sind darüber hinaus in einer schwierigeren Situation, den notwendigen Arbeitsschutz für sich zu beanspruchen.
Auch neue Infektionserkrankungen werden zu einem immer größeren Risiko durch eingewanderte Tierarten als Überträger. Zugleich muss sich der Arbeitsschutz auf neue Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (o. J.): Klimawandel und Arbeitsschutz. Gefahrenstoffe einstellen, die zum Beispiel in der Batterietechnik entstehen.
- Hitzewellen nehmen durch die Klimakrise von allen Wetterextremen am meisten zu. Besonders Arbeiten im Freien können zu erhöhten Belastungen für die Beschäftigten führen.
- Wenn es am Arbeitsplatz zu heiß ist, können Wohlbefinden und Konzentration, Produktivität und Gesundheit leiden. So fühlen sich laut Storm (Herausgeber) & Nürnberg (Mitherausgeber): Gesundheitsreport 2024 – Analyse der Arbeitsunfähigkeiten. DAK-Gesundheitsreport etwa 23 Prozent der Arbeitnehmenden dadurch erheblich belastet. Mehr als die Hälfte stellt fest, dass ihre Produktivität bei hohen Temperaturen sinkt, und 42 Prozent haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Zudem leidet ein Fünftel der Befragten unter gesundheitlichen Problemen wie Erschöpfung, Schlafstörungen und Kreislaufproblemen. Der Weg zur Arbeit wird dabei als weniger belastend empfunden (5,8 Prozent stark belastet, 21,6 Prozent mäßig belastet) als der Heimweg (11,4 Prozent stark belastet, 29,6 Prozent mäßig belastet).
- Der Storm (Herausgeber) & Nürnberg (Mitherausgeber): Gesundheitsreport 2024 – Analyse der Arbeitsunfähigkeiten. DAK-Gesundheitsreport zeigt außerdem, dass ein Viertel der Befragten, die in einer Kleinstadt wohnen, sich stark durch Hitze belastet fühlt (25,2 Prozent). In großen Großstädten betrifft es dagegen nur jeden Fünften (19,0 Prozent).
- Rund Statistisches Bundesamt (2022): Erwerbstätige im Inland nach Wirtschaftssektoren. ein Viertel der Erwerbstätigen arbeitet im produzierenden Gewerbe. Hier steigt die Hitzebelastung, unter anderem durch laufende Maschinen. Viele Werkhallen sind schlecht isoliert, in Industrie- und Gewerbegebieten entstehen häufig Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (2021): Gewerbegebiete − klimaangepasst und fit für die Zukunft! regelrechte Hitze-Hotspots – insbesondere durch den hohen Versiegelungsgrad.
- Auch andere Berufsgruppen sind von Leistungseinschränkungen durch Hitze betroffen. So erlebten zum Beispiel 34,4 Prozent der Altenpflegerinnen und -pfleger im Jahr 2023 laut dem Storm (Herausgeber) & Nürnberg (Mitherausgeber): Gesundheitsreport 2024 – Analyse der Arbeitsunfähigkeiten. DAK-Gesundheitsreport eine deutliche Einschränkung ihrer Leistungsfähigkeit sowie 13,9 Prozent im Baugewerbe Tätige.
- Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2022): ASR A3.5 Raumtemperatur. Arbeitsstättenregel ASR 3.5 Raumtemperatur sieht bei Außentemperaturen über 26 Grad Celsius Maßnahmen wie Sonnenschutz, Kühlung oder flexible Arbeitszeiten vor. Temperaturen über 26 Grad Celsius stellen eine Gesundheitsgefahr für bestimmte Beschäftigte dar, etwa bei schwerer körperlicher Arbeit. Ab 30 Grad Celsius sind technische und organisatorische Maßnahmen Pflicht. Bei Temperaturen über 35 Grad Celsius ist ein Raum ohne entsprechende Maßnahmen oder Schutzausrüstung nicht als Arbeitsort geeignet. Für Baustellen gelten andere/zusätzliche Bestimmungen.
- Jedoch können in der Realität dem Storm (Herausgeber) & Nürnberg (Mitherausgeber): Gesundheitsreport 2024 – Analyse der Arbeitsunfähigkeiten. DAK-Gesundheitsreport zufolge nur 59,2 Prozent der stark von Hitze belasteten Beschäftigten ihren Arbeitsort beschatten oder verdunkeln. Auch bei der Kühlung durch Geräte haben bei den stark belasteten lediglich 51,0 Prozent Zugang zu solchen Geräten im Gegensatz zu 81,0 Prozent der gar nicht belasteten Beschäftigten.
- Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (2023): Umfrage unter Beschäftigten zum Thema: Auswirkungen des Klimawandels auf die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Laut einer Umfrage des Instituts für Arbeit und Gesundheit (IAG) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) haben fast 25 Prozent der Beschäftigten in Deutschland bereits in den letzten Jahren die Auswirkungen des Klimawandels in ihrem Unternehmen erfahren.
- Das gesundheitliche Risiko wird durch Schoierer, J et al. 2021. Hitzebelastungen im Arbeitssetting: die Sicht der Arbeitsmedizin. In: Günster, C et al (eds.), Versorgungs-Report: Klima und Gesundheit. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. weitere Faktoren wie z. B. die Art der Tätigkeit, die Berufskleidung, aber auch durch individuelle Faktoren wie Gesundheit und Physiologie beeinflusst. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es auch Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (o. J.): Schutz vor UV-Strahlung der Sonne. Wechselwirkungen zwischen Bundesamt für Strahlenschutz (2022): UV-Strahlung und Klimawandel – wie schützen wir unsere Gesundheit besser? Belastungsfaktoren geben kann, etwa wenn gleichzeitig die Hitzebelastung und Stress Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten beeinträchtigen.
- Die Klimakrise führt zu häufigeren Extremwetterereignissen wie Überschwemmungen und Waldbränden, aber auch das Risiko für Pandemien oder lokale Infektionsausbrüche steigt. Das erhöht die Belastung für Arbeitende in den Bereichen Gesundheit und Kommission Arbeitsschutz und Normung (2022): #13 Arbeitsschutz und Klimawandel – im Gespräch mit dem THW – KAN-Podcast. Katastrophenschutz, sowohl körperlich als auch psychisch.
”Bei der Hitze hat der Körper etwas anderes zu tun, als motiviert zu sein.
Kersten BuxBundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland
Gesundheitsrisiko Sonne
UV-Strahlung wird seit 2012 von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (o. J.): Schutz vor UV-Strahlung der Sonne. humankarzinogen Gruppe I eingestuft und ist damit ähnlich Bundesamt für Strahlenschutz (2022): UV-Strahlung und Klimawandel – wie schützen wir unsere Gesundheit besser? krebserregend wie Asbest oder Tabak. Die Bauer et al. (2022): Arbeitsschutz im Klimawandel – Solare UV-Belastung bei Arbeit im Freien. Ergebnisse eines Fachgesprächs. Anzahl sonniger Tage hat in Deutschland bereits zugenommen. Mit 2024 Sonnenstunden war das Jahr 2022 Deutscher Wetterdienst (2023): Die Sonne machte 2022 Überstunden – Endbilanz. das sonnigste Jahr in Deutschland seit Messbeginn. Schon ab März wird ein Bundesamt für Strahlenschutz (2022): UV-Strahlung und Klimawandel – wie schützen wir unsere Gesundheit besser? UV-Index 3 erreicht und überschritten – dann ist Sonnenschutz nötig. Treibhausgase sind mitverantwortlich für Niedrig-Ozon-Ereignisse, die wiederum im März und April durch ozonarme Luftmassen entstehen. Das führt zu unerwartet hohen UV-Bestrahlungsstärken.
- 2,5 Millionen Menschen in Deutschland arbeiten unter Arbeitsschutz aktuell (o. J.): Sonnenschutz ist Arbeitsschutz. freiem Himmel.
- Langfristige Schäden von UV-Strahlung sind unter anderem Hautkrebs (Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome oder Spinalzellkarzinome, Melanome) oder Augenschäden (Linsentrübung, Katarakt oder „Grauer Star“, Makuladegeneration, Netzhautveränderungen, Aderhautmelanom).
- Inzwischen erkranken im Jahr zwischen Bundesamt für Strahlenschutz (2022): Klimawandel und das Risiko für UV-bedingte Erkrankungen. 280.000 und 300.000 Menschen an Hautkrebs. Das Statistische Bundesamt gab für das Jahr 2020 4000 Todesfälle an, 53 Prozent mehr als noch im Jahr 2000.

Steckbrief Hitze
- Die Umweltbundesamt (2023): Gesundheitsrisiken durch Hitze. typischen Symptome bei Hitze sind Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit. Kühlt es in der Nacht nicht ab, kommt auch Schlafentzug hinzu.
- Für den Körper bedeuten extreme Temperaturen Schwerstarbeit: Um Schäden an Organen entgegenzuwirken, fährt er die Kühlung hoch und produziert Schweiß. Auch die Blutgefäße weiten sich, wodurch mehr Wärme abgeführt wird. In der Folge sinkt der Blutdruck. Um gegenzusteuern, erhöht das Herz die Pumpleistung – eine große Belastung für das Herz-Kreislauf-System.
- Im Extremfall führt das zu einem Hitzschlag: Durch die hohen Außentemperaturen nimmt der Körper mehr Wärme auf, als er an seine Umgebung wieder abgeben kann. Die Körpertemperatur kann dann innerhalb von nur zehn bis 15 Minuten auf 41 Grad Celsius steigen.
- Für Hofmann-Aßmus (2019): Belastende Wetterextreme. ältere Menschen, Vorerkrankte oder Schwangere ist es noch schwerer, die hohen Außentemperaturen auszugleichen.
- Hohe Temperaturen im Schlafzimmer mindern das Denkvermögen. Das ist das Laurent et al. (2018): Reduced cognitive function during a heat wave among residents of non-air-conditioned buildings: An observational study of young adults in the summer of 2016. Ergebnis einer US-amerikanischen Studie aus dem Jahr 2018, die die morgendliche Reaktionsschnelligkeit von Student:innen während einer Hitzewelle in Boston untersuchte.
- Die Bezeichnung „hitzköpfig“ hat einen realen Hintergrund: Studien zeigen, dass höhere Temperaturen zu einem Hsiang et al. (2013): Quantifying the Influence of Climate on Human Conflict. Anstieg der zwischenmenschlichen Gewalt um 4 Prozent führen. Auch die Gewalt, die von Gruppen ausgeht, steigt: um 14 Prozent.
- Eine Zunahme von zwischenmenschlicher Gewalt durch Temperaturen ist insbesondere für vulnerable Gruppen relevant, etwa für Frauen und Kinder.
Foto: getty images / Fred Dufour
Bei Hitze sinkt die Konzentrationsfähigkeit, während die Arbeit & Gesundheit (2021): „Bei Hitze steigt auch das Unfallrisiko“. Unfallgefahr am Arbeitsplatz steigt. Die Antwort der Bundesregierung auf eine Krellmann (2020): Arbeit im Freien: Krankentage auf Grund von Hitze verdoppelt. Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Jutta Krellmann zeigt, dass sich die Zahl der Tage, an denen Arbeitnehmer:innen aufgrund von Schäden durch Hitze und Sonne krankgeschrieben waren, zwischen 2009 und 2018 von 22.500 auf 81.400 beinahe vervierfacht hat. Die Zahl schwankt stark und spiegelt insbesondere die besonders heißen Sommer wie im Jahr 2018, nimmt aber in der Tendenz zu. Informationen darüber, welche Regeln bei Hitze am Arbeitsplatz gelten, hält die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (o. J.): Hohe Raumtemperaturen in Arbeitsstätten. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin bereit. Auf globaler Ebene zeigt der neuste Bericht des The Lancet (2024): The 2024 report of the Lancet Countdown on health and climate change: facing record-breaking threats from delayed action. Lancet Countdown on health and climate change 2024 einen Verlust von 512 Milliarden potenziellen Arbeitsstunden im Wert von 835 Milliarden US Dollar durch Hitzebelastung im Jahr 2023. Das sind 49 Prozent mehr als im Jahresdurchschnitt 1990-1999.
Auch in Schulen leidet die Leistungsfähigkeit. Viele Schulen sind nicht klimatisiert oder baulich an höhere Temperaturen angepasst. Galt früher in weiten Teilen Deutschlands ein generelles Hitzefrei, wenn die Temperatur morgens um 10 Uhr schon über 25 Grad Celsius im Schatten lag, ist diese Regel mittlerweile weitgehend abgeschafft. Ob der Unterricht wegen hoher Temperaturen vorzeitig beendet wird, ist generell Ländersache – ein Teil der Entscheidung und die konkrete Eichert (2021): Ab wann gibt es eigentlich hitzefrei? Ausgestaltung der Hitzefrei-Regeln liegt aber bei den Schulen selbst.
Die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) warnt außerdem vor Deutsche Allianz Klimawandel & Gesundheit (2019): Hintergrundinformation Klimawandel: HITZE. Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, die bei Hitze besondere Probleme verursachen – etwa indem sie das Durstgefühl beeinträchtigen oder die Schweißproduktion dämpfen.
Hitze hängt eng mit der Bildung von Luftschadstoffen zusammen. Ein Beispiel für ein solches Phänomen ist der sogenannte Umweltbundesamt (2008): Klimawandel und Gesundheit. Sommersmog, der entsteht, wenn anhaltende Hochdruckgebiete die Ozonwerte erhöhen. Das kann zu Schleimhautreizungen, Einschränkungen der Lungenfunktion, Entzündungsreaktionen der Atemwege und Beeinträchtigungen der körperlichen Leistungsfähigkeit führen. Studien zeigen diesen Zusammenhang z. B. für die Hitzewelle im Jahr 2003 in Westeuropa: Zeitgleich mit den extreme Hitzephasen stieg aber nicht nur die Ozon-, sondern auch die Feinstaubbelastung. Bei extremer Hitze wirken also oft mehrere gesundheitliche Stressoren gleichzeitig auf den Körper.
Hitze in den Medien

Foto: Hitzewellen führen zu Tausenden Todesfällen, trotzdem zeigen Medienberichte zur Illustration des Themas meist positive Bilder von Hitze, wie Eis essende Kinder oder Menschen im Schwimmbad; © Shutterstock / Olena Chukhil
Digitalisierung von Arbeitsprozessen als Chance?
Unsere heutige Arbeitswelt trägt massiv zur Klimakrise bei, gleichzeitig birgt sie die Chance, durch innovative und klimafreundlichere Abläufe einerseits Emissionen zu senken und zugleich die Gesundheit der Menschen in der Klimakrise zu schützen. Die Digitalisierung galt insofern lange als Hoffnungsträger: optimierte Lieferketten, datengetriebene Effizienzsteigerungen, weniger Geschäftsreisen, reduzierte Arbeitsbelastungen durch Prozessoptimierung – die Liste der Möglichkeiten ist lang. Aber neuere Erkenntnisse über sogenannte Bundesministerium für Bildung und Forschung (2023): Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation. Rebound-Risiken und Suffizienz-Chancen digitaler Dienstleistungen. Rebound-Effekte und der extreme Energieverbrauch einiger Arbeitsprozesse zeigen, dass die Digitalisierung und die Klimakrise in einer komplexeren Wechselwirkung zueinanderstehen.
Anteil der Erwerbstätigen im Homeoffice

Quelle: Statistisches Bundesamt (2023)
- Die Digitalisierung von Arbeitsprozessen kann dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck von Unternehmen und Organisationen zu reduzieren, indem sie etwa die Notwendigkeit von Dienstreisen aushebelt, Papierabfälle verringert oder die Energieeffizienz verbessert. In der Vergangenheit wurden Clausen et al. (2016): Klimaschutz durch digitale Transformation: Realistische Perspektive oder Mythos? sehr hohe Potenziale für den Klimaschutz ermittelt: Informations- und Kommunikationstechnik könnten zur Reduktion der weltweiten CO2-Emissionen um Clausen et al. (2016): Klimaschutz durch digitale Transformation: Realistische Perspektive oder Mythos? bis zu 20 Prozent bis 2030 führen.
- Andererseits nehmen durch die Digitalisierung die Nutzung energieaufwendiger Rechenzentren und der Verbrauch von Ressourcen und Energie durch digitale Endgeräte zu. Aus einer E-Mail wird heute schneller eine Travers (2021): How to reduce the environmental impact of your next virtual meeting. deutlich energieaufwendigere Videokonferenz. Vor allem aber steigt der Verbrauch von Endgeräten und der damit einhergehende Energie- und Ressourcenverbrauch: Die zunehmende Digitalisierung von Arbeitsprozessen führt auch zu einer erhöhten Produktion von Elektronikgeräten. Der erhöhte Ressourcenverbrauch hat gerade in Bezug auf seltene Erden katastrophale Folgen für Umwelt und Menschen in den jeweiligen Ländern und führt zu einer erhöhten Menge an Elektroschrott (E-Waste).
- Die Qualität von Produkten und Dienstleistungen verbessert sich und gleichzeitig werden sie preiswerter, was die Nachfrage erhöht.
- Viele „smarte“ Geräte sind immer auf Abruf und ziehen so unbemerkt viel Energie.
- Rechenzentren benötigen insbesondere zur Kühlung sehr viel Strom. Was mit der BUND Landesverband Baden-Württemberg (2021): Digitalisierung: Fluch oder Segen fürs Klima? Abwärme geschieht, wird nicht kontrolliert oder reguliert – so verpuffen Unmengen an Abwärme, anstatt in die Wärmeversorgung der Region eingebunden zu werden.
- Der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz, Bots oder Anwendungen wie ChatGPT erfordern ein hohes Maß an Rechenleistung. Über den genauen Energieverbrauch gibt es zu wenige Daten. Andererseits kann Meyer (2022): 5 Fakten, die wir über Künstliche Intelligenz und den Klimawandel wissen sollten. KI auch beim Kampf gegen die Klimakrise helfen.
- Eine Strubell et al. (2019): Energy and Policy Considerations for Deep Learning in NLP. Studie der Universität von Massachusetts aus dem Jahr 2019 zeigte, dass das Training einer einzelnen künstlichen Intelligenz in etwa so viele CO₂-Emissionen verursachte wie fünf Autos in ihrem gesamten Lebenszyklus.
- Auch laut einer Clausen et al. (2016): Klimaschutz durch digitale Transformation: Realistische Perspektive oder Mythos? Studie am Zentrum für Europäische Wirtschaft in Mannheim geht die Gleichung „mehr Digitalisierung = weniger Energieverbrauch“ nicht automatisch auf. Das zeigen Daten von 16.000 deutschen Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe im Zeitraum von 2009 bis 2017: Insgesamt wächst der Stromverbrauch leicht, der Verbrauch an fossilen Energien geht nicht zurück.
- Clausen et al. (2016): Klimaschutz durch digitale Transformation: Realistische Perspektive oder Mythos? Knapp 70 Prozent der Beschäftigten wünschen sich zwei bis fünf Tage Homeoffice pro Woche. Ob die Auswirkungen von einem höheren Homeoffice-Anteil jedoch durchweg positiv für Gesundheit und Klima sind, ist nicht ganz klar. Möglicherweise ergeben sich dadurch aber auch Clausen et al. (2016): Klimaschutz durch digitale Transformation: Realistische Perspektive oder Mythos? Rebound-Effekte, etwa weil der zurückzulegende Weg dann doch steigt und selbst bei seltener Präsenz am Arbeitsplatz die Mobilitätsbilanz negativ ist.
- Positive Auswirkungen scheint das Homeoffice auf die Beschäftigten im Hinblick auf Hitze zu haben. So geben laut Storm (Herausgeber) & Nürnberg (Mitherausgeber): Gesundheitsreport 2024 – Analyse der Arbeitsunfähigkeiten. DAK-Gesundheitsreport Beschäftigte, die täglich oder mehrfach die Woche im Homeoffice arbeiten, öfter an, wenig durch Hitze belastet zu sein (32,5 Prozent) als Arbeitnehmende, die selten oder nie im Homeoffice tätig sind (22,1 Prozent). Jedoch steht dem Report zufolge weniger als einem Drittel der durch Hitze stark Belasteten das Homeoffice als Arbeitsort zur Verfügung.
Insgesamt zeigen Clausen et al. (2016): Klimaschutz durch digitale Transformation: Realistische Perspektive oder Mythos? Analysen, dass Klimaschutz durch Digitalisierung kein Selbstläufer ist. Vielmehr ist die Festlegung von Richtlinien für eine Ausrichtung der Digitalisierung an Zielen des Klimaschutzes unbedingt notwendig. Für die Digitalisierung wäre es in unser aller Interesse, wenn sie stärker für klimafreundliche Zwecke eingesetzt wird und dass sich der verwendete Strom in absehbarer Zeit aus erneuerbaren Quellen speist.
”Es ist schwer, nach Feierabend ehrenamtlich die Welt zu retten, wenn andere sie hauptberuflich zerstören.
Dr. Eckart von HirschhausenArzt, Wissenschaftsjournalist, Gründer der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen
Weniger Arbeiten fürs Klima?
Dass die Metallindustrie viel Energie verbraucht und Kohlekraftwerke klimaschädlich arbeiten, ist nachvollziehbar. Doch auch einfache Büroarbeit hat klimaschädliche Effekte – durch Neubauten, Beleuchtung von Bürogebäuden, Kühlen und Heizen oder auch beim Einsatz technischer Arbeitsgeräte entstehen Emissionen. Arbeit führt außerdem zu speziellen Formen von Konsum, die klimaschädlich sind, z. B. Pendeln, To-Go-Getränke und -Mahlzeiten.
Wir befinden uns also in einem Spannungsfeld: Fischer-Kowalsi & Schaffartzik (2007): Arbeit, gesellschaftlicher Stoffwechsel und nachhaltige Entwicklung. Erwerbsarbeit ist üblicherweise mit Fischer-Kowalski & Haas (2016): Toward a Socioecological Concept of Human Labor. Ressourcenverbrauch und Produktion von Treibhausgasen verbunden und treibt in vielen Fällen Wirtschaftswachstum an, das sich zusätzlich negativ Hofbauer et al. (2023): Erwerbsarbeit. auf das Klima auswirkt. Es besteht ein Antal (2014): Green goals and full employment: Are they compatible? Zielkonflikt zwischen Seidl, & Zahrnt (2019): Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft. Umwelt-, Beschäftigungs- und Wirtschaftspolitik: Steigende Arbeitsproduktivität benötigt Wirtschaftswachstum, damit die Arbeitslosigkeit nicht steigt. In der Wissenschaft werden Ansätze diskutiert, die auf den ersten Blick nahezu wirtschaftsfeindlich wirken, aber das Ziel verfolgen, die Wirtschaft auf nachhaltigere Beine zu stellen – und dabei auch die Gesundheit der Menschen in der Klimakrise in den Fokus rücken.
Dabei gilt es zwischen der Art der Arbeit zu unterscheiden: Dienstleistungen sind oft klimafreundlicher als Güterproduktion. Deshalb gelten Dienstleistungen und Sharing-Ansätze als ein möglicher Weg, Emissionen und Ressourcen zu schonen. Beispielsweise technische Geräte wie Bohrmaschinen oder Fahrzeuge können gemietet oder geteilt werden, statt dass jede:r Einzelne von uns sie nur für den individuellen Gebrauch anschafft. Eine herkömmliche Bohrmaschine wird beispielsweise in Verbraucherzentrale Bundesverband (2015): Sharing Economy. 15 Jahren nur 45 Stunden genutzt, leihen wäre also viel sinnvoller.
Steckbrief: Decoupling/Grünes Wachstum/Degrowth
Das globalisierte Wirtschaftssystem hat zu großem Wohlstand geführt. Viele haben profitiert, die weltweite Armut konnte reduziert werden. Doch es wird immer deutlicher: Das aktuelle globalisierte Wirtschaftssystem gefährdet die ökologischen Lebensgrundlagen und verbraucht mehr natürliche Ressourcen als der Planet regenerieren kann – die Rockström et al. (2009): Planetary Boundaries: Exploring the Safe Operating Space for Humanityplanetaren Grenzen werden überschritten. Daher werden in den Wirtschaftswissenschaften seit geraumer Zeit mögliche alternative Wirtschaftsformen diskutiert:
- Decoupling/Entkopplung: Decoupling basiert auf der Annahme, dass Umweltbelastungen wie Emissionen von Wirtschaftswachstum entkoppelt werden können, insbesondere durch sauberere und effizientere Produktionsweisen. Es wird u. a. zwischen relativer und absoluter, globaler und lokaler sowie temporärer und permanenter Entkopplung unterschieden. Parrique et al. (2019): Decoupling debunked: Evidence and arguments against green growth as a sole strategy for sustainability. Relative Entkoppelung beschreibt den Prozess, dass sowohl Bruttoinlandsprodukt als auch Ressourcen-, Natur- und Energieverbrauch weiter wachsen, die Umweltbelastungen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt allerdings langsamer anwachsen. Eine absolute Entkopplung ist erreicht, sobald das Bruttoinlandsprodukt wächst, während die Umweltbelastungen sogar sinken.
- Grünes Wachstum: Grünes Wachstum beruht auf der Annahme, dass Wirtschaftswachstum im Rahmen von absolutem Parrique et al. (2019): Decoupling debunked: Evidence and arguments against green growth as a sole strategy for sustainability. Decoupling dauerhaft, global, weitreichend und ausreichend schnell von allen kritischen Umweltbelastungen entkoppelt werden kann.
- Degrowth/Postwachstum: Bereits 1972 veröffentlichte der Club of Rome den Bericht Club of Rome (1972): The Limits to GrowthDie Grenzen des Wachstums, welcher verdeutlicht, dass grenzenloses Wachstum aufgrund planetarer Grenzen nicht möglich sei. Darauf stützt sich die Degrowth/Postwachstums-Bewegung, in welcher vor allem Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen engagiert sind. Da Wirtschaftswachstum in der Regel mit Umweltbelastungen einhergeht, geht der degrowth.info (o.J.): Was ist Degrowth?Degrowth-/Postwachstums-Ansatz davon aus, dass die Wirtschaft insbesondere im Globalen Norden nicht weiter wachsen, sondern schrumpfen sollte, indem Produktion und Konsum von Gütern und Dienstleistungen auf ein suffizientes Niveau reduziert werden. Dabei ist Degrowth keine dauerhafte Rezession, sondern das Wirtschaftssystem findet unabhängig von Wachstum statt und konzentriert sich dabei auf das Wohlergehen von Mensch und Natur. Degrowth/Postwachstum strebt an, durch eine grundlegende politische und wirtschaftliche Umstrukturierung ein Wirtschaften innerhalb der planetaren Grenzen zu ermöglichen, um die Grundlagen für ein gesundes, friedliches und sozial gerechtes Leben zu erhalten. Anstelle einer einseitigen Ausrichtung auf das wachsende Bruttoinlandsprodukt solle das gesellschaftliche Wohlergehen, die Gesundheit und der Erhalt der ökologischen Lebensgrundlagen im Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik stehen.
Das Institut für Sozioökonomie an der Universität Duisburg-Essen hat das Prante & van Treeck (2022): CO2-Emissionen und Wirtschaftswachstum: Szenarien aus dem Online-Tool „Decoupling or degrowth?“. Online Tool „Decoupling or Degrowth“ erstellt, das einerseits die Zukunftsszenarien veranschaulicht, aber auch Simulationen für einzelne Länder bei unterschiedlicher Entwicklung des BIP erlaubt.
Gesundschrumpfen oder grenzloses Wachstum?
Ein bewusstes Schrumpfen der Wirtschaft – für die meisten Unternehmer:innen und etablierte Ökonom:innen in Deutschland dürfte das (noch) nach planwirtschaftlicher Selbstzerstörung klingen. Doch kann es so etwas wie grünes Wachstum im Sinne einer absoluten Entkopplung überhaupt geben? Darüber diskutieren Menschen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft seit Längerem. Denn dazu müsste fortschreitendes ökonomisches Wachstum vereinbar sein mit der Einhaltung unserer planetaren Grenzen, indem insbesondere technischer Wandel uns ermöglicht, Wachstum von Treibhausgasemissionen, Ressourcenverbrauch und Naturzerstörung komplett zu entkoppeln.
Befürworter:innen weisen beispielsweise auf die rückgängigen Treibhausgasemissionen bei anhaltendem wirtschaftlichem Wachstum in Hubacek et al. (2021): Evidence of decoupling consumption-based CO2 emissions from economic growth. reichen Industriestaaten hin. Beispielsweise hat das Amt für nationale Statistik des Vereinigten Königreichs Office for National Statistics (2019): The decoupling of economic growth from carbon emissions: UK evidence. 2019 einen Bericht veröffentlicht, in dem der wirtschaftliche Strukturwandel, technologische Fortschritte und die Durchsetzung von Umweltvorschriften als Gründe für den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts bei gleichzeitigem Rückgang der CO2-Emissionen genannt wurden.
Viele wissenschaftliche Studien äußern jedoch auch Zweifel: Eine Haberl (2020): A systematic review of the evidence on decoupling of GDP, resource use and GHG emissions, part II: synthesizing the insights.Metaanalyse von 835 Artikeln (peer-reviewed) untersuchte empirische Belege für relatives und absolutes Entkoppeln (grünes Wachstum) von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch bzw. Treibhausgasemissionen. Die Metastudie kommt zu dem Ergebnis, dass die untersuchten Artikel zwar häufig ein relatives Entkoppeln allerdings nur in seltenen Fällen ein absolutes Entkoppeln feststellen konnten. In den wenigen Fällen, wo dies zutraf, war das absolute Entkoppeln im Rahmen von grünem Wachstum nicht ausreichend, um die klimapolitischen Ziele des Paris-Abkommens zu erreichen. Eine Parrique et al. (2019): Decoupling debunked: Evidence and arguments against green growth as a sole strategy for sustainability.weitere Metaanalyse aus dem Jahr 2019 kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Sie untersuchte, inwiefern Wirtschaftswachstum mit ökologischer Nachhaltigkeit als sogenanntes grünes Wachstum vereinbar ist und kommt zu dem Schluss, dass keine ausreichenden empirischen Belege für eine wachsende Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen gibt und dies auch in der Zukunft nur sehr unwahrscheinlich eintreten wird. Eine Hickel et al. (2019): Is Green Growth Possible? andere Studie führt aus, dass das insbesondere nicht in der notwendigen Eile global möglich sein könnte.
Kürzer Arbeiten?
Eine Option, die aktuell diskutiert wird, um unter anderem den Ressourcenverbrauch und damit die Treibhausgasemissionen zu verringern, ist eine Verkürzung der allgemeinen Arbeitszeit. Arbeitszeitverkürzung ist definitiv kein Patentrezept und durchaus umstritten. Doch Befürworter sehen Vorteile für die Gesundheit von Mensch und Planet. Laut einer Lott et al. (2023): 4-Tage-Woche. Vorteile für Beschäftigte und betriebliche Voraussetzungen für verkürzte Arbeitszeiten.repräsentativen Umfrage der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung wünschen sich rund 81 Prozent der Vollzeiterwerbstätigen eine Vier-Tage-Woche mit geringer Wochenarbeitszeit. Knapp 73 Prozent wollen diese Arbeitszeitverkürzung nur bei gleichem Lohn. Acht Prozent der Erwerbstätigen würden ihre Arbeitszeit auch reduzieren, wenn der Lohn niedriger ausfiel.
Befürworter:innen einer Arbeitszeitverkürzung sehen positive Auswirkungen auf die Gesundheit:
- Weniger Arbeitsstunden können das Angrave & Charlwood (2015): What is the relationship between long working hours, over-employment, under-employment and the subjective well-being of workers? Longitudinal evidence from the UK. Stresslevel reduzieren.
- Mit abnehmender wöchentlicher Arbeitszeit Akerstedt et al. (2001): A 6-hour working day – effects on health an well-being.sinkt die Beschwerdehäufigkeit von Schlafstörungen, Rückenschmerzen und Herzbeschwerden.
- Eine Pause zwischen 14:00 Uhr und 17:00 Uhr soll vor zu großer Hitzebelastung schützen. Bislang wird die deutsche Siesta nur diskutiert, dabei ist zu berücksichtigen, dass die Deutscher Wetterdienst (2022): Das „Paradoxon“ von Sonnenhöchststand und Höchsttemperatur. Hitzespitzen in urbanen Räumen oft erst am späteren Nachmittag erreicht werden.
- Häusler et al. (2019): Association of napping with incident cardiovascular events in a prospective cohort study. Studienergebnisse weisen auf einen Vorteil von Mittagsschlaf für die Herzgesundheit hin – ein möglicher Schutzfaktor für die Herz-Kreislauf-Belastung in Folge der Klimakrise.
Darüber hinaus gibt es auch Anhaltspunkte dafür, dass Arbeitszeitverkürzung Treibhausgasemissionen verringern und ökologische Fußabdrücke reduzieren könnte.
Eine Nässen & Larsson (2015): Would shorter working time reduce greenhouse gas emissions? An analysis of time use and consumption in swedish households. schwedische Studie zeigte, dass eine Reduktion der Arbeitszeit um 1 Prozent den Energieverbrauch und die Emissionen jeweils um 0,7 und 0,8 Prozent herunterfahren würde. Länder mit kürzeren Arbeitswochen haben unabhängig von anderen Faktoren schon heute einen kleineren ökologischen Fußabdruck, so eine Knight et al. (2013): Could working less reduce pressures on the environment? A cross-national panel analysis of OECD countries, 1970–2007. Studie der University of Massachussetts. Dies hat zweierlei Gründe: Zum einen gibt es einen sogenannten Skaleneffekt: weniger Arbeitszeit führt unter Umständen zu geringerer Produktion und damit auch weniger Ressourcenverbrauch. Zum anderen tritt ein Kompositionseffekt ein: bei geringerer Arbeitszeit verändern Menschen ihr Konsumverhalten, da sie beispielsweise nicht mehr aufgrund von Zeitmangel Alternativen wählen, die die Umwelt stärker belasten.
Und auch aus ökonomischer Sicht scheint Arbeitszeitverkürzung nicht unbedingt ein Nachteil sein zu müssen: 4 Day Week Global (2021): Results from world’s largest 4 day week trial bring good news for the future of work.Ergebnisse eines Pilotversuchs in Großbritannien zeigen, dass die Produktivität in einer Vier-Tage-Woche zunehmen könnte: 61 Firmen ließen ihre Mitarbeiter:innen ein halbes Jahr lang bei vollem Lohn nur vier Tage pro Woche arbeiten. 56 Firmen wollen die reduzierte Arbeitszeit beibehalten.
Lösungsansätze
Der Fokus auf individuelle Lösungen für die Klimakrise hat die eigentlich notwendigen Systemänderungen viel zu lange verhindert. Maßnahmen, die das Klima und die Gesundheit wirklich effektiv schützen, sind politischer Natur. Wesentlich ist es, die Erderhitzung so weit wie eben möglich zu begrenzen. Mit jedem hundertstel Grad Erwärmung führt die Klimakrise zu mehr Schäden und Verlusten. Außerdem wird es wahrscheinlicher, dass wir Kipppunkte überschreiten. Das Zeitfenster, um eine lebenswerte Zukunft für alle zu sichern, schließt sich schnell – die Menschen, die jetzt gerade auf der Erde leben, bestimmten darüber, wie das Leben der Generationen nach uns aussieht: Die Entscheidungen und Maßnahmen, die wir in unserem Jahrzehnt umsetzen, wirken sich jetzt und für Tausende von Jahren aus.
Daher haben wir eine Sammlung systemischer bzw. politischer Maßnahmen und Lösungsansätze in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zusammengestellt. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern verdeutlicht wichtige politische Aktionsfelder. Ihre konkrete Bewertung muss immer im Kontext möglicher Zielkonflikte, regionaler und sozialer Verhältnisse erfolgen.
Gesundheitspolitisch
- Politischen Fokus auf die Bundesamt für Strahlenschutz (2022): UV-Strahlung und Klimawandel – wie schützen wir unsere Gesundheit besser? Prävention UV-bedingter Erkrankungen richten, u. a. durch entsprechende gesetzliche Regelungen zum Schutz der Menschen – auch weil die steigenden Fälle von Hautkrebs das Gesundheitswesen und das Allgemeinwohl belasten
- UV-Belastung gut sichtbar anzeigen und Schattenplätze einrichten
- Schulungsangebote für Multiplikator:innen wie Ärzt:innen, Erziehungs- oder Lehrkräfte entwickeln und fördern; das Thema Bundesamt für Strahlenschutz (2022): UV-Strahlung und Klimawandel – wie schützen wir unsere Gesundheit besser? „Schutz vor UV-Strahlung bei der Arbeit“ in Lehr- und Ausbildungspläne aufnehmen
- UV-Index Bundesamt für Strahlenschutz (2022): UV-Strahlung und Klimawandel – wie schützen wir unsere Gesundheit besser? in den Wetternachrichten veröffentlichen
- Hitzeschutzpläne deutschlandweit entwickeln und verpflichtend danach handeln
Umweltpolitisch
- Treibhausgasemissionen großflächig reduzieren, um die Klimakrise nicht weiter anzutreiben
- Unternehmen, die nachgewiesen Paris-konform – also klimafreundlich – wirtschaften, zu weniger Körperschaftssteuer verpflichten oder subventionieren
- Verpflichtung einführen, Informationen über die Umweltverträglichkeit von Produkten bereitzustellen: z. B. über die mit dem Produkt verbundenen CO₂-Äquivalente, die beim Kauf wie ein Preis mitkommuniziert werden
- Grün- und Wasserflächen sowie Fassadenbegrünung großflächig vorantreiben, um Städte und Gewerbegebiete Nazarian et al. (2022): Integrated Assessment of Urban Overheating Impacts on Human Life. abzukühlen
Für Arbeitgeber:innen
- An heißen Sommertagen früh morgens Arbeitsstätte lüften, damit weniger Hitze im Innenraum besteht
- Arbeitszeiten flexibel gestalten, sodass bei nicht erträglichen Temperaturen nicht gearbeitet werden muss
- Bekleidungsregeln an heißen Tagen lockern, damit der Körper nicht durch zu warme Kleidung überhitzt
- Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2019): Sommerhitze im Büro. Sonnenschutz für Innenräume anbringen
- Anreize für klimafreundliches Verhalten setzen: Unternehmen können z. B: Zusatzurlaubstage anbieten, wenn Mitarbeiter:innen mit dem Zug in den Urlaub fahren und damit klimafreundlicher als mit dem Flugzeug unterwegs sind
- Pflanzenbasierte Gerichte in Kantinen anbieten, damit sich die Mitarbeitenden gesund und klimafreundlich ernähren können
- Hofbauer et al. (2023): Erwerbsarbeit. Betriebliche Mitbestimmung ermöglichen, damit zusammen mit den Beschäftigten notwendige Veränderungen umgesetzt werden können
- Jobtickets/Jobrad anbieten
Individuelle Schutzmaßnahmen
- Strukturelle Veränderungen am Arbeitsplatz vorantreiben: Dies fördert die Selbstwirksamkeit und ist häufig effektiver für sozial-ökologische Transformation als kleine individuelle Veränderungen im Verhalten.
- Sich dafür engagieren, dass ein Süßbauer & Schäfer (2019): Corporate strategies for greening the workplace: Findings from sustainability-oriented companies in Germany. nachhaltigeres Konsumverhalten am Arbeitsplatz gefördert wird, beispielsweise bei der Nutzung von Betriebskantinen
- Routinen und Prozesse am eigenen Arbeitsplatz Süßbauer & Schäfer (2019): Corporate strategies for greening the workplace: Findings from sustainability-oriented companies in Germany. nachhaltiger gestalten, z. B. indem Steckdosenleisten zum Feierabend ausgeschaltet oder für Dienstreisen Zug- anstelle von Flugzeugreisen ausgewählt werden
- Mit ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß zur Arbeit kommen, um die Emissionen zu senken
Flexible Arbeitsmodelle müssen attraktiver werden
Zu häufig wird in der Berichterstattung zu Umwelt-, Klima- und Gesundheitsthemen auf individuelle Lösungen fokussiert. Zentral sind aber politische Weichenstellungen. Um zu verstehen, was die Akzeptanz der verschiedenen Maßnahmen tatsächlich beeinflusst, braucht es Erkenntnisse über das menschliche Verhalten. Für die Berichterstattung stellt sich dabei auch die die Frage, wie verschiedene Formen der Berichterstattung (konstruktiver Journalismus etc.) zu einem Umdenken, einer Mobilisierung oder einer Verhaltensänderung zugunsten des Klimas und damit der Gesundheit führen können. Um aber zu verstehen, welche dieser Maßnahmen tatsächlich wirken, braucht es Erkenntnisse über das menschliche Verhalten. Wie sich die Bereitschaft zum Klimaschutz in der Bevölkerung entwickelt und wie hoch die Akzeptanz politischer Klimaschutzmaßnahmen ist, untersucht die PACE (2024): PACE – Planetary Health Action Survey.PACE Studie der Universität Erfurt. In regelmäßigen Datenerhebungen und Sondererhebungen zu aktuellen Themen wie Selbstwirksamkeit, Arbeit und Hitze oder Klimaangst wird ein Querschnitt der Bevölkerung befragt. Auf Basis der Ergebnisse werden Vorschläge gemacht, wie am effektivsten berichtet werden kann.
Anreize für innovative Arbeitsmodelle insbesondere für Unternehmen, die der Gesundheit und dem Klima dienen, spielen bei der Umsetzung von Verhaltensänderungen eine zentrale Rolle. Aber auch die Abschaffung bestehender Fehlanreize wie der Pendlerpauschale. Süßbauer & Schäfer (2019): Bertelsmann Stiftung (2012): Kein Wachstum um jeden Preis. Untersuchungen zeigen: Wirtschaftswachstum gilt in der Bevölkerung zwar noch als wichtig, allerdings mit abnehmender Tendenz. Vor allem ist Wachstum nicht mehr um jeden Preis gewünscht.
- Die Auswirkungen von Klimaschutzmaßnahmen können Deutscher Gewerkschaftsbund (2023): Klimaschutz und Arbeit. nach Branche und Beruf unterschiedlich ausfallen. Auffällig ist, dass Sorgen um die berufliche Zukunft stärker ausgeprägt sind, wenn Maßnahmen bereits in sehr hohem Maß spürbar sind. In diesem Fall wird knapp jede:r Vierte (sehr) häufig von Zukunftssorgen geplagt.
- Wenn Menschen bestimmte Fähigkeiten erlernen, die für umweltfreundliches Verhalten benötigt werden oder konkrete Unterstützung erhalten, Sachverständigenrat für Umweltfragen (2023): Politik in der Pflicht: Umweltfreundliches Verhalten erleichtern.kann das umweltfreundliches Verhalten fördern. Das gilt auch, wenn in Entscheidungssituationen auf das Verhalten anderer verwiesen und an entsprechende Normen und Werte erinnert wird.
- 98 Prozent der DAX-Unternehmen knüpfen die Vorstandsgehälter des Jahres an ESG-Kriterien, also daran, ob sich Firmenchefs auch um Schreiber (2023): DWS: Weniger Klimaschutz wegen höherer Boni? Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance) kümmern. Im US-Leitindex S&P 500 legen nur 69 Prozent der Firmen für Vorstandsgehälter ESG-Kriterien zugrunde. Zu beachten ist hier allerdings, dass diese Nachhaltigkeitskriterien als zu schwach gelten – das verleitet zu Schreiber (2023): DWS: Weniger Klimaschutz wegen höherer Boni? Greenwashing.
- Der Wertewandel hin zu einer ausgewogenen Work-Life-Balance und neue Sinnansprüche an Arbeit können die Hofbauer et al. (2023): Erwerbsarbeit.Gestaltung klimafreundlicher Strukturbedingungen von Erwerbsarbeit erleichtern.
Erfolgsbeispiele aus Deutschland
Positive Kommunikation mit konkreten Beispielen und guten Geschichten aus dem Leben der Menschen macht das Erzählte nicht nur erlebbarer und nachvollziehbarer, sondern kann auch Selbstwirksamkeit und Handlungswillen vermitteln. Bei der Klimakommunikation hat sich gezeigt: Es kann Menschen motivieren, dass viele Menschen schon etwas bewegen und aktiv sind. Daher stellen wir hier Beispiele von Projekten, Organisationen, Einzelpersonen, Behörden oder auch Unternehmen aus verschiedenen Regionen Deutschlands vor, die passend zum Thema aktiv geworden sind. Das Team von Good News Magazin hat uns bei der Auswahl der regionalen Beispiele unterstützt. Wir wollen damit Inspiration für die eigene Recherche liefern, eine Bewertung haben wir nicht getroffen. Erfolgsbeispiele sind hilfreich, um zu motivieren, können aber auch die Komplexität der Lösungen reduzieren. Die Prüfung, inwiefern Projekte jeweils wirklich hilfreich sind, welche Zielkonflikte sie auslösen oder ob sie sogar nur Greenwashing darstellen, kann nur im jeweiligen Einzelfall erfolgen.
Baden-Württemberg
Das Freiburger Unternehmen JobRad macht Arbeitnehmer:innen den Weg zur Arbeit mit dem Drahtesel schmackhaft. Mehr als 60.000 Unternehmen aller Größenordnungen nutzen das Dienstradleasing und bieten ihren Angestellten vergünstigte Bedingungen. In Baden-Württemberg machte vor allem SAP von sich reden. Bei dem Softwarehersteller haben inzwischen mehr als 10.000 Beschäftigte ein Dienstrad. Arbeitnehmer:innen müssen hier allerdings darauf achten, dass sich die Leistung für sie wirklich auszahlt und in diesem Zuge keine Sozialabgaben eingespart werden. Quelle: Jobrad, Merkur, Verdi
Bayern
Der Friedeberger Wärmepumpenhersteller KlimaShop! ist eines der ersten Unternehmen, die die Vier-Tage-Woche eingeführt haben. Auf Wunsch können die Mitarbeitenden hin und wieder auch nur drei oder doch fünf Tage in der Woche arbeiten. Von den flexiblen Arbeitszeiten verspricht sich KlimaShop! positive Auswirkungen auf die CO₂-Bilanz sowie auf Arbeitsleistung und Befinden der Belegschaft. Quellen: Merkur, Klimashop
Berlin
WeiberWirtschaft ist eine kleine Genossenschaft in Berlin, die Gründerinnen beim Weg in die Selbstständigkeit unterstützt. Im Jahr 2019 startete das Team einen Selbstversuch für den Klimaschutz: drei Tage Sonderurlaub beim einjährigen Verzicht auf Flugreisen. Neun von elf Mitarbeiterinnen nahmen das Angebot an. WeiberWirtschaft hofft, dass andere Firmen die Idee übernehmen. Quelle: Greenpeace Magazine
Brandenburg
Die Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030) mit Sitz in Potsdam arbeitet im Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an den dringendsten Themen der Nachhaltigkeitspolitik. Eine der drängendsten Fragen: Wie können wir die Arbeitswelt nachhaltiger gestalten? Hierfür erarbeitet die Arbeitsgruppe „Zukunft der Arbeit” Antworten und Lösungsvorschläge. Quelle: Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030
Bremen
Das Bremer Abwasserunternehmen hanseWasser hat durch erfolgreiche Zusammenarbeit von Führungskräften und Belegschaft eine nachhaltige Unternehmenstransformation verwirklicht. In Workshops entwickelten die 400 Angestellten insgesamt 480 Ideen, die von Klimabotschafter:innen überprüft wurden. Mit Erfolg, denn der Konzern hat sein Ziel erreicht und ist seit 2015 klimaneutral. Quelle: Forschungsprojekt enEEbler
Hamburg
Die Kanzlei Rose & Partner am Hamburger Jungfernstieg führte 2019 die 36-Stunden-Woche für alle bei vollem Gehalt ein. In der Regel arbeiten Rechtsanwält:innen 53 Stunden in der Woche, doch das Vier-Tage-Modell trägt Früchte: Die minimal höheren Kosten stehen zufriedeneren und produktiveren Mitarbeiter:innen sowie mehr Stabilität im Team gegenüber. Quelle: Hamburger Abendblatt
Hessen
Die in Frankfurt am Main ansässige Gewerkschaft IG Metall fordert eine Vier-Tage-Woche für die Menschen, die in der Stahlindustrie tätig sind. Die Wochenarbeitszeit soll bei vollem Lohnausgleich von 35 auf 32 Stunden reduziert werden. Damit soll die Arbeitsbelastung der Beschäftigten verringert werden, ohne dass die Beschäftigten geringere Löhne bekommen. Quelle: Tagesschau
Die Stadt Darmstadt und ihre Industrie- und Handelskammer veranstalten jährlich einen Aktionstag, an dem interessierte Unternehmen, Betriebe und Gewerbetreibende, verschiedene E-Lastenräder und Anhänger auf einem Testparcours ausprobieren und vergleichen können. Die Aktion findet im Rahmen des Programms „flottes Gewerbe“ statt und bietet vor Ort Beratung über die unterschiedlichen Bauformen, spezielle Einsatzmöglichkeiten sowie die Anschaffung des klimafreundlichen Verkehrsmittels. Quelle: Darmstadt.de
Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern, das beliebteste innerdeutsche Reiseland, will den „Tourismus der Zukunft” ausbauen. Für die regionalen Arbeitgeber:innen ist die Umstellung vor allem ein Vorteil: Energieautarke Hotels, eine Fahrt unter Wind mit der Hansekogge oder ein Ausflug auf die Dünenzüge am Stettiner Haff locken mehr Besucher:innen, die Entschleunigung und einzigartige Erlebnisse suchen. Quelle: NDR
Niedersachsen
Der TIP-Innovationspark Nordheide soll die „Arbeitswelt der Zukunft” illustrieren – ein modernes Gewerbegebiet, von Natur umgeben, nachhaltig und klimaschonend, mit Insektenhotels und „Klimabäumen”. Digitale Simulationsmethoden optimieren den sparsamen und effektiven Einsatz von Ressourcen und Energieversorgung des „Health- und Innovationscampus”. Quelle: Tip Innovationspark Nordheide
Die Hildesheimer Zimmerei Diedrich baut energieeffiziente Holzrahmenhäusern im regionaltypischen Fachwerk. Der über 100-jährige Familienbetrieb setzt auf ressourcenschonende Materialien und kurze Transportwege. In dichtbesiedelten Gebieten werden Gebäude aufgestockt, statt neu gebaut. Der Betrieb selbst nutzt PV-Anlage, Pelletheizung, E-Bikes und E-PKW; es gibt Nachhaltigkeitsschulungen für alle und Raum für die Entwicklung neuer Produkte wie Homeoffice-Gartenhäuser. Quelle: HWK Hildesheim
Nordrhein-Westfalen
Im Rahmen der Initiative Aachen clever mobil untersuchen 20 Unternehmen mit insgesamt 25.000 Mitarbeitenden ihre CO2-Bilanz durch arbeitsbedingte Mobilität und testen umweltfreundliche Alternativen für Angestellte, vom ÖPNV-Ticket übers Pedelec zum E-Scooter. Quelle: Industrie- und Handelskammer Aachen
Die Bielefelder Unternehmensberatung Rheingans hat die tägliche Arbeitszeit von acht auf fünf Stunden reduziert. Darüber hinaus wird einmal monatlich gemeinsam mit den Beschäftigten über die Höhe der Arbeitsbelastung reflektiert. Quelle: Deutschlandfunk Nova
Rheinland-Pfalz
PackEx aus Worms will die Verpackungsindustrie mit einem nachhaltigen und volldigitalisierten Produktionsverfahren umkrempeln: Mit einem Laserverfahren werden on demand maßgeschneiderte Faltschachteln für Gewerbetreibende auch in Kleinstmengen hergestellt. So sollen Ressourcen geschont, bis zu 87 Prozent Rohmaterial eingespart, der CO2-Ausstoß um 1389 Tonnen reduziert und etwa 1500 Tonnen Abfall vermieden werden. Quelle: PackEx
Saarland
Das Upcycling-Zentrum UPZENT in Neunkirchen stellt mit Designer:innen und Handwerker:innen neue Designprodukte aus gewerblichen Rest- und Abfallstoffen her. Die Initiative erforscht und unterstützt eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft. Im Produktionsprozess werden außerdem Arbeitssuchende und Migrant:innen gezielt mit einbezogen. Quelle: Engagement Global
Sachsen
Der Sachsenforst wurde als erster staatlicher Betrieb als fahrradfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet. Am Hauptsitz Graupa stellt der Sachsenforst für die Räder der rund 170 Beschäftigten beleuchtete Unterstellmöglichkeiten und Reparaturstationen bereit und bietet Workshops und Mitmach-Aktionen, die mehr Angestellte zum Umstieg aufs Rad motivieren sollen. Quelle: Sächsische.de
Sachsen-Anhalt
Urbane Dörfer werden für immer mehr Menschen zum Zufluchtsort – so wie der „Lebensraum Röblingen” im Mansfelder Land. Im ehemaligen Bahnhof mit Gemeinschaftsbüro und Coworking-Space können Bewohner:innen und Besucher:innen im Grünen arbeiten. Dabei setzt das Projekt auf Nachhaltigkeit, z. B. durch ökologische Baustoffe, einen gemeinschaftlichen Biogarten und Carsharing. Quelle: Lebensraum Röblingen
Schleswig-Holstein
Das Unternehmen Windcloud 4.0 in Nordfriesland bietet Lösungen zur Datenspeicherung und will Digitalisierung und Nachhaltigkeit vereinbaren. Es wird vorwiegend über Windkraft betrieben, ist CO2-neutral, verfügt über eine direkte freie Kühlung und baut eine 230m² große Algenfarm auf dem Dach. Aufgrund der großen Nachfrage musste das Rechenzentrum nun erweitert werden. Quelle: Moderne Gebäudetechnik
Tipps & Daten
Fragen zur weiteren Recherche:
- Wie sehr hat die Belastung während der Arbeit in der Region zugenommen?
- Welche Betriebe und Branchen sind in der Region besonders betroffen?
- Welche Schutz- und Präventionsmaßnahmen und Modellprojekte gibt es?
Daten für die eigene Region:
- Erwerbstätigenrechnung: Detaillierte Zahlen zur Erwerbstätigkeit in Deutschland stellt das Statistikportal des Bundes zur Verfügung. Die Veröffentlichungen sind in mehrere Bände unterteilt, die regelmäßig aktualisiert werden und als PDF eingesehen werden können. Separat werden Zahlen auf Länder- und Kreisebene aufgeführt. Gezeigt wird u. a. die Zahl der Erwerbstätigen nach Wirtschaftssektor von 1991 bis 2022 (Länder PDF, Kreise PDF) und das Arbeitsvolumen (d. h. die geleisteten Arbeitsstunden) von 2000 bis 2022 (Länder PDF, Kreise PDF).
- Krebsregister: Die Krebsregister der Länder sammeln Daten zu Krebserkrankungen, darunter auch Hautkrebs. In interaktiven Datenbanken können Zahlen aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Altersverteilung und Diagnosejahr abgerufen werden.
- DWD: Der Deutsche Wetterdienst stellt Klimadaten für die deutschen Bundesländer bzw. für einzelne Messstationen zur Verfügung – darunter auch die Anzahl der Hitzetage und die Sonnenscheindauer.
- Die statistischen Landesämter bereiten eine Vielzahl relevanter Daten zur Verfügung, z. B. zur wirtschaftlichen Struktur der Region, das Verkehrsaufkommen durch Pendelverkehr, den Homeoffice-Anteil u. v. m.
Lokale Ansprechpartner:innen:
- Landesministerien für Wirtschaft/Innovation/Digitales/Gesundheit
- Verbraucherzentralen
- Arbeitskammern der Länder (Bremen und Saarland)
- Branchenverbände
- Gewerkschaften
- Berufsgenossenschaften
- Industrie- und Handelskammern
- Krankenkassen
Expert:innen:
- Es gibt einige Unternehmensnetzwerke, die sich Nachhaltigkeit zum Ziel gesetzt haben – beispielsweise der Bundesverband nachhaltige Wirtschaft (1992 gegründeter Verein für zukunftsorientiertes und ökologisches Wirtschaften, Mitgliedsunternehmen werden auf einer interaktiven Karte geführt) und B.A.U.M. (Netzwerk, das sich für eine lebenswerte Zukunft innerhalb der planetaren Grenzen einsetzt, Verzeichnis der Mitglieder ist nach Postleitzahl sortiert). Wie ernst es den teilnehmenden Unternehmen mit diesem Bekenntnis ist, muss jedoch im Einzelfall geprüft werden. Eine kritische Herangehensweise ist hier empfehlenswert.
- Bundesrechtsanwaltskammer: Die Dachorganisation des Bundes verlinkt auf ihrer Website auf einer interaktiven Karte die 28 regionalen Anwaltskammern, die jeweils Expert:innen für Arbeitsrecht aufführen.
- Universitäten mit Forschungsschwerpunkten/-projekten „Arbeit der Zukunft“, „digitale Arbeitswelt“, „nachhaltige Transformation“, „Innovation“ o. ä.
Themenvorschläge:
- Statistik, Zahlen und Grafik: Wie wird in der Region gearbeitet? Welche Wirtschaftssektoren sind wie stark vertreten? Wie hat sich die Zahl der Krankmeldungen, Arbeitsunfälle, Arbeitsstunden in den vergangenen Jahren entwickelt?
- Welche Präventionsmaßnahmen setzen Unternehmen in der Region bereits um? Gibt es Hitzeaktionspläne? Was fordern Branchenverbände, Gewerkschafen und Berufsgenossenschaften? Wie agiert das Wirtschaftsministerium des Landes?
- Service: Wie kann die Arbeit im Büro trotz Hitze erträglich bleiben? Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat dazu eine Broschüre zusammengestellt (PDF).
- Service: Welche Rechte haben Arbeitnehmer:innen, wenn der Arbeitsplatz zu heiß wird? Die Website anwalt.de hat dazu juristische Tipps zusammengestellt.
- Gab es in der Region bereits Verfahren wegen hitzebedingter, arbeitsrechtlicher Verstöße? Zu welchem Ergebnis kam das Gericht? Welche Entwicklungen sagen Rechtsexpert:innen voraus?
- Reportage: Ein Tag als Dachdecker:in im Sommer: Was müssen die Arbeiter:innen leisten? Wie hat sich Saison-Arbeit entwickelt?
- Interview: Wie geht es einer angestellten Person/einem Arbeitgeber damit, die Arbeitszeit persönlich/im Betrieb reduziert zu haben? Was waren die Beweggründe? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich daraus?
- Umfrage: Bisher herrschte im Winter in der Baubranche Auftragsflaute, inzwischen kann an vielen heißen Tagen im Sommer nicht mehr auf Baustellen gearbeitet werden. Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat das auf Bau- und Handwerksbetriebe? Wie blicken sie in die Zukunft?
- Investigativ: Viele Firmen werben mit dem Schlagwort „Nachhaltigkeit“. Doch wie fortschrittlich ist das Betriebsklima wirklich? Und wie viel Greenwashing steckt in den Produkten und Dienstleistungen?
- Firmenporträt: Gibt es Firmen in der Region, die bereits ein reduziertes Arbeitszeitmodell fahren oder komplett auf Homeoffice umgestellt haben? Wie sind die Erfahrungen, was sagen die Angestellten?
- Umfrage: Wie ist der Stand der Digitalisierung bei Betrieben in der Region? Ist die technische Ausstattung ausreichend, werden die Mitarbeiter:innen genügend geschult?
- Umfrage: Wie stellen sich Schüler:innen der Oberstufe und Student:innen die Zukunft der Arbeit vor? Was wünschen sie sich von ihrem späteren Betrieb, was sind die No-Gos?
Hilfreiche Datenbanken:
- Datensammlung zum Homeoffice: Für das Jahr 2021 hat das Statistische Bundesamt zusammengestellt, wie hoch der Anteil der Erwerbstätigen im Homeoffice war und welche Branchen besonders viel im Homeoffice sind.
- Gender–Gap–Simulator in Deutschland: Das Statistische Bundesamt sammelt Daten zu der Verdienstungleichheit von Männern und Frauen in Deutschland. Dies umfasst den Gender-Pay-Gap, den Verdienstabstand pro Stunde zwischen Frauen und Männern, aber auch den Gender-Gap am Arbeitsmarkt. Im Gender-Gap-Simulator werden die verschiedenen Szenarien exemplarisch verdeutlicht.
- Studien zu Homeoffice und mobiler Arbeit: Die Hans-Böckler-Stiftung erforscht seit vielen Jahren mobile Arbeit und sammelt die Ergebnisse auf einer Themenseite. Hier gibt es Auswertung von Unternehmensdaten, Befragungen und Impulspapiere.
Literatur
Quellennachweise
4 Day Week Global (2021): Results from world’s largest 4 day week trial bring good news for the future of work. https://www.4dayweek.com/uk-pilot-results
Åkerstedt et al. (2001): A 6-hour working day-effects on health and well-being. https://www.jstage.jst.go.jp/article/jhe1972/30/1-2/30_1-2_197/_pdf
Albertsen et al. (2008): Workhours and worklife balance. https://www.proquest.com/openview/31244ef666d2acad2107b06ea069c92f/1?pq-origsite=gscholar&cbl=37939
Angrave & Charlwood (2015): What is the relationship between long working hours, over-employment, under-employment and the subjective well-being of workers? Longitudinal evidence from the UK. https://core.ac.uk/download/pdf/288376984.pdf
Antal (2014): Green goals and full employment: Are they compatible? https://www.euroframe.org/files/user_upload/euroframe/docs/2015/conference/Session%207/EUROF15_Antal.pdf
Arbeit & Gesundheit (2021): „Bei Hitze steigt auch das Unfallrisiko“. https://aug.dguv.de/arbeitssicherheit/bei-hitze-steigt-auch-das-unfallrisiko/#:~:text=An%20hei%C3%9Fen%20Tagen%20sind%20bei,Gef%C3%A4hrdungen%20m%C3%BCssen%20Arbeitgebende%20Schutzma%C3%9Fnahmen%20ergreifen.
Arbeitsschutz aktuell (o. J.): Sonnenschutz ist Arbeitsschutz. https://www.arbeitsschutz-aktuell.de/de/news/sonnenschutz-ist-arbeitsschutz
Bauer et al. (2022): Arbeitsschutz im Klimawandel – Solare UV-Belastung bei Arbeit im Freien. Ergebnisse eines Fachgesprächs. https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Fokus/Arbeitsschutz-Klimawandel.html
Bertelsmann Stiftung (2012): Kein Wachstum um jeden Preis. https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Presse/imported/downloads/xcms_bst_dms_36359_36360_2.pdf
BUND Landesverband Baden-Württemberg (2021): Digitalisierung: Fluch oder Segen fürs Klima? https://www.bund-bawue.de/tipps/detail/tip/klima-und-digitalisierung-videochats-sind-gold-wert/
Bundesamt für Bildung und Forschung – FONA (2024): Nachwuchsförderung – Sozial-ökologische Forschung. https://www.fona.de/de/massnahmen/foerdermassnahmen/nachwuchsfoerderung-sozial-oekologische-forschung.php
Bundesamt für Strahlenschutz (2022): UV-Strahlung und Klimawandel – wie schützen wir unsere Gesundheit besser? https://multimedia.gsb.bund.de/BFS/BFS/Animation/uv/
Bundesamt für Strahlenschutz (2022): Klimawandel und das Risiko für UV-bedingte Erkrankungen. https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/klimawandel-uv/klima-uv-erkrankung/klimawandel-uv-erkrankung.html
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (o. J.): Schutz vor UV-Strahlung der Sonne. https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Physikalische-Faktoren-und-Arbeitsumgebung/Optische-Strahlung/Sonnenstrahlung.html
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2019): Sommerhitze im Büro. https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Praxis-kompakt/F14.html
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2022): ASR A3.5 Raumtemperatur: Technische Regel für Arbeitsstätten. https://www.baua.de/DE/Angebote/Regelwerk/ASR/ASR-A3-5.html
Clausen et al. (2016): Klimaschutz durch digitale Transformation: Realistische Perspektive oder Mythos? https://www.borderstep.de/wp-content/uploads/2022/01/AP4_CliDiTrans_Endbericht_20220202.pdf
degrowth.info (o. J.): What is degrowth? https://degrowth.info/de/degrowth
Deutsche Allianz Klimawandel & Gesundheit (2019): Hintergrundinformation Klimawandel: HITZE. https://www.klimawandel-gesundheit.de/wp-content/uploads/2019/06/Hintergrund-HITZE.pdf
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (2023): Umfrage unter Beschäftigten zum Thema: Auswirkungen des Klimawandels auf die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. https://publikationen.dguv.de/detail/index/sArticle/4682
Deutscher Gewerkschaftsbund (2023): Klimaschutz und Arbeit. https://index-gute-arbeit.dgb.de/++co++415018c0-b75d-11ed-859f-001a4a160123
Deutsche Krebsregister (DKR)(o.J.): Website. https://www.dkr.de/
Deutscher Wetterdienst (2022): Das „Paradoxon“ von Sonnenhöchststand und Höchsttemperatur. https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2022/5/14.html
Deutscher Wetterdienst (2023): Die Sonne machte 2022 Überstunden – Endbilanz. https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2023/1/14.html
Eichert (2021): Ab wann gibt es eigentlich hitzefrei? https://www.t-online.de/leben/familie/schulkind-und-jugendliche/id_90251940/schule-im-sommer-ab-wann-gibt-es-eigentlich-hitzefrei-.html
Fischer-Kowalsi & Schaffartzik (2007): Arbeit, gesellschaftlicher Stoffwechsel und nachhaltige Entwicklung. https://boku.ac.at/fileadmin/data/H03000/H73000/H73700/Publikationen/Working_Papers/WP97_Web.pdf
Fischer-Kowalski & Haas (2016): Toward a Socioecological Concept of Human Labor. https://www.researchgate.net/profile/Marina-Fischer-Kowalski/publication/264313404_Gesellschaftlicher_Stoffwechsel_und_Kolonisierung_von_Natur_Ein_Versuch_in_Sozialer_Okologie/links/604928d5299bf1f5d83d82bf/Gesellschaftlicher-Stoffwechsel-und-Kolonisierung-von-Natur-Ein-Versuch-in-Sozialer-Oekologie.pdf#page=225
Guizzo et al. (2019): The shorter working week: A radical and pragmatic proposal. https://autonomy.work/wp-content/uploads/2019/03/Shorter-working-week-docV6.pdf
Gunderson (2019): Work time reduction and economic democracy as climate change mitigation strategies: or why the climate needs a renewed labor movement. https://link.springer.com/article/10.1007/s13412-018-0507-4
Häusler et al. (2019): Association of napping with incident cardiovascular events in a prospective cohort study. https://heart.bmj.com/content/105/23/1793
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (2021): Gewerbegebiete − klimaangepasst und fit für die Zukunft! https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/klima/klimprax/Gewerbegebiete-_klimaangepasst_und_fit_web.pdf
Hofbauer et al. (2023): Erwerbsarbeit. https://klimafreundlichesleben.apcc-sr.ccca.ac.at/#kap7
Hofmann-Aßmus (2019): Belastende Wetterextreme. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/belastende-wetterextreme/
Hsiang et al. (2013): Quantifying the Influence of Climate on Human Conflict. https://www.science.org/doi/10.1126/science.1235367
Kommission Arbeitsschutz und Normung (2022): #13 Arbeitsschutz und Klimawandel – im Gespräch mit dem THW – KAN-Podcast. https://www.youtube.com/watch?v=_aNYn-Clh-8
Knight et al. (2013): Could working less reduce pressures on the environment? A cross-national panel analysis of OECD countries, 1970–2007. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0959378013000472
Krellmann (2020): Arbeit im Freien: Krankentage auf Grund von Hitze verdoppelt. http://jutta-krellmann.de/aktuelles/arbeit-im-freien-krankentage-auf-grund-von-hitze-verdoppelt/
Laurent et al. (2018): Reduced cognitive function during a heat wave among residents of non-air-conditioned buildings: An observational study of young adults in the summer of 2016. https://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1002605
Merkur.de (2022): „Fast jeder zweite SAPler fährt Jobrad“. https://www.merkur.de/pressemitteilungen/fast-jeder-zweite-sapler-faehrt-jobrad-91935549.html
Meyer (2022): 5 Fakten, die wir über Künstliche Intelligenz und den Klimawandel wissen sollten. https://www.boell.de/de/2022/04/19/5-fakten-die-wir-ueber-kuenstliche-intelligenz-und-den-klimawandel-wissen-sollten
Nazarian et al. (2022): Integrated Assessment of Urban Overheating Impacts on Human Life. Integrated Assessment of Urban Overheating Impacts on Human Life – Nazarian – 2022 – Earth’s Future – Wiley Online Library
Nässen & Larsson (2015): Would shorter working time reduce greenhouse gas emissions? An analysis of time use and consumption in swedish households. https://www.researchgate.net/profile/Joergen-Larsson-2/publication/260345720_Would_shorter_work_time_reduce_greenhouse_gas_emissions_An_analysis_of_time_use_and_consumption_in_Swedish_households/links/632d7acbb9f3cd39f901c02c/Would-shorter-work-time-reduce-greenhouse-gas-emissions-An-analysis-of-time-use-and-consumption-in-Swedish-households.pdf
Packex.com (o.J.): Website. https://packex.com/
Parrique et al. (2019): Decoupling debunked: Evidence and arguments against green growth as a sole strategy for sustainability. https://eeb.org/library/decoupling-debunked/
Prante & van Treeck (2022): CO2-Emissionen und Wirtschaftswachstum: Szenarien aus dem Online-Tool „Decoupling or degrowth?“. https://www.ifsoblog.de/co2-emissionen-und-wirtschaftswachstum-szenarien-aus-dem-online-tool-decoupling-or-degrowth/
Pullinger (2014): Working time reduction policy in a sustainable economy: Criteria and options for its design. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0921800914001189
Schoierer et al. (2021): Hitzebelastungen im Arbeitssetting: die Sicht der Arbeitsmedizin. https://mwv-open.de/site/chapters/e/10.32745/9783954666270-7/
Schreiber (2023): DWS: Weniger Klimaschutz wegen höherer Boni? https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/dws-deutsche-bank-greenwashing-1.5769378
Seidl & Zahrnt (2019): Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft. https://www.sozialoekonomie-online.de/files/archiv/ab%202019:%20Online-Beitraege/ZFS%C3%96-ONLINE_REZENSION_Seidl_Zahrnt.pdf
Statistisches Bundesamt (2022): Erwerbstätige im Inland nach Wirtschaftssektoren. https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Lange-Reihen/Arbeitsmarkt/lrerw13a.html?nn=213544
Storm (Herausgeber) & Nürnberg (Mitherausgeber): Gesundheitsreport 2024 – Analyse der Arbeitsunfähigkeiten. Gesundheitsrisiko Hitze. Arbeitswelt im Klimawandel. DAK Gesundheit/medhochzei, 2024, https://caas.content.dak.de/caas/v1/media/66156/data/b86b891f2075a89b7128c1147d99a130/gesundheitsreport2024-ebook.pdf
Strubell et al. (2019): Energy and Policy Considerations for Deep Learning in NLP. https://arxiv.org/pdf/1906.02243.pdf
Süßbauer & Schäfer (2019): Corporate strategies for greening the workplace: Findings from sustainability-oriented companies in Germany. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0959652619310777
Travers (2021): How to reduce the environmental impact of your next virtual meeting. https://news.mit.edu/2021/how-to-reduce-environmental-impact-next-virtual-meeting-0304
The Lancet (2023): The 2023 report of The Lancet Countdown on health and climate change: the imperative for a health-centred response in a world facing irreversible harms. https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(23)01859-7/abstract
Umweltbundesamt (2008): Klimawandel und Gesundheit. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3519.pdf
Umweltbundesamt (2023): Gesundheitsrisiken durch Hitze. https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-gesundheit/gesundheitsrisiken-durch-hitze#indikatoren-der-lufttemperatur-heisse-tage-und-tropennachte
Winklmayr et al. (2022): Heat-related mortality in Germany from 1992 to 2021. https://www.aerzteblatt.de/archiv/225954/Hitzebedingte-Mortalitaet-in-Deutschland-zwischen-1992-und-2021
Weiterführende Literatur
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (o. J.): Hohe Raumtemperaturen in Arbeitsstätten. https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Physikalische-Faktoren-und-Arbeitsumgebung/Klima-am-Arbeitsplatz/Schutzmassnahmen-hohe-Raumtemperaturen.html
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (2022): Die Zukunft der Arbeit in der digitalen Transformation. https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Ministerium/Veroeffentlichung-Wissenschaftlicher-Beirat/gutachten-wissenschaftlicher-beirat-die-zukunft-der-arbeit-in-der-digitalen-transformation.pdf?__blob=publicationFile&v=6
Frey (2019): The ecological limits of work: on carbon emissions, carbon budgets and working time. https://autonomy.work/wp-content/uploads/2019/05/The-Ecological-Limits-of-Work-final.pdf
Knight et al. (2012): Reducing growth to achieve environmental sustainability: the role of work hours. https://peri.umass.edu/media/k2/attachments/4.2KnightRosaSchor.pdf