Klima und Infektions­krankheiten

aktualisiert am 08.04.2024

Die Klimakrise fördert Infektionskrankheiten, steigert das Risiko für Zoonosen und Pandemien und gefährdet damit die Gesundheit von Millionen Menschen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Ausbreitung ehemals exotischer Überträger: Tropische Mücken und Zecken fühlen sich mittlerweile auch in Deutschland wohl. Das Risiko für große Infektionsgeschehen betrifft vor allem unsere Gesundheit, aber auch die Wirtschaft und viele andere Gesellschaftsbereiche. Höchste Zeit, uns auf diese neuen Risiken vorzubereiten.

Quelle: IMAGO / Ralph Peters

Gesundheit

Tigermücke & Riesenzecke bringen neue Erreger

Nicht der weiße Hai, sondern die Stechmücke ist das gefährlichste Tier der Welt, aufgrund der durch sie übertragenen Krankheiten. Etwa 3.500 Stechmückenarten gibt es weltweit, hierzulande sind es rund 50, Tendenz steigend. Auch das Risiko, Mora et al. (2022): Over half of known human pathogenic diseases can be aggravated by climate change. in Deutschland durch eine Stechmücke mit einer Infektionskrankheit angesteckt zu werden, steigt. Denn die Tigermücke überwintert dank Klimaerwärmung mittlerweile Bürkner & Loevenich (2022): Tigermücke in Berlin entdeckt – dauerhafte Ansiedlung befürchtet. sogar in Berlin und auch die auffällig große Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (2019): Mehr Krankheitsfälle durch Zeckenstiche. Zeckenart Hyalomma breitet sich bei uns aus. Die Tiere sind potenzielle Überträger von Erkrankungen wie Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (2018): Einsatz bei Dengue-Fieber-Ausbruch in Sri Lanka.Dengue-, Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (2018): Erwiesen: Mücken können tropisches Chikungunya-Virus auch bei niedrigen Temperaturen verbreiten.Chikungunya- und Friedrich-Loeffler-Institut (o. J.): Nationales Referenzlabor für Krim-Kongo-Hämorrhagisches-Fieber-Virus (CCHF).Krim-Kongo-Fieber. Bislang konnten die oben genannten Krankheiten hierzulande nur verbreitet werden, wenn die Übertäger zuvor eine eingereiste infizierte Person gestochen hatten. Auf diese Weise ist es in Europa schon zu Ausbrüchen unter mehreren hundert Menschen gekommen, wie etwa bei dem European Centre for Disease Prevention and Control (2017): Rapid risk assessment: Clusters of autochthonous chikungunya cases in Italy, first update.Chikungunya-Ausbruch 2017 in Italien durch Tigermücken.

Auch die Kriebelmücke (Simuliidae) verbreitet sich in Deutschland. Sie ähnelt optisch einer Stubenfliege, doch ihre Stiche sind sehr unangenehm. Die Verbreitungsmuster dieser Mückenart Goethe Universität Frankfurt (2024): Kriebelmücken: Zunahme der Blutsauger in Deutschland erwartet.modellierten Forschende der Goethe-Universität und des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums in Frankfurt für Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Durch den Klima- und Landnutzungswandel wird besonders die Verbreitung der medizinisch relevanten Gruppen begünstigt. Die Kriebelmücke kann Erreger von Infektionskrankheiten übertragen. Der bekannteste Erreger löst Onchozerkose, die sogenannte „Flussblindheit“ aus, welche zu Sehverlust führt.

Quelle: Der MückenatlasMückenatlas – ein Citizen Science Projekt zur Ausbreitung von Stechmücken, mehr unter “Tipps, Daten & Downloads”

Wie viel menschliches Leid und wie viele astronomische Kosten der Pandemie für die Weltwirtschaft hätten wir uns ersparen können mit gescheiter Prävention der Pandemien?

Dr. Eckart von HirschhausenArzt, Wissenschaftsjournalist, Gründer der Stiftung Gesunde Erde - Gesunde Menschen

Laut der Universität Hohenheim aber trägt die Hälfte der in Deutschland gefundenen Hyalomma-Zecken den Universität Hohenheim (2019): Tropische Zecke: Erster Verdachtsfall auf Fleckfieber-Übertragung in Deutschland.Erreger des Zecken-Fleckfiebers in sich. 2019 kam es zu einer Übertragung auf einen Pferdehalter aus Nordrhein-Westfalen, der allerdings erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden konnte. In der Klimakrise können aber auch unsere bislang harmlosen heimischen Mücken zur Bedrohung werden: Es ist davon auszugehen, dass zum Beispiel das West-Nil-Virus aufgrund der steigenden Temperaturen in Deutschland Friedrich-Loeffler-Institut (o. J.): Tierseuchengeschehen West-Nil-Virus.in einheimischen Stechmücken hierzulande überwintert. Im Sommer 2022 warnte der damalige Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, sogar vor der Rückkehr der Malaria. Mehr als die Hälfte der bekannten Krankheiten, die auch den Menschen befallen, können durch den Klimawandel Mora et al. (2022): Over half of known human pathogenic diseases can be aggravated by climate change. verschlimmert werden.

Auch das Infektionsrisiko durch heimische Zecken hängt stark von Klima- und weiteren Umweltfaktoren ab. So ist das Jahr 2023 ein Rekordjahr auch für die heimischen Zecken – laut Professor Gerhard Dobler, Virologe am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München, hänge das wahrscheinlich damit zusammen, dass die Zecken durch den milden Winter früher aktiv sind. Deutschlandfunk Nova (2023): Zeckenforscher Gerhard Dobler: „Anzahl der Zecken hat sich in diesem Jahr verdoppelt“.Außerdem tragen viele der gefundenen Zecken das FSME-Virus in sich, was jeweils von der Mäusepopulation abhängt. Je weniger Mäuse, desto mehr Zecken auf einer einzelnen Maus – auf diese Art könne das Virus auf mehr Zecken übertragen werden.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die Anzahl der sogenannten infektionsschutz.de (o. J.): FSME – Informationen über Krankheitserreger beim Menschen – Impfen schützt!FSME-Risikogebiete 2023 um Robert Koch-Institut (2019): FSME: Risikogebiete in Deutschland. drei neue Risikogebiete erweitert. Derzeit gelten 178 Kreise als FSME-Risikogebiete. Im Jahr 2022 waren es 546 FSME-Erkrankungen. Das entspricht einem Anstieg von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr (421 FSME-Erkrankungen). Die Mehrzahl (98 Prozent) der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten hatte keinen oder unvollständigen Impfschutz oder die Auffrischimpfungen fehlten. Das Infektionsrisiko ist auch außerhalb der Risikogebiete nicht gleich Null. Was bei einem Zeckenstich zu tun ist und wie hoch die Riskien einer Infektion sind, fasst das RKI in seinen Zecken-FAQ zusammen.

Auch das Infektionsrisiko durch Nagetiere wird vom Klimawandel beeinflusst, wie der aktuelle RKI (2023): Sachstandsbericht
Klimawandel und Gesundheit (2023).
Sachstandbericht
des Robert-Koch-Instituts zu Klimawandel und Gesundheit zeigt. Besonders relevant ist hier die Erregergruppe der Hantaviren. Zur Infektion kommt es durch das Einatmen von Stub, der durch Kot, Urin oder Speichel infizierter Tiere – etwa beim Fegen von Garage oder Keller. Auch wenn verletzte Haut mit kontominierten Gegenständen in Kontakt kommt, kann es zu einer Infektion kommen, selten auch durch Bisse. Die Verbreitung von Hantaviren in Deutschland ist regional unterschiedlich. Mindestens neun verschiedene Hantaviren kommen hierzulande in verschiedenen Mäusearten vor, die meisten Erkrankungsfälle werden durch das Puumala-Orthonavirus (PUUV) verursacht. Als häufigste Überträgerin gilt die Rötelmaus, deren Populationsdichte Schwankungen unterliegt, was das Infektionsrisiko für den Menschen beeinflusst. Ein wesentlicher Faktor wiederum für die Populationsdichte der Rötelmaus sind die Mastjahre von Buchen, in denen die Bäume besonders viele Fruchtkörper ausbilden. Der Klimawandel hat die Frequenz dieser Mastjahre offenbar gesteigert – sodass es mittlerweile alle zwei bis drei Jahre zur Massenvermehrung der Rötelmaus und damit erhöhtem Infektionsrisiko für Menschen kommt.

Steckbrief Asiatische Tigermücke

Stechmücke, Ursprung: süd- und südostasiatischen Tropen und Subtropen

  • Ursprünglich als blinde Passagierin auf LKW-Planen eingereist
  • Kann verschiedene Krankheitserreger wie Fadenwürmer (Dirofilarien) und schätzungsweise 20 Viren, darunter Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren, übertragen
  • Profitiert von der Klimakrise in Deutschland: Heiße Sommer, milde Winter, selbst extreme Trockenheit scheinen ihr bei der Ausbreitung zu helfen
  • Gilt als besonders aggressiv und sticht anders als heimische Arten nicht nur in der Dämmerung

Foto: Eine Asiatische Tigermücke, Aedes albopictus, beginnt ihre Blutmahlzeit, © Shutterstock / Khlungcenter

Steckbrief Hyalomma Zecke

Große Jagdzecke, Ursprung: Afrika, Asien sowie Süd- und Osteuropa

Foto: Eine Hyalomma Zecke © Shutterstock / Armando Frazao

Der heimische Holzbock: Neue Viren und Allergien

Der gemeine Holzbock ist unsere häufigste heimische Zeckenart. Neben Borrelien und FSME-Viren überträgt er in Europa neuerdings auch das vor einigen Jahren in China entdeckte Kuivanen et al. (2019): Detection of novel tick-borne pathogen, Alongshan virus, in Ixodes ricinus ticks, south-eastern Finland, 2019. Alongshan-Virus (kurz: ALSV). Die Symptome sind der einer FSME-Infektion sehr ähnlich: Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen. Hinweise auf Hirn- oder Hirnhautentzündungen gibt es derzeit allerdings noch nicht. Ein Forschungsteam der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Ebert et al. (2023): Detection and Characterization of Alongshan Virus in Ticks and Tick Saliva from Lower Saxony, Germany with Serological Evidence for Viral Transmission to Game and Domestic Animals. publizierte Anfang 2023, dass Zecken das Virus auf Wildtiere in Niedersachsen übertragen haben.

Für Yang (2023): Nearly half a million in US may have been affected by tick-bite meat allergy.internationale Schlagzeilen sorgte eine Fleischallergie nach Zeckenbiss, von der in den USA etwa 450.000 Menschen betroffen sind. Dahinter steckt eine allergische Reaktion auf den Zucker Alpha-Gal, der in rotem Fleisch enthalten ist. Der Theorie zufolge nimmt die Zecke das Alpha Gal von Wildtieren auf und gibt es an den Menschen weiter, der daraufhin Antikörper entwickelt und fortan häufig kein rotes Fleisch mehr vertragen kann. Auch im gemeinen Holzbock wurde das Alpha-Gal bereits gefunden und auch aus Süddeutschland gibt es Berichte über die Symptome der Fleischallergie. Ein konkreter Übertragungsweg konnte allerdings noh nicht nachgewiesen werden.

Krankheiten und ihre tierischen Überträger

Krankheit
Tierische Überträger
Symptome 
Häufigkeit
Impfschutz

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

 

 

Zecken übertragen das Virus auf den Menschen. Eine Infektion von Mensch zu Mensch findet nicht statt.

 

1. Phase: Grippeähnliche Beschwerden

2. Phase:  Bei manchen Menschen entwickeln sich nach ca. einer Woche Entzündungen der Hirnhäute und des Gehirns. Auch eine Rückenmarksentzündung kann auftreten. Die Mehrheit der Infizierten (ca. 70 bis 95 Prozent) hat aber keine Beschwerden.

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 546 FSME-Erkrankungen gemeldet und damit 30 Prozent mehr als im Vorjahr (421 FSME-Erkrankungen). Vermutlich ist die Dunkelziffer bei FSME-Erkrankungen hoch. STIKO empfiehlt eine FSME-Impfung für Personen, die in FSME-Risikogebieten zeckenexponiert sind.
Borreliose Zecken übertragen den bakteriellen Erreger auf den Menschen. Es ist keine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch möglich. Die meisten Infektionen mit Borrelien verlaufen unbemerkt. Beschwerden sind oft diffus und schwer zuzuordnen. Typisch für die Infektion mit Borrelien ist die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans), die bei 90 Prozent der Fälle auftritt. Borreliose ist nicht bundesweit meldepflichtig, die Datenlage daher dürftig. Ob Zecken Borrelien in sich tragen, ist regional sehr unterschiedlich, kann aber bis zu 30 Prozent betragen. Vermutlich ist die Dunkelziffer hoch. 2021 waren deutschlandweit 325.000 gesetzlich Versicherte aufgrund von Borreliose in vertragsärztlicher Behandlung. Kein Impfstoff.
West-Nil-Virus Stechmücken können das Virus auf den Menschen übertragen. Hauptvektor in Deutschland ist die Culex-Mücke. Eine Übertragung der Mutter auf das Kind, etwa durch Muttermilch oder auch eine Übertragung durch Blutprodukte und Spenderorgane, ist möglich, aber sehr selten. Bei etwa 20 Prozent der Infizierten tritt eine fiebrige, grippeähnliche Erkrankung auf, die etwa 3–6 Tage andauert. Die Inkubationszeit beträgt 2–14 Tage. Die Krankheitssymptome erscheinen abrupt, mit Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen. Etwa 1 Prozent der Infizierten erkrankt schwer. Ein großer Teil der Infizierten zeigt keine Symptome.

Seit 2019 werden einzelne Erkrankungsfälle in Ostdeutschland verzeichnet. Infektionen mit dem West-Nil-Virus sind meldepflichtig, aber verlaufen meistens ohne Symptome.

 

Kein Impfstoff.

 

 

 

 

 

Dengue-Fieber

 

 

Die Asiatische Tigermücke überträgt das Virus auf den Menschen. Seltene Fälle von Mutter-Kind-Ansteckung in der Schwangerschaft sind bekannt, ebenso über Blutprodukte, Transfusionen oder Organspenden. Die meisten Infektionen verlaufen ohne  Symptome oder  die Infektion geht mit leichten Symptomen einher. Bei einer Sekundärinfektion kann sich aber auch eine schwere Erkrankung mit  Blutungen entwickeln (Dengue Hämorrhagisches Fieber, DHF). Unbehandelt kann die Krankheit zum Tod führen.

Bislang keine autochthonen Fälle in Deutschland bekannt.

 

Es gibt einen zugelassenen Impfstoff.

 

Chikungunya-Fieber

 

 

Die Asiatische Tigermücke überträgt das Virus auf den Menschen. Selten gibt es auch Übertragungen über Blutkontakt oder in der Schwangerschaft von Mutter auf Kind.

 

Die Krankheit zeigt sich nach 7-9 Tagen nach dem Stich durch schnell ansteigendes hohes Fieber, starke Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Kopfschmerzen, manchmal begleitet von Hautausschlag. Die meisten Fälle verlaufen ungefährlich, bei bereits Geschwächten wurden teilweise schwere Verläufe beobachtet.

Bislang keine autochthonen Fälle in Deutschland bekannt.

 

 

Ein Impfstoff ist im Zulassungsverfahren.
Krim-Kongo Hämorrhagisches Fieber (CCHF) Die Übertragung erfolgt durch den Stich von Zecken, insbesondere Hyalomma-Zecken. Das Virus kann auch direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Dies scheint aber vorrangig durch Kontakt der Schleimhäute mit Blut, durch Schnittverletzungen und Nadelstichverletzungen zu erfolgen.

Grippeähnliche Symptome treten auf; plötzliches Fieber, schwere Myalgien, Unwohlsein und gastrointestinale Symptome. Häufig treten großflächige Blutungen in späteren Stadien der Erkrankung auf und führen zu einer hohen Sterblichkeitsrate.

 

Bislang keine autochthonen Fälle in Deutschland bekannt.

 

Kein Impfstoff.

 

Es ist damit zu rechnen, dass sich das West-Nil-Virus in Deutschland weiter etabliert und es in den kommenden Jahren insbesondere in den schon bestehenden Gebieten, aber vielleicht auch in weiteren Gebieten, zu einem saisonalen Vorkommen von WNV-Erkrankungsfällen kommen wird.

Quelle: RKI

Gefahr aus dem Stall: Mutierte Erreger & Resistenzen  

Die industrielle Tierhaltung erhöht das Risiko von Infektionskrankheiten auf vielfältige Weise. Bakterien können über tierische Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden – Salmonellen oder Campylobacter sind Beispiele für diesen Enany et al. (2021): Editorial: The Role of Environmental Reservoirs in Campylobacter-Mediated Infection.Übertragungsweg, letztere sind häufig auf Tenhagen et al. (2018): Übertragungswege resistenter Bakterien zwischen Tieren und Menschen und deren Bedeutung – Antibiotikaresistenz im One-Health-Kontext.Geflügelfleisch zu finden. Bei Salmonellen steigen die Krankheitsfälle laut RKI (2023): Sachstandsbericht
Klimawandel und Gesundheit (2023).
RKI
linear mit der Lufttemperatur: 5-10 Prozent pro Grad Celsius. Mehr warme Tage fördern also durch Lebensmittel übertragene Krankheitserreger.

Auch Bakterien, die aus der Tierhaltung in das Grundwasser gelangen, stellen eine Gefahr für den Menschen dar. Diese Risiken dürften in Folge der Klimakrise zunehmen, da sich Stark (2009): Klimawandel und Infektionskrankheiten: Relevanz für Deutschland. beide Erreger bei wärmeren Temperaturen stärker vermehren.

Andererseits sorgen insbesondere die Ausbreitungsmöglichkeiten für virale Erreger in großen und engen Tierbeständen dafür, dass diese Kupferschmidt (2023): ‘Incredibly concerning’: Bird flu outbreak at Spanish mink farm triggers pandemic fears.Viren mutieren und Leibler et al. (2009): Industrial Food Animal Production and Global Health Risks: Exploring the Ecosystems and Economics of Avian Influenza. Artgrenzen überschreiten können, wie unlängst bei der Vogelgrippe in Nerzfarmen beobachtet werden konnte.

Der noch immer massive Antibiotikaeinsatz begünstigt die Entwicklung von Willet at al. (2019): Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems.Resistenzen. Zwar sind die offiziellen Zahlen in Deutschland rückläufig, so wurden im Jahr 2021 78 Tonnen an Antibiotika weniger eingesetzt als noch im Jahr 2017, was einem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2022): Tiermedizin: Einsatz von Antibiotika bei Masttieren sinkt.Rückgang um 18 Prozent entspricht. Doch für die Hühnermast meldet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sogar einen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2022): Tiermedizin: Einsatz von Antibiotika bei Masttieren sinkt.Anstieg des Antibiotikaeinsatzes. Zudem werden die offiziell kommunizierten Zahlen zum Antibiotikaeinsatz kritisch hinterfragt. Etwa weil sie oekom (2021): Antibiotika in der Massentierhaltung: Was sagt die Statistik (wirklich)?regional sehr unterschiedlich sind: Während sie in Regionen mit großen Tierhaltungsbeständen sehr hoch sein können, erscheinen sie über den bundesweiten Durchschnittswert dann gemäßigter. Aber auch, oekom (2021): Antibiotika in der Massentierhaltung: Was sagt die Statistik (wirklich)?weil der Antibiotikaeinsatz ausschließlich an die abgegebene Menge anknüpft,: was über den tatsächlichen Verbrauch wenig aussagt: Denn es gibt Antibiotika, die mit 20 mg/kg Körpergewicht verabreicht werden – und andere mit einer Dosierung von 400 mg/kg Körpergewicht.

Die Tierhaltung bietet ideale Bedingungen für ein Virus, um sich an den Menschen anzupassen. (…) Was wir hier mit den Schweinen machen, ist auch nicht gut. Die würden in der Natur nie in solchen Herdengrößen auftreten. Eine wachsende Menschheit mit einem wachsenden Fleischhunger: Hier steckt das Risiko für künftige Pandemien.

Prof. Dr. Christian DrostenVirologe an der Charité Berlin

Quelle: DIE ZEIT

Im Oktober 2023 ist ein Germanwatch (2023): Antibiotika schützen, Resistenzen bekämpfen.neuer Report von Germanwatch mit dem Thema „Antibiotika schützen, Resistenzen bekämpfen“ erschienen. Dieser thematisiert den im Ländervergleich hohen Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung generell sowie die Nutzung von Antibiotika, die in der Humanmedizin als Reserveantibiotika gebraucht werden. Es werden ebenfalls Handlungsoptionen genannt die u.a. das Verbot für Gruppenbehandlungen von Tieren und den Umbau der Tierhaltung ansprechen.

Besonders gefährlich ist der Einsatz sogenannter „Reserveantibiotika” in der Tierhaltung. Reserveantibiotika kommen zum Einsatz, wenn sich Erreger nur noch mit einem beziehungsweise wenigen Mitteln behandeln lassen. Grund dafür sind Antibiotikaresistenzen. Ein Beispiel dafür ist die Resistenz gegen Colistin – ein wirksames Antibiotikum gegen eine Vielzahl von bakteriellen Infektionen und das letzte Mittel zur Bekämpfung bestimmter Bakterien der Gattung Enterobacter.

Gesundheitsrisiken durch Multiresistente Keime werden von den Vereinten Nationen und der WHO zu einem der 10 größten globalen Gesundheitsrisiken erklärt. Das ist insbesondere vor dem Hintergrund wichtig, dass viele Pathogene von der Klimaerwärmung profitieren. Veränderungen von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Niederschlag fördern die Ausbreitung bakterieller Krankheitserreger, was zu einem verstärkten Antibiotikaeinsatz und damit der RKI (2023): Sachstandsbericht
Klimawandel und Gesundheit (2023).
Zunahme von Resistenzen
führt.

Klima

Deshalb steigt das Risiko für Zoonosen global

Die Klimakrise erhöht das Risiko für Infektionskrankheiten nicht nur durch die Ausbreitung übertragender Tierarten. Zahlreiche Krankheitserreger können sowohl Menschen als auch Tiere infizieren. Infektionskrankheiten, die durch solche Erreger ausgelöst werden, nennt man Nationale Forschungsplattform für Zoonosen (o. J.): Was sind Zoonosen?Zoonosen. Inzwischen sind Nationale Forschungsplattform für Zoonosen (o. J.): Zoonose des Monats. mehr als 200 Zoonose-Erreger bekannt.  Hinzu kommt aber eine große Dunkelziffer von Erregern mit diesem Potenzial. Laut Schätzungen im Rahmen des Globale Virome Project (o. J.): Website.Global Virome Project, einer internationalen Initiative zur Erforschung von Viren, existiert ein Pool von etwa Grange et al. (2021): Ranking the risk of animal-to-human spillover for newly discovered viruses. 1,67 Millionen Viren, die in Säugetieren und Vögeln zirkulieren. Etwa die Hälfte davon könnte auf den Menschen „überspringen“. Auch das Coronavirus, das zum Ausbruch der COVID-19-Pandemie 2019/2020 führte, ist mit großer Wahrscheinlichkeit solchen Ursprungs. Klimakrise und Biodiversitätskrise befeuern das Risiko für Zoonosen auf verschiedene Arten:

Ausgewiesene FSME-Risikogebiete in Deutschland

Quelle: Epidemiologisches Bulletin 9/23, Robert-Koch-InstitutEpidemiologisches Bulletin 9/23, Robert-Koch-Institut

Wirtschaft & Gesellschaft

Pandemierisiken treffen nicht nur unser Gesundheitssystem

Durch die weltweite Vernetzung im Wirtschaftssektor, Reisen, Warenverkehr, den Ressourcenverbrauch und den Ausstoß von Treibhausgasen ist die globale Wirtschaft einerseits Treiber von Infektionsgeschehen. Gleichzeitig richten Epidemien und Pandemien aber auch Maihold & Mühlhöfer (2021): Instabile Lieferketten gefährden die Versorgungssicherheit.großen wirtschaftlichen Schaden an. Die Kosten der COVID- Pandemie belaufen sich Schätzungen zufolge auf zweistellige Billionenbeträge. Generell Bernstein et al. (2022): The costs and benefits of primary prevention of zoonotic pandemics.übersteigen die Schäden durch Pandemien die Kosten für Vorsorge und Prävention bei weitem. In Deutschland Maihold & Mühlhöfer (2021): Instabile Lieferketten gefährden die Versorgungssicherheit.bestanden die wirtschaftlichen Schäden insbesondere in der Zunahme von Fehltagen und der Störung globaler Lieferketten. In Hinblick auf die Fehltage sind nicht nur die akuten Infektionstage zu berücksichtigen, sondern auch mögliche Langzeitfolgen. Eine Techniker Krankenkasse (2022): TK-Gesund­heits­re­port: Long-COVID-Betrof­fene im Schnitt mehr als 100 Tage krank­ge­schrieben.Studie der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt: Von den durch die TK versicherten Erwerbstätigen, die im Jahr 2020 eine COVID-19-Diagnose erhalten haben, war im Jahr 2021 knapp 1 Prozent mit der Diagnose Long Covid im Durchschnitt 105 Tage krankgeschrieben. Schon leichte Coronainfektionen sorgten für viele Fehltage im Folgejahr. Wenn Pandemien globale Wirtschaftsströme treffen, hat auch das wiederum Auswirkungen auf das Gesundheitssystem: Die Abhängigkeit von China, insbesondere von medizinischen Gütern, die aus der Volksrepublik stammen, wurde in Deutschland deutlich spürbar. Lieferengpässe für Medikamente aus Indien halten noch immer an, wichtige Antibiotika, Krebsmedikamente oder Fiebersäfte für Kinder fehlen zum Teil dauerhaft in deutschen Apotheken. Im Falle eines Lockdowns leiden nahezu alle Branchen an Industriestandorten. Durch das Fehlen von Halbleitern und anderen Rohstoffen Maihold & Mühlhöfer (2021): Instabile Lieferketten gefährden die Versorgungssicherheit. sank die Produktionsleistung enorm.

Auch mittelbare Folgen nach akuten Infektionsgeschehen oder Lockdowns beeinflussen die Wirtschaft: Verhaltensänderungen zum Beispiel, die insbesondere die Kultur und Eventbranche trafen, wie der Rückgang von Ticketverkäufen für Kulturveranstaltungen. Auch Arbeitnehmer:innen in Gastronomie und Veranstaltungsbranche haben sich umorientiert, sodass die Personalnot in diesen Bereichen weit nach Beendigung der Maßnahmen und Lockdowns anhielt. Die Pandemie, aber auch die wachsenden Risiken durch die Klimakrise und geopolitische Krisen haben die Unsicherheit für die Wirtschaft erhöht. Die Globalisierung dürfte deshalb weiter zurückgehen, so Dalia Marin, Professorin für Internationale Ökonomie an der Technischen Universität München:

Daher wird jetzt eine sichere Produktionsweise, eine risikoärmere Produktionsweise attraktiv und das ist eine Produktionsweise, in der man die Produktion zurückholt in das ursprüngliche Land, nach Deutschland.

Prof. Dr. Dalia MarinProfessorin für Internationale Ökonomie an der TU München

Quelle: SWR

Maßnahmen für mehr Stabilität sind höhere Lagerbestände, lokale Produktionen, alternative Lieferketten und vor allem kürzere Transportwege, um die Abhängigkeiten von einzelnen Produktionsstandorten und Zulieferern zu verringern. Dalia Marin geht davon aus, Research Network Sustainable Global Supply Chains (2022): Sustainable Global Supply Chains Annual Report 2022.dass sich die Lieferketten um mehr als ein Drittel (35 Prozent) verkürzen. Eine risikoärmere Produktionsweise werde so zum Marktvorteil.

Tatsächlich sind die Folgen der gesteigerten Infektionsgefahr für Deutschland durch die Klimakrise sehr viel weitreichender als auf den ersten Blick erkennbar. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens darunter leiden – ganz abgesehen von den unmittelbaren Folgen ergeben sich daraus Langzeitwirkungen, die mental und körperlich belastend sind und unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Probe stellen.

Konkret

Lösungsansätze

Der Fokus auf individuelle Lösungen für die Klimakrise hat die eigentlich Chater & Loewenstein (2022): The i-frame and the s-frame: How focusing on individual-level solutions has led behavioral public policy astray.notwendigen Systemänderungen viel zu lange verhindert. Maßnahmen, die das Klima und die Gesundheit wirklich effektiv schützen, sind politischer Natur. Wesentlich ist es, die Erderhitzung so weit wie eben möglich zu begrenzen. Mit jedem Hundertstel Grad Erwärmung führt die Klimakrise zu mehr Schäden und Verlusten sowie zu einem höheren Risiko von Infektionserkrankungen. Das Zeitfenster, um eine lebenswerte Zukunft für alle zu sichern, schließt sich schnell – wir Menschen, die wir jetzt gerade auf der Erde leben, bestimmen darüber, wie das der Generationen nach uns aussehen wird: Die Entscheidungen und Maßnahmen, die wir unserem Jahrzehnt umsetzen, wirken sich jetzt und für Tausende von Jahren aus.

Der RKI (2023): Sachstandsbericht Klimawandel und Gesundheit (2023).Sachstandsbericht des Robert Koch-Instituts zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Infektionskrankheiten und antimikrobielle Resistenzen weist im Sinne des One Health-Ansatzes auch auf konkrete Maßnahmen hin, die Synergien zwischen Gesundheitsschutz, Biodiversitätsschutz und Klimaschutz bergen. Der One Health-Ansatz ist ein holistisches Gesundheitskonzept, welches versucht, die Gesundheit von Mensch, Tier und Natur verbunden zu betrachten und zu fördern.

Die folgende Aufstellung ist eine Sammlung an systemischen bzw. politischen Maßnahmen und Lösungsansätzen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern verdeutlicht wichtige politische Aktionsfelder. Ihre konkrete Bewertung muss immer im Kontext möglicher Zielkonflikte, regionaler und sozialer Verhältnisse erfolgen.

Gesundheitspolitisch

Impfschutz

  • Aufklärungskampagnen in betroffenen oder besonders gefährdeten Gebieten
  • Impfmüdigkeit mit wissenschaftlich fundierten Maßnahmen begegnen
  • Erinnerungssysteme zur Erhöhung der Impfquote verbessern sowie ein digitalen Impfregister einführen

Monitoring und Kontrolle von Vektoren

Wirtschaftspolitisch

  • Besonders sensible Industrien (Pharma etc.) durch hiesige Produktionsstätten und regionale Lieferketten nach Deutschland rückführen, bspw. bei der Maskenproduktion
  • Wirtschaftssystem zur Verkürzung von Lieferketten, insbesondere bei Grundversorgung, relokalisieren
  • Lieferkettengesetze weiterentwickeln, um eine möglichst regionale Produktion zu fördern
  • Treibhausgase reduzieren, um das weiter zunehmende Infektionsgeschehen infolge klimatischer Veränderungen zu begrenzen

Individuelle Schutzmaßnahmen

Was tun?

So kann uns die Verhaltensforschung bei der Bewältigung helfen

Zu häufig wird in der Berichterstattung zu Umwelt-, Klima- und Gesundheitsthemen auf individuelle Lösungen fokussiert. Viel wichtiger sind aber politische Maßnahmen. Um aber zu verstehen, was die Akzeptanz der verschiedenen Maßnahmen beeinflusst, braucht es Erkenntnisse über die Einstellung der Bevölkerung. Und um Maßnahmen so zu gestalten, dass sie den Klimaschutz erleichtern, muss man das Verhalten der Menschen verstehen. Ein Beispiel: Das individuelle Verhalten ist bei größeren Infektionsgeschehen entscheidend das gilt für Hygienemaßnahmen, aber auch für Impfkampagnen. Daten des Erfurter COVID-19 Snapshot Monitorings COSMO zeigen: Deutsche haben aktuell Institute for Planetary Health Behaviour (2022): Europäische Wissenschaftler*innen rufen Politik zum sofortigen Handeln gegen Impfmüdigkeit auf. mehr Fragen und weniger Vertrauen in Impfungen als vor der Pandemie. Die Aufklärung über den Nutzen von Impfungen und der Kampf gegen Desinformation gewinnen durch gesteigerte Infektionsrisiken noch mehr an Bedeutung. Auch internationale Gremien wie der Weltklimarat, die Vereinten Nationen (UN), die Nationalen Akademien der Wissenschaften der G7-Staaten, die WHO Europa und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) empfehlen mittlerweile, die Gestaltung politischer Maßnahmen und Kommunikation Universität Erfurt (2022): Warum die Verhaltensforschung beim Klimaschutz eine wichtige Rolle spielt.durch verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse zu verbessern.

Ein Sachverständigenrat für Umweltfragen (2023): Sondergutachten. Politik in der Pflicht: Umweltfreundliches Verhalten erleichtern.Sondergutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen zeigt auf, wie umweltfreundliches Verhalten durch politische Weichenstellung erleichtert werden kann. Für die Bereiche Fleischkonsum, Smartphones und energetische Sanierung gibt das Gutachten auch Empfehlungen zur konkreten Umsetzung.

Politische Maßnahmen müssen sich auch beim Thema Infektionskrankheiten daran messen lassen, wie sehr Erkenntnisse über das menschliche Verhalten in ihre Gestaltung eingeflossen sind. Für die Berichterstattung stellt sich dabei auch die die Frage, wie verschiedene Formen der Berichterstattung (konstruktiver Journalismus etc.) zu einem Umdenken, einer Mobilisierung oder einer Verhaltensänderung zugunsten des Klimas und damit der Gesundheit führen können.

  • Information bereitstellen: Eine Universität Erfurt (2021): Neues Monitoring-Projekt „PHA²SE“ gestartet.Umfrage der Uni Erfurt mit mehr als 1.500 Teilnehmenden zeigte nicht nur, dass es für die meisten Klimaschutzmaßnahmen auch in der Gesamtbevölkerung viel Zustimmung gibt. Sondern auch, dass diese Zustimmung, bezogen auf die Einzelmaßnahmen, vor allem dann höher ausfällt, wenn sich die Befragten um die gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise sorgten.
  • Kommunikationsprozesse verbessern: Die Bekanntheit von Risiken und Schutzmaßnahmen durch Erreger und Überträger spielt eine wichtige Rolle, ebenso, Impfmöglichkeiten zu steigern.
  • Umsetzbarkeit beachten: Handlungsoptionen müssen sehr leicht nachvollziehbar und leicht umsetzbar sein.
  • Perspektiven eröffnen: Angstkampagnen können zu Reaktanz und anderen unerwünschten Reaktionen führen. Daher sollte man eher auf positive Zukunftsszenarien und diese mit Handlungsempfehlungen ergänzen.  

Der IPCC (2023): AR6 Synthesis Report: Climate Change 2023. aktuelle Weltklima-Bericht macht klar, dass wir eine radikale Trendwende benötigen, um die Klimaziele einzuhalten und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Klima- und Gesundheitspolitik kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie das menschliche Verhalten dabei berücksichtigt und klug entwickelte Rahmenbedingungen für Klima, Umwelt und Gesundheit schafft.

Regionale Beispiele

Erfolgsbeispiele aus Deutschland

Positive Kommunikation mit konkreten Beispielen und guten Geschichten aus dem Leben der Menschen macht das Erzählte nicht nur erlebbarer und nachvollziehbarer, sondern kann auch Selbstwirksamkeit und Handlungswillen vermitteln. Bei der Klimakommunikation hat sich gezeigt: Es kann Menschen motivieren, dass viele Menschen schon etwas bewegen und aktiv sind. Daher stellen wir hier Beispiele von Projekten, Organisationen, Einzelpersonen, Behörden oder auch Unternehmen aus verschiedenen Regionen Deutschlands vor, die passend zum Thema aktiv geworden sind. Das Team von Good News Magazin hat uns bei der Auswahl der regionalen Beispiele unterstützt. Wir wollen damit Inspiration für die eigene Recherche liefern, eine Bewertung haben wir nicht getroffen. Erfolgsbeispiele sind hilfreich, um zu motivieren, können aber auch die Komplexität der Lösungen reduzieren. Die Prüfung, inwiefern Projekte jeweils wirklich hilfreich sind, welche Zielkonflikte sie auslösen oder ob sie sogar nur Greenwashing darstellen, kann nur im jeweiligen Einzelfall erfolgen.

Baden-Württemberg

In Mannheim ermöglicht die Sensibilisierung der Bürger:innen durch Hausbesuche der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplageschnelle (KABS) Identifikation von Tigermücken. In Konstanz ermöglichte das Aufstellen und Überprüfen von Mückenfallen schnelles Eingreifen. Durch geeignete Monitoring- und Präventionsmaßnahmen können Tigermückenpopulationen rechtzeitig nachgewiesen und Schritte eingeleitet werden, um die Ausbreitung der Stechmücken zu verhindern.

Quelle: Südkurier

Bayern

Das Münchner Unternehmen Brettschneider setzt auf Kreislaufwirtschaft und stellt Moskitonetze aus Recycling-Polyester her. Für zusätzlichen Schutz gibt es auch Netze mit Imprägnierung aus rein pflanzlichen Stoffen, die die Stechmücken nicht schädigen oder töten, sondern nur davon abhalten, sich auf dem Stoff niederzulassen. Quelle: Süddeutsche Zeitung 

Berlin

In Berlin gründet die WHO ein neues Forschungszentrum. Das Ziel: Durch neue Analysemodelle und den gezielten Einsatz von Daten sollen bessere Vorbeugemaßnahmen gegen Pandemien und Infektionskrankheiten geschaffen werden. Quelle: WHO

Brandenburg

Im brandenburgischen Müncheberg sitzt eines der erfolgreichsten Citizen-Science-Projekte Deutschlands: Der Mückenatlas ist eine Initiative des Friedrich-Löffler-Instituts gemeinsam mit dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung. Durch die Mitwirkung von Bürger:innen der gesamten Bundesrepublik kann so die Verbreitung von für den Menschen potenziell gefährlichen Stechmücken nachvollzogen werden.  Quelle: Mückenatlas 

Hamburg

Hamburg beteiligt sich an einem deutschlandweiten Pilotprojekt namens ESI-CorA zur Erhebung der SARS-CoV-2-Infektionslage anhand von Abwasseruntersuchungen. Die resultierenden Daten zeigen Trends des Infektionsgeschehens an, die als Indikatoren zur Beurteilung der Pandemielage dienen können. Quelle: Stadt Hamburg

Hessen

Spürhunde können Corona-Infektionen erschnüffeln. Eine Studie der Universitätsmedizin Mainz, bei der das Land Hessen rund ein Drittel der Kosten übernimmt, untersucht nun, inwieweit die Vierbeiner bei der Früherkennung in Pflegeheimen helfen können. Quelle: Frankfurter Neue Presse 

Mecklenburg-Vorpommern

Vorpommern wird zur One-Health-Region: Etwa 18 Millionen Euro will der Bund dafür investieren. Unter Leitung der Universität Greifswald und des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) werden dabei verschiedene Projekte ins Leben gerufen: wie ein Wissenschaftstheater, Mitmach-Konferenzen oder ein Citizen-Science-Projekt, bei dem Uni, Institut und Schüler:innen ein Überwachungssystem für Wildtiere und antimikrobielle Resistenzen entwickeln. Der One Health-Ansatz ist ein holistisches Verständnis der Gesundheit von Mensch, Tier und Natur. Quelle: Informationsdienst Wissenschaft 

Niedersachsen

Niedersachsen ruft mit der Translationsallianz (TRAIN) einen Verbund universitärer und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen ins Leben, der das biomedizinische Wissen und die Infrastruktur der Gesundheitsforschung im Raum Hannover-Braunschweig bündelt. Erklärtes Ziel ist die Behandlung von Krankheitserregern durch die Entwicklung neuer Wirkstoffe. Außerdem soll TRAIN Niedersachsen attraktiv machen für innovative Unternehmen aus der Branche. Quelle: Translationsallianz

Nordrhein-Westfalen

Das Universitätsklinikum Düsseldorf verkündet Anfang 2023 nach vier Jahren gründlicher Beobachtung einen der weltweit ersten HIV-Patienten als geheilt. Nachdem der sogenannte „Düsseldorfer Patient” 2013 mit einer Stammzelltransplantation behandelt wurde, ist der heute 53-Jährige seit 2018 frei von Leukämiezellen und HI-Viren. Quelle: Universitätsklinikum Düsseldorf 

Saarland

Innovationsfondsprojekt RESIST im Saarland zeigt Wirkung im Kampf gegen den unnötigen Einsatz von Antibiotika. Innerhalb des Studienzeitraumes ist die Verordnungsrate von Antibiotika bei akuten Atemwegsinfekten deutschlandweit bei teilnehmenden Patient:innen um 16 Prozent gesunken. Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung

Sachsen

Das Klinikum Chemnitz bietet seit dem 1. September 2022 eine kommunale Impfstelle an. Dort können Menschen alle empfohlenen Schutzimpfungen erhalten, von der COVID-Impfung über Masern bis hin zu FSME und Grippeimpfung. Auch Nicht-Versicherte können sich dort gegen bestimmte Krankheiten impfen lassen. Quelle: Stadt Chemnitz 

Schleswig-Holstein

In Warnemünde untersucht das Projekt „BaltVib” des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Wege, die menschengemachte Gefahr von Vibrionen durch naturbasierte Lösungen einzudämmen. Denn „Ökosystemingenieure” wie Muscheln und Seepflanzen könnten die Zahl der sich in warmen Gewässern vermehrenden Bakterien regulieren. Neueste Daten geben jetzt bereits Grund zur Hoffnung, so die Forschenden.  Quelle: Riffreporter 

Thüringen

Forschende des Leibniz-Instituts in Jena erläutern, dass unser Immunstatus dank laserbasiertem Schnelltest und anschließender KI-Berechnung in Zukunft blitzschnell analysiert werden kann. Zusätzlich sollen auch Krankheitserreger direkt erkannt und charakterisiert werden. Ein Durchbruch, denn für eine erfolgreiche Behandlung ist entscheidend, ob ein Virus oder eine Bakterie die Krankheit verursacht. Quelle: Stuttgarter Nachrichten 

Tipps & Daten

Fragen zur weiteren Recherche:

  • Gibt es bereits Infektionsfälle in der Region? 
  • Sind Überträger (Zecken, Mücken) in der Region verbreitet? 
  • Welche Schutz- und Präventionsmaßnahmen gibt es?

Daten für die eigene Region:

  • SurvStat: Die Datenbank des Robert Koch-Instituts bietet Überblick über meldepflichtige Krankheitsfälle und Erreger gemäß Infektionsschutzgesetz, darunter FSME, Borreliose, Chikungunya, Dengue, Zikavirus-Erkrankung. Aufschlüsselung bis auf Kreisebene, Download der Datensätze für Grafiken möglich. 
  • Deutscher Mückenatlas: Ein Projekt des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. und des Friedrich-Loeffler-Instituts, bei dem Bürger:innen gefangene Mücken einsenden können, welche dann kartografiert werden. Gibt Aufschluss über Vorkommen von Infektionsträgern in der Region. 
  • Zecken und ihre Pathogene im Klimawandel (ZEPAK): Ein Projekt des Robert Koch-Instituts, bei dem erforscht wird, welche Zeckenarten und Krankheitserreger in Deutschland vorkommen. Bürger:innen können gefangene Zecken ebenfalls einsenden. Aufschlüsselung bis auf Kreisebene. 
  • FSME-Risikogebiete: Die aktuelle Karte (Stand März 2023) des Robert Koch-Instituts zeigt die betroffenen Landkreise und die Verbreitung von FSME in Deutschland, Download und freie Verwendung für die Berichterstattung möglich.  
  • TSIS: Das Tierseucheninformationssystem des Friedrich-Löffler-Instituts bietet Überblick über anzeigepflichtige Tierseuchen in Deutschland, darunter West-Nil-Virus bei Vögeln und Pferden und aviäre Influenza (Vogelgrippe). Aufschlüsselung bis auf Kreisebene.

Lokale Ansprechpartner:innen:

Allgemein: 

  • Kreis-Gesundheitsämter  
  • Kreis-Veterinärämter 
  • Gesundheitsministerien der Länder

Wissenschaftliche Expert:innen:  

  • Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und globale Gesundheit (DTG) führt wissenschaftliche Institutionen mit dem Schwerpunkt Tropenmedizin auf und bietet eine Suchfunktion für Ärzt:innen nach Postleitzahl oder Ort. 
  • Sprechstunden für reisemedizinische Beratung: Angebot von niedergelassenen Ärzt:innen mit Zusatzausbildung oder Universitätskliniken 
  • Ärztekammern der Länder: Geben Auskunft über Fortbildungsmaßnahmen und Vorträge. 

Weitere Expert:innen: 

  • Forstbehörden 
  • Agrarbehörden 
  • Jagdbehörden und -verbände 
  • Natur- und Umweltschutzverbände (NABU, BUND)

Themenvorschläge:

  • Statistik, Zahlen und Grafik: Wie verbreitet sind Infektionskrankheiten in der Region derzeit und wie hoch wird das Risiko in Zukunft durch den Klimawandel sein? 
  • Welche Präventionsmaßnahmen setzen Kreis und Land bereits um? Gibt es Infektionsschutzpläne? Was fordern Expert:innen aus der Region? 
  • Service: Wie können sich Leser:innen vor Infektionen schützen? Das Bundesumweltministerium hat Tipps in einer Broschüre zusammengefasst (PDF).  
  • Porträt: Gibt es Betroffene von neuen Infektionskrankheiten in der Region? Wie haben sie die Krankheit überstanden, war die Diagnostik schwierig, leiden sie an Langzeitfolgen? 
  • Porträt: Menschen, die sich viel im Freien aufhalten, sind besonders gefährdet und erleben die klimatischen Veränderungen ihrer Region hautnah. Was sagen Förster:innen, Gärtner:innen und Jäger:innen? Stellen sie eine größere Verbreitung von Infektionsträgern (Stechmücken, Zecken) in letzter Zeit fest? 
  • Wie sieht die Arbeit wissenschaftlicher Institute oder Universitäten aus, die zu Infektionskrankheiten forschen? 
  • Reportage: Die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) ist seit 40 Jahren am Oberrhein aktiv, Mitglieder sind Gemeinden, Kreise und Städte in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Wie sieht ihre Arbeit aus? Gibt es an anderen Orten ähnliche Einsatztruppen? 

Hilfreiche Datenbanken:

  • Open Climate Data: Ein Opensource-Projekt, das den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel grafisch darstellt. 
  • Klimamonitor: Ein Projekt der Uni Erfurt, das die Ansichten und Einstellung der deutschen Bevölkerung zum Klimaschutz untersucht.  Das Angebot umfasst Umfragen und Analysen, die sich mit dem Einfluss psychologischer und gesundheitsrelevanter Faktoren auf die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen beschäftigen. 
  • Deutscher Mückenatlas: Ein Projekt des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. und des Friedrich-Loeffler-Instituts, bei dem Bürger:innen gefangene Mücken einsenden können, welche dann kartografiert werden.  
  • Zecken und ihre Pathogene im Klimawandel (ZEPAK): Ein Projekt des Robert Koch-Instituts, bei dem erforscht wird, welche Zeckenarten und Krankheitserreger in Deutschland vorkommen. Bürger:innen können gefangene Zecken ebenfalls einsenden.  
  • Surveillance Atlas of Infectious Diseases (ENGLISCH): Eine interaktive Datenbank des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), bei der die berichteten Fälle verschiedener Infektionskrankheiten über Zeitachsen in einer Landkarte Europas visualisiert werden.  
  • Mora LAB: Ein Online-Tool der University of Hawaii, welches über 4.000 wissenschaftliche Studien über die Zusammenhänge von Klimawandel und Krankheitserregern darstellt.  
  • Europäische Umweltbehörde: Bericht über Risiken von Hitze und Infektionskrankheiten in der Klimakrise  
  • Ausbreitung des West-Nil-Virus in Deutschland, Friedrich-Loeffler – Institut 

Literatur

Quellennachweise

AOK Bundesverband (2021): Klimawandel wird zu einem Gesundheitsrisiko. https://www.aok-bv.de/hintergrund/dossier/praevention/index_24597.html  

Bauer (2022): Mücken vertreiben: Diese 6 Tipps können dir helfen. https://utopia.de/ratgeber/muecken-vertreiben-diese-6-tipps-koennen-dir-helfen-2/  

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (2019): Klimawandel begünstigt die globale Ausbreitung tropischer Infektionserreger. https://www.bnitm.de/aktuelles/news/default-7c26fb6b917b10c4137d73d3dd9289a1-1 

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (2019): Mehr Krankheitsfälle durch Zeckenstiche. https://www.bnitm.de/aktuelles/news/default-7890a67b68feb33f20fe5ccf0f2b6d5e-1 

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (2018): Einsatz bei Dengue-Fieber-Ausbruch in Sri Lanka. https://www.bnitm.de/aktuelles/news/default-2966d5af7b9b965b9a97ad76285c3c03 

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (2018): Erwiesen: Mücken können tropisches Chikungunya-Virus auch bei niedrigen Temperaturen verbreiten. https://www.bnitm.de/aktuelles/news/default-c97cfa2d4852ea3bf58b2f1bc68a606b-1 

Bernstein et al. (2022): The costs and benefits of primary prevention of zoonotic pandemics. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35119921/

Bundesinstitut für Risikobewertung (2022): Therapiehäufigkeit und Antibiotikaverbrauchsmengen 2018–2021. https://www.bfr.bund.de/cm/343/therapiehaeufigkeit-und-antibiotikaverbrauchsmengen-2018-2021-bericht.pdf  

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2022): Tiermedizin: Einsatz von Antibiotika bei Masttieren sinkt. https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2022/184-antibiotika.html  

Bürkner & Loevenich (2022): Tigermücke in Berlin entdeckt – dauerhafte Ansiedlung befürchtet. https://www.bz-berlin.de/berlin/treptow-koepenick/asiatische-tigermuecke-erneut-in-berliner-kleingaerten-nachgewiesen  

Carlson et al. (2022): Climate change increases cross-species viral transmission risk. https://doi.org/10.1038/s41586-022-04788-w 

Chater & Loewenstein (2022): The i-frame and the s-frame: How focusing on individual-level solutions has led behavioral public policy astray. https://www.cambridge.org/core/journals/behavioral-and-brain-sciences/article/abs/iframe-and-the-sframe-how-focusing-on-individuallevel-solutions-has-led-behavioral-public-policy-astray/A799C9C57F388A712BE5A8D34D5229A1  

Crits-Christoph et al. (2023): Genetic evidence of susceptible wildlife in SARS-CoV-2 positive samples at the Huanan Wholesale Seafood Market, Wuhan: Analysis and interpretation of data released by the Chinese Center for Disease Control. https://zenodo.org/record/7754299#.ZC2TZuxByDX  

Enany et al. (2021): Editorial: The Role of Environmental Reservoirs in Campylobacter-Mediated Infection. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fcimb.2021.773436/full  

Ebert et al. (2023): Detection and Characterization of Alongshan Virus in Ticks and Tick Saliva from Lower Saxony, Germany with Serological Evidence for Viral Transmission to Game and Domestic Animals. https://www.mdpi.com/2076-2607/11/3/543 

European Centre for Disease Prevention and Control (2017): Rapid risk assessment: Clusters of autochthonous chikungunya cases in Italy, first update. https://www.ecdc.europa.eu/en/publications-data/rapid-risk-assessment-clusters-autochthonous-chikungunya-cases-italy-first-update  

European Space Agency (2021): Permafrost thaw could release bacteria and viruses. https://www.esa.int/Applications/Observing_the_Earth/Permafrost_thaw_could_release_bacteria_and_viruses  

Friedrich-Loeffler-Institut (o. J.): Nationales Referenzlabor für Krim-Kongo-Hämorrhagisches-Fieber-Virus (CCHF). https://www.fli.de/de/institute/institut-fuer-neue-und-neuartige-tierseuchenerreger-innt/referenzlabore/nrl-fuer-cchf/#:~:text=Das%20Krim-Kongo-H%C3%A4morrhagisches%20Fieber,Gelenkschmerzen%2C%20Magenschmerzen%20und%20Erbrechen%20aus 

Friedrich-Loeffler-Institut (o. J.): Tierseuchengeschehen West-Nil-Virus. https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/west-nil-virus/  

Germanwatch (2023): Antibiotika schützen, Resistenzen bekämpfen. https://www.germanwatch.org/sites/default/files/germanwatch_antibiotika_schuetzen_resistenzen_bekaempfen_2023_0.pdf

Globale Virome Project (o. J.): Website. https://www.globalviromeproject.org/  

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Kupferschmidt (2023): ‘Incredibly concerning’: Bird flu outbreak at Spanish mink farm triggers pandemic fears. https://www.science.org/content/article/incredibly-concerning-bird-flu-outbreak-spanish-mink-farm-triggers-pandemic-fears  

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Maihold & Mühlhöfer (2021): Instabile Lieferketten gefährden die Versorgungssicherheit. https://www.swp-berlin.org/10.18449/2021A80/  

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Mora et al. (2022): Over half of known human pathogenic diseases can be aggravated by climate change. https://www.nature.com/articles/s41558-022-01426-1  

mueckenatlas.de (o. J.): Unsere Forschung. https://mueckenatlas.com/unsere-forschung/  

Nationale Forschungsplattform für Zoonosen (o. J.): Was sind Zoonosen? https://zoonosen.net/zoonosenforschung/was-sind-zoonosen  

Nationale Forschungsplattform für Zoonosen (o. J.): Zoonose des Monats. https://www.zoonosen.net/zoonosenforschung/zoonose-des-monats  

Nationale Forschungsplattform für Zoonosen (2021): Workshop Klimawandel und Zoonosen – zukünftige Herausforderungen – ein Nachbericht. https://www.zoonosen.net/workshop-klimawandel-und-zoonosen-zukuenftige-herausforderungen-ein-nachbericht  

oekom (2021): Antibiotika in der Massentierhaltung: Was sagt die Statistik (wirklich)? https://www.oekom.de/beitrag/antibiotika-in-der-massentierhaltung-was-sagt-die-statistik-wirklich-213  

Our world in data (2017): How do we reduce antibiotic resistance from livestock? https://ourworldindata.org/antibiotic-resistance-from-livestock  

Reardon (2017): Resistance to last-ditch antibiotic has spread farther than anticipated. https://www.nature.com/articles/nature.2017.22140.pdf   

Robert Koch-Institut (2023): Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Nicht-Cholera-Vibrionen. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vibrionen/FAQ-Liste.html   

Robert Koch-Institut (2023): Karte der FSME-Risikogebiete. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/FSME/Karte_Tab.html   

Robert Koch-Institut (2022): Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/Zecken/Zecken.html   

Robert Koch-Institut (2019): FSME: Risikogebiete in Deutschland. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2019/Ausgaben/07_19.pdf?__blob=publicationFile  

Robert Koch-Institut (2023): FSME-Risikogebiete in Deutschland. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2023/Ausgaben/09_23.pdf?__blob=publicationFile  

Robert Koch-Institut (2023): Sachstandsbericht
Klimawandel und Gesundheit (2023). https://www.rki.de/DE/Content/GesundAZ/K/Klimawandel_Gesundheit/KlimGesundAkt.html

Sachverständigenrat für Umweltfragen (2023): Sondergutachten. Politik in der Pflicht: Umweltfreundliches Verhalten erleichtern. https://www.umweltrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/02_Sondergutachten/2020_2024/2023_05_SG_Umweltfreundliches_Verhalten.html

Shukla et al. (2023):An antibiotic from an uncultured bacterium binds to an immutable target. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S009286742300853X?via%3Dihub

Stark (2009): Klimawandel und Infektionskrankheiten: Relevanz für Deutschland. https://www.bfr.bund.de/cm/343/klimawandel_und_infektionskrankheiten_relevanz_fuer_deutschland.pdf  

Süddeutsche Zeitung (2019): Tropische Hyalomma-Zecke hat in Deutschland überwintert. https://www.sueddeutsche.de/wissen/hyalomma-zecke-deutschland-1.4482753  

Techniker Krankenkasse (2022): TK-Gesund­heits­re­port: Long-COVID-Betroffene im Schnitt mehr als 100 Tage krankgeschrieben. https://www.tk.de/presse/themen/praevention/gesundheitsstudien/gesundheitsreport-2022-long-covid-krankenstand-2130826?tkcm=ab  

Tenhagen et al. (2018): Übertragungswege resistenter Bakterien zwischen Tieren und Menschen und deren Bedeutung – Antibiotikaresistenz im One-Health-Kontext. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Antibiotikaresistenz/Grundwissen/BGBL_61_04_Tenhagen.pdf?__blob=publicationFile 

Umweltbundesamt (2019): Asiatische Tigermücke. https://www.umweltbundesamt.de/asiatische-tigermuecke#gefahrenabschatzung  

Umweltbundesamt (2019): Asiatische Tigermücke. https://www.umweltbundesamt.de/asiatische-tigermuecke#verhalten 

United Nations Environment Programme (2023): Antimicrobial resistance: a global threat. https://www.unep.org/explore-topics/chemicals-waste/what-we-do/emerging-issues/antimicrobial-resistance-global-threat   

Universität Erfurt (o. J.): PHA²SE — Planetary Health Action Acceptance Study Erfurt. https://projekte.uni-erfurt.de/pha2se/   

Universität Erfurt (2021): PHA²SE – Initialbefragung. https://projekte.uni-erfurt.de/pha2se/summary/analysis/   

Universität Erfurt (2021): Neues Monitoring-Projekt „PHA²SE“ gestartet. https://www.uni-erfurt.de/erfurt-laboratory-for-empirical-research/informieren/aktuelles/neuigkeiten-von-mitgliedern-des-erfurtlab/newsdetail/neues-monitoring-projekt-pha2se-startet   

Universität Erfurt (2022): Warum die Verhaltensforschung beim Klimaschutz eine wichtige Rolle spielt. https://www.uni-erfurt.de/forschung/aktuelles/news/news-detail/wareum-die-verhaltensforschung-beim-klimaschutz-eine-wichtige-rolle-spielt  

Universität Hohenheim (o. J.): Die Gattung Hyalomma – zwei neue Zeckenarten in Deutschland. https://zecken.uni-hohenheim.de/hyalomma 

Universität Hohenheim (2019): Tropische Zecke: Erster Verdachtsfall auf Fleckfieber-Übertragung in Deutschland. https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?tx_ttnews%5Btt_news%5D=44374&cHash=9ae742b2a53c8a4fde9cd4932ae1cdd2 

VanderGiessen et al. (2023): Soap application alters mosquito-host interactions. https://www.cell.com/iscience/fulltext/S2589-0042(23)00744-7#%20 

Willet at al. (2019): Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems. https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31788-4/fulltext  

Yang (2023): Nearly half a million in US may have been affected by tick-bite meat allergy. https://www.theguardian.com/us-news/2023/jul/27/tick-bite-red-meat-allergy-ags-cdc

Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung (2022): Grafik des Monats. https://www.zi.de/das-zi/medien/grafik-des-monats/detailansicht/juli-2022 

ZEPAK (o. J.): Deutschlands neuer Zecken-Atlas. https://www.zepak-rki.de/atlas/ 

 

Weiterführende Literatur

Bloom et al. (2022): Modern infectious diseases: macroeconomic impacts and policy responses. https://www.aeaweb.org/articles?id=10.1257/jel.20201642  

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Britten et al. (2016): Zebras and biting flies: quantitative analysis of reflected light from zebra coats in their natural habitat. https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0154504  

Caminade et al. (2012): Suitability of European climate for the Asian tiger mosquito Aedes albopictus: recent trends and future scenarios. https://royalsocietypublishing.org/doi/full/10.1098/rsif.2012.0138  

Caminade et al. (2019): Impact of recent and future climate change on vector-borne diseases.   https://nyaspubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/nyas.13950  

Caro et al. (2019): Benefits of zebra stripes: Behaviour of tabanid flies around zebras and horses. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0210831 

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Hanstad et al. (2011): Fit for the fight? Illnesses in the Norwegian team in the Vancouver Olympic Games. https://bjsm.bmj.com/content/45/7/571.short  

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Kazmierczak et al. (2022): Climate change as a threat to health and well-being in Europe: focus on heat and infectious diseases. https://eprints.lse.ac.uk/117363/  

Lallie et al. (2021): Cyber security in the age of COVID-19: A timeline and analysis of cyber-crime and cyber-attacks during the pandemic. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0167404821000729  

Mora et al. (2022): Over half of known human pathogenic diseases can be aggravated by climate change. https://doi.org/10.1038/s41558-022-01426-1 

Nieß et al. (2020): Position stand: return to sport in the current Coronavirus pandemic (SARS-CoV-2 / COVID-19). http://teamletzebuerg.lu/wp-content/uploads/2020/05/DtschZSportmed_PositionStand_Niess_English_Return_to_Sports_in_Coronavirus_Pandemic__SARS-CoV-2_COVID-19__2020-5-1.pdf 

Paull et al. (2017) Drought and immunity determine the intensity of West Nile virus epidemics and climate change impacts. http://dx.doi.org/10.1098/rspb.2016.2078 

Robert Koch-Institut (o. J.): FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/FSME/FSME_node.html  

Robert Koch-Institut (2021): Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Borreliose. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Borreliose/Borreliose.html#:~:text=Die%20Lyme%2DBorreliose%20(Synonym%3A,von%20Mensch%20zu%20Mensch%20m%C3%B6glich 

Schwellnus et al. (2012): Elite athletes travelling to international destinations >5 time zone differences from their home country have a 2-3-fold increased risk of illness. https://bjsm.bmj.com/content/46/11/816.short  

Semenza & Paz (2021): Climate change and infectious disease in Europe: Impact, projection and adaptation. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2666776221002167  

Smith et al. (2019): Infectious disease and economics: The case for considering multi-sectoral impacts. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S235277141830034X  

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Tjaden et al. (2017): Modelling the effects of global climate change on Chikungunya transmission in the 21st century. https://doi.org/10.1038/s41598-017-03566-3  

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Watts et al. (2021): The rise of West Nile Virus in Southern and Southeastern Europe: A spatial–temporal analysis investigating the combined effects of climate, land use and economic changes. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2352771421001051  

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Gesamtes Dossier - Klima & Infektionskrankheiten

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