Klima, Luft & Mobilität

aktualisiert am 10.04.2024

Keine Frage: Die Luftqualität in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Vor allem, weil Luftschadstoffe aus Verkehr und Industrie gesetzlich reguliert wurden. Dennoch belastet Luftverschmutzung Gesundheit und Umwelt. Und das, obwohl die geltenden Luftschadstoffgrenzwerte oftmals eingehalten werden. Denn neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die bisher geltenden Grenzwerte zu hoch angesetzt sind. Luftverschmutzung verursacht jährlich bis zu European Environement Agency (2023): Ηow air pollution affects our health; GBD 2019 Risk Factors Collaborators (2020): Global burden of 87 risk factors in 204 countries and territories, 1990-2019: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2019.; Lelieveld et al. (2019): Cardiovascular disease burden from ambient air pollution in Europe reassessed using novel hazard ratio functions.300.000-800.000 Todesfälle in Europa. Verlängerte Pollensaison, Ozon oder Feinstaub – die Klimakrise verschlechtert die Luftqualität zusätzlich. Gleichzeitig gibt es viele Maßnahmen – global und lokal – die nicht nur das Klima schützen, sondern auch für gute Luft sorgen!

Quelle: Shutterstock / Ole Schwander

Gesundheit

Was Luftschadstoffe mit Herz, Lunge und Hirn machen

Der Lockdown hat uns gezeigt, wie es sein könnte, in Städten mit sauberer Luft zu leben: Der Straßenverkehr in den Städten ging um Umweltbundesamt (2020):FAQ: Auswirkungen der Corona-Krise auf die Luftqualität.30 bis 50 Prozent zurück, die gemessenen Stickstoffdioxid-Konzentrationen sanken in dieser Zeit um 15 bis 40 Prozent. Mancherorts wurden sogar die niedrigsten Werte seit Messbeginn festgestellt.

Von allen Luftschadstoffen in der Atemluft stellen Stickstoffdioxid und Feinstaub Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV): BMUV (2023): Luft.das größte Risiko für die menschliche Gesundheit dar. Feinstaub etwa kann tief in den Körper eindringen und die Organe schädigen. In der Lunge können die Partikel Lungenkrebs auslösen. Studien zeigen: Steigt die Feinstaubbelastung, so treten in den darauffolgenden 24 Stunden Busch (2012): Mehr Schlaganfälle bei hoher Feinstaubbelastung.vermehrt Schlaganfälle und Herzinfarkte auf. Insgesamt begünstigen Luftschadstoffe die Entstehung und Verschlimmerung von Atherosklerose. Durch Atherosklerose kommt es zu Verschlüssen von Blutgefäßen, die dann häufig zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führen. Es konnte auch belegt werden, dass Kioumourtzoglou et al. (2016): Long-term PM2.5 Exposure and Neurological Hospital Admissions in the Northeastern United States.; Carey et al. (2018): Are noise and air pollution related to the incidence of dementia? A cohort study in London, England.neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer in Zusammenhang mit Luftschadstoffen stehen. So hat sich herausgestellt, dass mit der Menge an Feinstaub auch die Demenzfälle in einer Region zunehmen. Ljubimova et al. (2018): Coarse particulate matter (PM2.5–10) in Los Angeles Basin air induces expression of inflammation and cancer biomarkers in rat brains.Studien zeigen darüber hinaus, wie Partikel von der Nase durch die Lunge ins Gehirn gelangen und dort Schäden verursachen können. Positiv gesehen bergen diese Erkenntnisse aber auch Ansätze für Maßnahmen zur Prävention von Alzheimer. Neben den bekannten Schutzmechanismen wie Bewegung und geistiger Forderung kann auch die Reduktion von Luftschadstoffen Krankheitsfälle verhindern. Liu et al. (2023): Interactive effects of ambient fine particulate matter and ozone on daily mortality in 372 cities.Eine Studie von Dr. Cong Liu und Kollegen der Fudan-Universität in Shanghai zeigt zudem, dass Feinstaubpartikel der Größenordnung PM 2.5 zusammen mit Ozon das Sterberisiko erhöhen. In der Untersuchung von 372 Städten in 19 Ländern und Regionen waren von 19,3 Millionen Todesfällen 5,3 Millionen auf Herz-Kreislauf- und 1,9 Millionen auf Atemwegserkrankungen zurückzuführen. Dabei kam heraus, dass das Sterberisiko vor allem stieg, wenn beide Schadstoffe gemeinsam auftraten. Die Studienergebnisse zeigen die Notwendigkeit, beide Schadstoffe parallel im Blick zu behalten, um die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Luftverschmutzung ist das größte umweltbedingte Risiko für die Gesundheit der Menschen in Deutschland und in Europa und ein Risikofaktor für alle großen Volkskrankheiten – Herz-Kreislauferkrankungen, Atemwegserkrankungen und Krebs. Studien zeigen außerdem, dass das Risiko für Kinder besonders ausgeprägt ist, da sie noch in der Entwicklung sind. Die Gesundheit wird schon im frühen Kindesalter, selbst schon im Mutterleib, durch Luftverschmutzung beeinträchtigt, mit lebenslangen Folgen.

Dr. Klaus ReinhardtPräsident der Bundesärztekammer

In Deutschland werden die Grenzwerte für Luftschadstoffe zwar vielerorts eingehalten, sie liegen aber deutlich Europäische Umweltagentur (EEA) (2023): Air pollution.über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Die EU-Umweltagentur EEA kam zu dem Ergebnis, dass 2021 EEA (2023): Europe’s air quality status 2023.97 Prozent der Stadtbewohner:innen in Europa noch immer Feinstaubbelastungen ausgesetzt sind, die über den WHO-Grenzwerten liegen.

Eine The Guardian (2023): Aufgedeckt: Fast jeder in Europa atmet giftige Luft.Recherche des Guardian aus September 2023 ergab sogar, dass 98 % der Europäer:innen gesundheitsschädliche Luft atmen. Dabei arbeitete die Redaktion mit der Universität Utrecht zusammen und konzentrierte sich auf Feinstaub (PM2.5), die durch die Lungen in die Blutbahn gelangen können. Laut WHO-Richtlinien darf die jährliche Belastung µg/m3 nicht übersteigen. Die aktuelle Analyse zeigte aber, dass nur 2% der europäischen Bevölkerung in Regionen lebt, die dieses Limit einhalten. Immer wieder werden auch „vorzeitige Todesfälle” durch Luftschadstoffe genannt: So nennt die Europäische Umweltagentur (EUA) mindestens 1200 vorzeitige Todesfälle von Kindern in Europa pro Jahr. Zudem stellt die EUA in einem Bericht von 2023 zur Luftqualität fest, dass die Europäische Umweltagentur (2023): Harm to human health from air pollution in Europe: burden of disease 2023. Luftverschmutzung in Europa immer noch deutlich über den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerten liegt. Die hohe Feinstaubkonzentration hat gravierende Folgen für die öffentliche Gesundheit: Hätten die EU-Länder die WHO-Richtwerte für Feinstaub eingehalten, wären nach Einschätzung der EUA 253.000 Todesfälle vermeidbar gewesen. In Deutschland wird die Luftverschmutzung mit 32.300 Todesfällen in Verbindung gebracht. An der Berechnung vorzeitiger Todesfälle durch Luftschadstoffe gibt es zwar auch Quarks (2020): Darum sind „vorzeitige Todesfälle“ durch schlechte Luft Unsinn.Kritik. So sei der kausale Zusammenhang nicht gut nachweisbar. Kritiker:innen stellen außerdem die Maßeinheit infrage, weil ein vorzeitiger Todesfall nur aussage, dass jemand vor dem statistisch zu erwartenden Lebensalter stirbt, aber nicht wieviel früher. Besser sei die Maßeinheit „verlorene Lebensjahre”. Diese Kritik ändert jedoch nichts daran, dass der Bericht auf Studien beruht, die den generellen Zusammenhang zwischen Krebs und den entsprechenden Risiken durch Luftschadstoffe aufzeigen. In Fachkreisen spricht man schon länger nicht mehr von „vorzeitigen Todesfällen”, sondern nutzt die Formulierung, dass Todesfälle der Luftschadstoffexposition zuschreibbar sind.

PM10-Werte an deutschen Messtationen

Bundesland / Messnetz Stationsname Stationsumgebung Zahl der Tageswerte über 50 µg/m3 Jahresmittelwert in µg/m³
NRW Warstein städtisches Gebiet 25 24
BW Tübingen Mühlstraße städtisches Gebiet 22 24
NRW Essen Gladbecker Straße städtisches Gebiet 19 27
BE Berlin Silbersteinstraße städtisches Gebiet 11 24
BB Eberswalde, Breite Straße städtisches Gebiet 10 20
NRW Gelsenkirchen Kurt-Schumacher-Straße städtisches Gebiet 10 23
NRW Gelsenkirchen-Bismarck vorstädtisches Gebiet 8,69565 16
NRW Krefeld (Hafen) vorstädtisches Gebiet 8,51064 20
BE Berlin Mariendorfer Damm städtisches Gebiet 8 23
MV Rostock-Holbeinplatz städtisches Gebiet 7 16
NRW Duisburg Kiebitzmühlenstraße städtisches Gebiet 7 23
NRW Jüchen-Hochneukirch ländlich stadtnah 7 22
SN Leipzig-Mitte städtisches Gebiet 7 19
NRW Gelsenkirchen Grothusstraße städtisches Gebiet 6,66667 19
BW Stuttgart Am Neckartor städtisches Gebiet 6 21
HB Bremerhaven-Cherbourger Straße städtisches Gebiet 6 19
MV Rostock Am Strande städtisches Gebiet 6 20
NRW Essen-Vogelheim städtisches Gebiet 6 19
NRW Grevenbroich-Gustorf vorstädtisches Gebiet 6 20
NRW Duisburg Kardinal-Galen-Straße städtisches Gebiet 6 20

Die Top-20-Messstationen in Deutschland, bei denen 2022 der PM10-Tageswert 50 Mikrogram pro Kubikmeter überschritt. PM10 steht für Particulate Matter (Feinstaub) mit einem maximalen Durchmesser von 10 Mikrometern. Quelle: Umweltbundesamt.

Man darf Kinder nicht als kleine Erwachsene betrachten, wenn es um Luftverschmutzung geht. Sie nehmen mehr Schadstoffe auf, das fängt schon im Mutterleib an und das setzt sich im Kindergarten usw. fort. Wir lassen unsere Kinder bei der Luftverschmutzung im Stich.

Gerardo Sanchez MartinezExperte für Umweltmedizin, Europäische Umweltagentur

Quelle: Guardian

Luftschadstoffe wurden in der Bongaerts et al. (2022): Maternal exposure to ambient black carbon particles and their presence in maternal and fetal circulation and organs: an analysis of two independent population-based observational studies.Lunge, der Leber und im Gehirn ungeborener Kinder gefunden, also lange bevor sie ihre ersten eigenen Atemzüge tun konnten. In der Vergangenheit hatten Studien bereits eine Korrelation zwischen Luftverschmutzung, Fehlgeburten, Frühgeburten und niedrigerem Geburtsgewicht gezeigt.

Im Februar 2013 starb die The Guardian (2020): Air pollution a cause in girl’s death, coroner rules in landmark case.neunjährige Asthma-Patientin Ella Kissi-Debrah an akuter Atemnot. Im Rahmen eines Gerichtsprozesses wurde festgestellt, dass die Luftverschmutzung in ihrer Heimatstadt London zu ihrem Tod „wesentlich beigetragen habe”. Laut Gerichtsmedizin habe es sich um Verschmutzungen durch Feinstaub und Stickstoffdioxid gehandelt, die über die WHO-Grenzwerte hinausgingen. Die entscheidende Quelle waren hier Verkehrsemissionen. Es sei das Versagen bei der Reduktion von Luftschadstoffen, die möglicherweise mit zu ihrem Tod geführt habe – und die mangelnde Aufklärung über das Gefahrenpotenzial.

Grenzwertüberschreitung: EU-Richtlinien vs. WHO-Richtlinien

Quelle: Der Anteil der urbanen EU-Bevölkerung, der überhöhten Luftschadstoffkonzentrationen ausgesetzt ist, unterscheidet sich drastisch bei unterschiedlichen Richtlinien. Eigene Darstellung basierend auf EEA

Über sieben Jahre nach dem ersten Dieselgate-Skandal ist es höchste Zeit, dass die Behörden dieses schmutzige Erbe endlich aufarbeiten. Verbraucher*innen und die Menschen, die unter den Folgen der Luftverschmutzung leiden, müssen wieder darauf vertrauen können, dass der Staat ihre Interessen schützt und die Autohersteller nicht länger ungeschoren davonkommen lässt.

Katie NiedlJuristin, Client Earth

Luftverschmutzung ist laut der Europäischen Umweltagentur an EEA (2022): Schadstoffbelastung verursacht 10 % aller Krebsfälle in Europa.etwa 1 Prozent aller Krebsfälle in Europa beteiligt und verursacht etwa 9 Prozent der Todesfälle bei Lungenkrebs. Neuere Studien zeigen auch Zusammenhänge zwischen der langfristigen Exposition gegenüber Feinstaub und Leukämie bei Erwachsenen und Kindern. Hinweise gibt es jetzt auch auf den Wirkmechanismus: Im Rahmen Hill et al. (2023): Lung adenocarcinoma promotion by air pollutants.eines Tierversuchs mit Mäusen und menschlichen Zellen konnte gezeigt werden, dass Feinstaubpartikel (PM2.5, also mit einer Korngröße kleiner als 2,5 Mikrometer, wie Ruß) nicht, wie vermutet, neue Mutationen verursachen. Vielmehr lösen die Partikel Entzündungsprozesse aus, die die Tumore durch bereits bestehende Mutationen (hier EGFR KRAS – die häufigste Treibermutation beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom) begünstigen. Auf diese Weise könnten schon drei Jahre PM2.5-Belastung das Risiko für die Entwicklung von EGFR-bedingtem Lungenkrebs erhöhen. Luftverschmutzung kann laut einer umfassenden globalen Untersuchung nahezu jedes Organ und jede Zelle im menschlichen Körper schädigen. Die Forschung zeigt Schäden von Kopf bis Fuß, von Herz- und Lungenerkrankungen über Diabetes und Demenz bis hin zu Leberproblemen und Blasenkrebs sowie brüchigen Knochen und geschädigter Haut.

Steckbrief Feinstaub

  • Umweltbundesamt (2018): Was ist Feinstaub?Feinstaub gehört zum Schwebstaub. Als Schwebstaub oder englisch Particulate Matter (PM) bezeichnet man Teilchen, die nicht sofort absinken, sondern eine gewisse Zeit in der ⁠Atmosphäre⁠ verbleiben. Feinstaub entsteht insbesondere beim Verbrennen von Öl, Gas, Kohle und Holz. Feinstaub kann jedoch auch natürlichen Ursprungs sein. Dazu zählen etwa Emissionen aus Waldbränden oder Bodenerosion. Abhängig von der sogenannten ⁠Korngröße⁠ dieser Staubpartikel wird der Schwebstaub unterteilt: Unter ⁠PM10⁠ werden alle Staubpartikel gefasst, deren Durchmesser kleiner als 10 Mikrometer (das sind 10 Millionstel Meter). PM2,5 ist entsprechend kleiner und hat deshalb verheerende Auswirkungen auf die Atemwege sowie das Herz-Kreislauf-System.
  • Eine weitere Klasse sind Helmholtz Munich (2023): Ultrafeine Partikel – sehr klein und sehr gefährlich?ultrafeine Partikel (UFP) mit einem Durchmesser zwischen 1 und 100 Nanometer (nm) – auch Ultrafeinstaub genannt. Sie können bis ins Blut gelangen. Durch ihre besonders große reaktive Oberfläche und die damit einhergehende Reaktivität können sie mehr chemische Verbindungen transportieren.
  • Ultrafeinen Partikeln wird eine unabhängige und möglicherweise stärkere Gesundheitswirkung zugeschrieben, wobei hier noch Forschungsbedarf herrscht. In einer Schwarz et al. (2023): Impact of Ambient Ultrafine Particles on Cause-Specific Mortality in Three German Cities.aktuellen Studie hat ein Forschungsteam vom Institut für Epidemiologie bei Helmholtz Munich mit Daten aus einer Messkampagne die Wirkung von Partikeln verschiedener Größe auf die Sterblichkeit untersucht. Dabei zeigte sich hinsichtlich der ultrafeinen Partikel ein erhöhtes Risiko für Todesfälle bei Atemwegserkrankungen im Vergleich zu größeren Partikeln.
  • Zwischen 1995 und 2020 sind die Umweltbundesamt (2022): Emission von Feinstaub der Partikelgröße PM­10.Feinstaub-Emissionen in Deutschland um 47 Prozent gesunken. In städtischen Ballungszentren ist vor allem der Umweltbundesamt (2022): Feinstaub-Belastung.Straßenverkehr (inkl. Reifenabrieb) für Feinstaub verantwortlich.
  • Eine reine Antriebswende ist noch keine Mobilitätswende: Feinstaub entsteht bei Verbrennermotoren, aber Reifen- und Bremsabrieb treten auch bei E-Autos auf. OECD (2020): Non-exhaust Particulate Emissions from Road Transport : An Ignored Environmental Policy Challenge.PM10 und PM2.5 entstehen auch durch die Aufwirbelung von Straßenstaub, Verschleiß von Reifen, Bremsen und Straßenmaterial. Das gilt jedenfalls für schwergewichtige E-Autos, die sogar 3-8 Prozent mehr PM2.5 emittieren als vergleichbare Verbrenner. Leichte E-Autos dagegen emittieren 11-13 Prozent weniger PM2.5 als vergleichbare Verbrenner.
  • Nicht nur die Partikel selbst, sondern auch die an der Oberfläche haftenden Umweltbundesamt (2021). Warum ist Feinstaub schädlich für den Menschen?Spuren von Schwermetallen sind gesundheitsschädlich.

Steckbrief Stickstoffoxide (NOx)

  • Der Begriff Umweltbundesamt (2023): Stickstoffoxide.Stickstoffoxide (NOx) fasst die beiden Gase Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2) zusammen.
  • Stickstoffmonoxid ist ein farbloses, reaktives Gas, das insbesondere bei Verbrennungsprozessen gebildet wird.
  • Stickstoffdioxid (NO2) ist ein rotbraunes, stechend riechendes Gas, das durch Reaktion von NO mit Sauerstoff (O2) oder Ozon (O3) gebildet wird.
  • Stickstoffdioxid ist ein Reizgas und Leopoldina (2019): Saubere Luft. Stickstoffoxide und Feinstaub in der Atemluft: Grundlagen und Empfehlungen.kann Entzündungen verursachen.
  • Stickstoffoxide reagieren auch stark mit anderen Schadstoffen. Durch die Reaktion mit Ammoniak kann sich beispielsweise Ammoniumnitrat bilden, das als sogenanntes Sekundäraerosol erheblich zur Feinstaubbelastung beiträgt.
  • Stickstoffoxide begünstigen außerdem die Entstehung von Bayerisches Landesamt für Umwelt (2020): Bodennahes Ozon und Sommersmog.bodennahem Ozon und Smog.
  • Stickstoffdioxid ist ein wichtiger Indikator für die allgemeine Luftqualität, vor allem für Verkehrsemissionen. Wo die Stickstoffdioxid- Konzentrationen hoch sind, sind auch weitere Luftschadstoffe vorhanden.

Quelle: Shutterstock

Holzweg für Gesundheit und Klima: Pelletkraftwerke & Kamine

Der Mythos, Heizen mit Holz oder auch Pelletkraftwerke seien klimafreundlich, da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, hält sich erstaunlich hartnäckig. Wälder sind zwar wirkungsvolle Kohlenstoffsenken, jedoch nur, wenn man die Bäume nicht fällt und verbrennt. Das Verbrennen langsam gewachsener Hölzer ist die klimaschädlichste aller Nutzungsarten. Auch die gesundheitlichen Folgen von Heizen mit Holz oder dem gemütlichen Kaminfeuer werden landläufig unterschätzt. Dennoch wird die Holzverbrennung in der EU laut SWR (2022): Pellet-Produktion auf Kosten der Wälder.SWR-Recherchen mit jährlich fast 30 Milliarden Euro subventioniert.

Und der Brennholzbedarf dürfte steigen: Immer mehr SWR2 (2023): Wie Pellet-Kraftwerke den Klimawandel anheizen.Kohlekraftwerke stellen auf die Nutzung von Pellets oder Holzschnitzel um. Schon jetzt zeigt sich, dass die Wälder in der EU durch die höhere Abholzung immer weniger CO2 binden.

„Mittlerweile entfallen mehr als 20 Prozent der gesamten Feinstaubemissionen auf Holzheizungen. Das ist ungefähr die Größenordnung der Emissionen aus dem Straßenverkehr“, warnt ZDF (2023): Umweltamt warnt vor Feinstaub: Holzheizungen nicht besser als Straßenverkehr.UBA-Präsident Dirk Messner gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Vor allem Einzelraumfeuerungen wie Kamine und Öfen, von denen es über elf Millionen in Deutschland gebe, stellten eine wesentliche Feinstaubquelle dar. Daher lehne das UBA die Förderung von Holzheizungen ab und fordere höhere Standards in Bezug auf die Luftreinhaltung.

Klimawandel und Luftverschmutzung

Quelle: Exhaustion.eu

Klima

Klimakrise forciert Feinstaubbelastung

Die Schneidemesser (2015): Chemistry and the Linkages between Air Quality and Climate Change.Wechselwirkungen von Luftverschmutzung und Klimawandel sind vielfältig. Die Förderung und das Verbrennen fossiler Brennstoffe sind einerseits die Hauptquelle von CO2-Emissionen, heizen den Klimawandel an, andererseits setzen sie beträchtliche Mengen Luftschadstoffe frei, die für uns Menschen gefährlich sind. Gleichzeitig tragen einige Luftschadstoffe wiederum selbst zur weiteren Erwärmung bei: Sie beeinflussen, welche Anteile der Sonneneinstrahlung reflektiert oder durch die Atmosphäre absorbiert werden. Die Klimawirkung der Schadstoffe in der Atmosphäre ist insofern sehr unterschiedlich.

Zwischen Temperatur und Luftschadstoffen besteht eine enge Wechselbeziehung in Hinblick auf die Gesundheitsbelastung: So zeigten Rai et al. (2023): Heat-related cardiorespiratory mortality: Effect modification by air pollution across 482 cities from 24 countries.Untersuchungen aus 482 Städten, dass der Effekt von Hitze auf die Sterblichkeit bei Herz-Kreislauferkrankungen und Atemwegserkrankungen durch verschiedene Luftschadstoffe noch verstärkt wird. Bei Atemwegserkrankungen ergab sich durch die zusätzliche Belastung mit Luftschadstoffen ein deutlicherer Anstieg der Todeszahlen, aber auch für die Mortalität von Herz-Kreislauferkrankungen zeigte sich der Effekt. Eine Chen et al. (2018): Two-way effect modifications of air pollution and air temperature on total natural and cardiovascular mortality in eight European urban areas.andere Studie zeigt, dass die Mortalität von Herz-Kreislauferkrankungen durch Luftschadstoffe auch durch Hitze zunimmt.

Der Klimawandel verändert zudem den Anteil der Allergene in der Atemluft, die Pollensaison wird nicht nur länger, sondern auch aggressiver. Und: Pollen und Feinstaub gehen eine unselige Allianz ein. In der Kombination reizen sie die Atemwege deutlich stärker, können Allergien verschlimmern oder sogar leichter entstehen lassen oder Asthma verstärken.

Überschreitungen des Ozon-Langfristziels

Luftschadstoffe schaden auch der Natur. Ein historisches Beispiel dafür ist der Umweltbundesamt (2020): 1980.„saure Regen”, der insbesondere durch Schwefeldioxid in den 1980er Jahren die Wälder stark schädigte. Strenge gesetzliche Vorgaben haben hier geholfen. Doch die Schadstoffe sind nicht verschwunden – sie haben sich im Waldboden angereichert. Auch Feinstaub, insbesondere Reifenabrieb, wird in die Natur eingetragen. Ein Preger (2022): Das Schlaraffenland-Experiment.Übermaß an Stickstoff bedroht darüber hinaus die Artenvielfalt, weil so jene Arten verdrängt werden, die sich an nährstoffarme Umwelten angepasst haben. Außerdem beeinträchtigt Luftverschmutzung die natürliche Wechselwirkung zwischen Pflanzen und ihren bestäubenden Insekten. Durch von Autos ausgestoßene Schadstoffe werden die Duftsignale von Pflanzen, die für die Anziehung von Bestäubern wie Nachtfaltern wichtig sind, zerstört. Chan et al. (2024): Olfaction in the Anthropocene: NO3 negatively affects floral scent and nocturnal pollination.Diesen Schluss zieht eine Studie unter Leitung von Jeffrey Riffell an der University of Washington, die auf Feld- und Laborversuchen sowie auf mathematischen Modellen basiert. Ihre Erkenntnisse, dass speziell Nitrat-Radikale aus Autoabgasen die für die Bestäubung kritischen Duftstoffe einer Nachtkerze abbauen, wurden in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.

Wirtschaft & Mobilität

Mobilitätswende für Klima und Luftqualität

Quelle: Shutterstock / Löffler

Der Straßenverkehr führt nicht nur zur Belastung mit Luftschadstoffen. Deutschland hat sich durch das Pariser Klimaschutzabkommen gesetzlich zu einer umfassenden Senkung seiner Treibhausgasemissionen verpflichtet. Das bedeutete verbindliche konkrete CO2-Minderungsziele für die einzelnen Sektoren. Diese Sektorenziele hat Deutschland nun allerdings abgeschafft, sodass weder eine verbindliche Kontrolle noch eine Sanktion erfolgen kann, wenn diese Ziele verfehlt werden oder die Mobilitätswende weiter verschleppt wird. FAZ (2023): DEUTSCHLANDS KLIMAPOLITIK: Klare Emissionsvorsätze sind dahin.; taz (2023): Aufweichung des Klimaschutzgesetzes – Grüne drohen mit Blockade.Eine Entscheidung, die unter wissenschaftlichen Berater:innen der Bundesregierung auf völliges Unverständnis stößt. Gerade der Verkehrssektor verfehlt seine gesetzlich vorgegebenen Klimaziele.

Darüber hinaus aktualisiert der Sachverständigenrat für Umweltfragen (2024): Wo stehen wir beim CO2-Budget? Eine Aktualisierung.Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) die Berechnung zum verbleibenden CO2-Budget. Dieses sagt aus, wie viel CO2-Emissionen Deutschland noch ausstoßen darf, wenn von einer gerechten Verteilung des globalen CO2-Budgets im Sinne des Verursacherprinzips ausgegangen wird. Um das Ziel einzuhalten und die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, hat Deutschland das CO2-Budget nahezu aufgebraucht. Diese Berechnung sollte als Antrieb verstanden werden, umso entschlossener die Emissionen zu reduzieren. Gleichzeitig werfen diese Ergebnisse laut dem SRU die Frage auf, wie mit einer Überschreitung des Budgets hinsichtlich der Verantwortung für Schäden und Verluste umzugehen ist.

Emissionsarme Formen der Mobilität werden in Zukunft aber nicht nur zur Verminderung von verkehrsbedingten Belastungen wie Feinstaub-, Stickstoffdioxid und Kohlendioxidemissionen gebraucht, sie werden auch für die Wirtschaft und Gesundheit von großer Bedeutung sein.

  • Das Umweltbundesamt veröffentlichte im März 2024 die Umweltbundesamt (2024): Treibhausgas-Projektionen 2024 – Ergebnisse kompakt.Treibhausgas-Projektionen 2024. Die Ergebnisse zeigen, dass mit der derzeitigen Politik das Ziel, die Treibhausgase bis 2030 um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zu mindern, erreichbar ist. So können die im Bundes-Klimaschutzgesetz für den Zeitraum 2021-2030 vorgeschriebenen Treibhausgasemissionen aller Sektoren zusammen eingehalten und sogar übererfüllt werden. Gründe für den Rückgang im Jahr 2023 sind vor allem, dass weniger Kohle verbrannt wurde, und auch, dass die Wirtschaft schwächer lief. Ein differenzierter Blick auf die Sektoren macht deutlich, dass besonders der Energiesektor die Ziele übererfüllt. Gleichzeitig verfehlen der Verkehrssektor und der Gebäudesektor die Ziele drastisch. Um die EU-Klimaschutzverordnung einzuhalten, müssen in diesen Sektoren die Treibhausgasemissionen stark abnehmen.
  • Ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen könnte den Umweltbundesamt (2023): Tempolimits könnten mehr Treibhausgase sparen, als bisher gedacht.Treibhausgasausstoß des Straßenverkehrs um gut 5 Prozent reduzieren. Das entspricht einer Einsparung von 8 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr.
  • Auch ADAC (2022): Dem Mikroplastik auf der Spur: Weniger Reifenabrieb ist möglich.Schadstoffe aus dem Reifenabrieb werden durch geringeres Tempo reduziert.
  • 2020 zeigte eine CE Delft (2020): Health costs of air pollution in European cities and the linkage with transport.Studie der European Public Health Alliance:  Europaweit entsteht durch Luftverschmutzung ein Schaden von insgesamt 166 Milliarden Euro, das sind durchschnittlich 385 Millionen Euro pro untersuchte Stadt – jedes Jahr.

Radfahren macht Spaß und ist für den einzelnen wie für uns alle die gesunde Alternative. Aber nur wenn die Luft sauber ist. Und ich atme immer noch lieber die Abgase von 10 Radfahrern ein als von einem Auto!

Dr. Eckart von HirschhausenArzt, Wissenschaftsjournalist, Gründer der Stiftung Gesunde Erde - Gesunde Menschen

Eine Gössling et al. (2023): The economic cost of a 130 kph speed limit in Germany.Studie aus dem Jahr 2023 verglich Kosten und Nutzen eines Tempolimits von 130 km/h auf Autobahnen. Einerseits wurden wirtschaftliche Nachteile wie der Zeitverlust analysiert. Die Annahme: Die durchschnittliche Geschwindigkeit sinkt von 124,7 km/h auf Strecken ohne Tempolimit auf 118,3 km/h mit einem Tempolimit von 130 km/h. Das Forschungsteam gibt hierfür einen Verlust von 1,053 Milliarden Euro an. Bezieht man allerdings auch Sach- und Personenschäden ein, den eingesparten Sprit, die gesparten Emissionen und weitere Parameter, wird schnell klar: Die finanziellen Vorteile überwiegen. Insgesamt brächte das Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen eine Ersparnis von 950 Millionen Euro pro Jahr. Zur Einordnung wichtig ist, dass es sich hierbei um eher konservative Schätzungen handelt. Sowohl Umweltbundesamt als auch deutsche Wirtschaftswissenschaftler:innen Umweltbundesamt (2023): Gesellschaftliche Kosten von Umweltbelastungen.; Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (2019): PIK und MCC legen ausführliche Bewertung des Klimapakets vor.legen deutlich höhere Kosten für eine Tonne CO2 zugrunde, gemessen an den Schäden, die eine Tonne CO2 in der Atmosphäre verursacht. Darüber hinaus seien einige Schäden, etwa durch Verkehrslärm, nicht eingerechnet. Lärm ist ebenfalls mit zahlreichen gesundheitlichen Gefahren und Beeinträchtigungen verbunden und gefährdet insbesondere die mentale Gesundheit. Eine CORRECTIV (2023): So viel kostet die Luftverschmutzung in Deutschland.Recherche von CORRECTIV über die Kosten der Luftverschmutzung in Deutschland hat ergeben, dass die deutsche Wirtschaft 2017 60 Milliarden Euro durch vorzeitige Todesfälle, Umweltverschmutzungen oder Belastungen des Gesundheitssystems verloren hat. Hauptverantwortlich sind die großen Konzerne der deutschen Industrie wie RWE oder Thyssenkrupp. Diese Luftverschmutzung führt zu Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen und trifft besonders Kinder und Schwangere.

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Ist unser Verkehrssystem ungerecht?

Die Gössling, Keees & Litman (2022): The lifetime cost of driving a car.gesellschaftlichen Kosten des Autoverkehrs sind wesentlich höher als die des Radverkehrs – letztere sind sogar negativ, d. h. jeder mit dem Rad zurückgelegte Kilometer spart der Allgemeinheit Kosten. Einer Studie zufolge, die im Auftrag der Allianz pro Schiene e.V. durchgeführt wurde, werden Allianz pro Schiene e.V. (2019): Externe Kosten des Verkehrs in Deutschland.jährlich 141 Milliarden Euro Folgekosten des Autoverkehrs von der Gesellschaft getragen.

Ein weiterer Aspekt: Heise Autos (2022): Autodichte in Deutschland regional sehr unterschiedlich.Die Autodichte ist auf dem Land viel höher als in der Stadt. Natürlich auch deshalb, weil es auf dem Land weniger Alternativen zur Mobilität gibt, öffentliche Verkehrsmittel nicht ausgebaut sind. Das führt zu einem ungerechten Gefälle: Die Landbewohner:innen pendeln aus ihren grünen Dörfern in die Städte und tragen dort zur schlechten Luftqualität bei. Darunter leiden vor allem wiederum Anwohner:innen, die etwa mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen und so den Schadstoffen direkt ausgesetzt sind. Laut Umweltbundesamt (2023): Mobilität privater Haushalte.Angaben des Umweltbundesamtes steigt der Motorisierungsgrad in Deutschland. Mittlerweile entfallen auf 1000 Einwohner:innen 579 PKW, im Jahr 2010 waren es noch 511. Ein hoher Motorisierungsgrad sei dabei aber nicht gleichzusetzen mit einer hohen Mobilität. Der Motorisierungsgrad ist in Städten zum Beispiel eher niedriger, da Ziele für Menschen in der Stadt gut per Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden können. Ein Ausbau nachhaltiger alternativer Mobilitätsangebote kann der Mobilisierung entgegenwirken. Auch das Carsharing und Wandel von „Autobesitz” zur „Autonutzung” können dabei helfen.

Bundeszentrale für politische Bildung (2021):Pkw-Verfügbarkeit.Viele Menschen mit geringem Einkommen besitzen gar kein Auto, Menschen mit hohem Einkommen und/oder Vermögen dagegen im Schnitt sogar mehrere. Die Autorin und Mobilitätsexpertin Katja Diehl beklagt, dass es auch einen sogenannten Gendergap in der Mobilität gäbe: Die heutige Struktur der Städte sei von Männern für Männer geplant, die mit dem Auto zur Arbeit fahren.

Frauen leisten nach wie vor den größten Anteil an Care-Arbeit, das heißt, sie übernehmen mehr Verantwortung für die Organisation des Familienlebens. Dies geht in der Regel mit dem Transport von Einkäufen und Familienmitgliedern einher und führt zu sehr spezifischen Bedürfnissen hinsichtlich der Zugänglichkeit zur Verkehrsinfrastruktur.

Katja DiehlAutorin und Mobilitätsexpertin
Konkret

Lösungsansätze

Der Fokus auf individuelle Lösungen für die Klimakrise hat die eigentlich notwendigen Systemänderungen viel zu lange verhindert. Maßnahmen, die das Klima und die Gesundheit wirklich effektiv schützen, sind politischer Natur. Wesentlich ist es, die Erderhitzung so weit wie eben möglich zu begrenzen. Mit jedem Hundertstel Grad Erwärmung führt die Klimakrise zu mehr Schäden und Verlusten in den natürlichen Ökosystemen. Außerdem wird es wahrscheinlicher, dass wir Kipppunkte überschreiten. Das Zeitfenster, um eine lebenswerte Zukunft für alle zu sichern, schließt sich schnell – die Menschen, die jetzt gerade auf der Erde leben, bestimmen darüber, wie das Leben unzähliger Arten und Hunderter Generationen Menschen nach uns aussieht: Die Entscheidungen und Maßnahmen, die wir unserem Jahrzehnt umsetzen, wirken sich jetzt und für Tausende von Jahren aus.

Daher haben wir eine Sammlung an systemischen bzw. politischen Maßnahmen und Lösungsansätzen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zusammengestellt. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern verdeutlicht wichtige politische Aktionsfelder. Ihre konkrete Bewertung muss immer im Kontext möglicher Zielkonflikte, regionaler und sozialer Verhältnisse erfolgen.

Politisch und strukturell

    • Die 3 Regeln der Mobilitätswende beachten: Dazu zählen erstens das Vermeiden und Verkürzen von Wegen, zweitens die Verlagerung (z. B. von Flug auf Schiene) und drittens die Nutzung von technischen Innovationen, um Mobilitätsangebote zu verbessern und zu vernetzen.
    • Nutzung fossiler Energieträger beenden: Denn durch Kohlegewinnung und Verfeuerung werden nicht nur klima- und umweltschädliche, sondern auch gesundheitsschädliche Stoffe freigesetzt. Diese schädigen den gesamten Körper, ob Herz, Lunge, Gefäße oder auch Gehirn.
    • Subventionen für fossile Kraftstoffe, Steuerprivilegien und Dienstwagenpauschale abschaffen.
    • Alternative Mobilität, etwa Dienstfahrräder, steuerlich begünstigen.
    • Infrastruktur begrünen: Bepflanzung von befahrenen Straßen und weiteres Stadtgrün verbessern die Luftqualität.
    • Städte lüften: Die Verdichtung in Städten führt dazu, dass die Luft weniger verwirbelt wird. Das ist schlecht für die Luftqualität. Abhilfe schaffen Freiflächen (d. h. Frischluftschneisen).
    • Die Verkehrswende einleiten: Als Fusion aus „Energiewende” und „Mobilitätswende“ setzt das Konzept der Verkehrswende umfassender an. Neue Mobilitätsformen sind zentral für die Verkehrswende. Sie kann nur gelingen, wenn zugleich klimaschonende Mobilitätsformen gestützt und infolge attraktiver werden. Zum Beispiel durch weniger Individualverkehr, aber dafür mehr Multimodalität, mehr CarSharing, Bahn-und Busverkehr, autonome Shuttles und Robo-Taxis, langlebige E-Roller, mehr Fahrräder. Der verbleibenden Endenergiebedarf wird mit klimaneutraler Antriebsenergie gedeckt.
    • Kommunikation als A und O: Durch politisch festgesetzte Vorgaben und Rahmenbedingungen werden Mittel und Maßnahmen zur Umsetzung definiert. Dabei müssen für die „Mobilität von Morgen” die Mobilitätsbedürfnisse von heute berücksichtigt werden. Denn der Erfolg von klimaschonenden Mobilitätskonzepten und -technologien hängt maßgeblich von der Akzeptanz der Verkehrsteilnehmenden ab. Dialog- und Informationsangebote ermöglichen, die Bürger:innen in die Transformationsprozesse einzubinden, aber auch Fragen und Bedenken anzusprechen.
    • Transparenz, wer von aktuellen sowie zukünftigen Mobilitätssystemen und Geschäftsmodellen profitieren würde, stärken und Lobbyverbindungen kenntlich machen
    • Den Menschen in den Mittelpunkt stellen: Neben positiven Anreizen helfen negative, indem Autofahren unattraktiver und gleichzeitig alternative Mobilitätsformen attraktiver werden. Zu den klima- und menschengerechten Städten der Zukunft gehört, den ÖPNV zu priorisieren, sowie die Radfahrer:innen und Fußgänger:innen. Mit der Reduktion von Parkflächen für PKW werden Flächen frei, die für den Ausbau der Radwege, für Freizeit- und Grünflächen genutzt werden können. Zudem sollte bei der Aufwertung von Stadtteile oder öffentlichem Raum gewährleistet werden, dass dies nicht zu einer Zunahme von Gentrifizierung beiträgt, sondern auch jenen Menschen eine gesundheitsförderliche Wohnumgebung geboten wird, die geringere wirtschaftlichen Ressourcen verfügen

.

  • Reformen durchführen: Eine Reform des Straßenverkehrsrechts sowie innovative Konzepte für eine Mobilitätsinfrastruktur ermöglichen Fußgänger:innen, Rad- und Rollstuhlfahrer:innen ein sicheres und angenehmes Mobilitätserleben. Die Ampelregierung hat sich die Reformierung bereits auf die Fahne geschrieben.
  • Den ÖPNV stärken: Durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebots, des Verkehrsnetzes und der damit verbundenen Infrastruktur machen neue Tarifkonzepte und die Taktverdichtung öffentliche Verkehrsmittel attraktiver.
  • Digitalisierung voranbringen: Autonome Mobilität, die Digitalisierung der Verkehrsinfrastruktur und die Förderung von Multimodalität – die Verfügbarkeit verschiedener Verkehrsmittel zu verschiedenen Zeiten oder in Kombination innerhalb einer Strecke machen das Mobilitätsangebot vielfältiger. Auch ein guter Service hilft. Derartige Maßnahmen können den entscheidenden Anreiz setzen, häufiger auf umwelt- und klimafreundliche Alternativen umzusteigen.
  • Klimafreundliche Besteuerung: Kraftstoffe können abhängig von ihrer Klimawirkung besteuert werden. Dazu gehört, den vergünstigten Steuersatz für Diesel ebenso zu beenden wie die Steuerfreiheit für Kerosin und internationale Flugtickets. Ambitionierte CO2-Vorgaben auf EU-Ebene senden ein klares Signal an Autohersteller und erhöhen den Druck, eine emissionsfreundliche Zukunft des Verkehrssektors einzuleiten.
  • Tempolimit einführen: Gemäß neuesten Berechnungen des Umweltbundesamtes kann die Einführung eines Tempolimits von 120 km/h auf Autobahnen Treibhausgasemissionen in Höhe von 6,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente reduzieren.
  • WHO-Empfehlungen für Luftschadstoffgrenzwerte übernehmen: Die vorgeschlagene Überarbeitung der Luftqualitätsrichtlinien auf EU-Ebene ist eine Annäherung an die WHO-Grenzwertempfehlungen für Luftschadstoffe. Die Übernahme der WHO-Empfehlungen würde einen verstetigten Beitrag zu Umwelt-, Klima-, und Gesundheitsschutz bieten.
  • LKW-Maut auf alle LKW ausweiten und mit CO2-Steuer verknüpfen: Eine Ausweitung der Mautpflichtgrenze wird nach Angaben der Bundesregierung zu 2024 auf LKW ab 3,5 Tonnen gesenkt. Ein CO2-Aufschlag auf die LKW-Maut wurde mit dem Modernisierungspaket für Klimaschutz und Planungsbeschleunigung im März 2023 angekündigt.

Individuell

  • Selbst aktiv werden: Bürger:innen können zum Beispiel als sogenannte Change Agents Radentscheide herbeiführen.
  • Hauptverkehrsstraßen zu Hauptverkehrszeiten möglichst meiden: Wer sich antizyklisch zu Stoßzeiten und in Nebenstraßen bewegt, setzt sich weniger Schadstoffen aus.
  • Allergien nicht auf die leichte Schulter nehmen, da sonst eine Verschlimmerung und Chronifizierung eintritt.
  • Sich über eigene Allergien informieren: Es gibt viele Apps von unterschiedlichen Anbietern. Hier bekommen Allergiker:innen Pollenflugvorhersagen, die auf ihre Situation zugeschnitten sind. So können die User:innen vorausschauend agieren – und gegebenenfalls Medikamente einpacken für unterwegs.
  • Asthma behandeln lassen: Ärztliche Beratung und Versorgung sind wichtig, um eine Verschlechterung zu vermeiden und geeignete Medikamentierung zu erhalten.
Was tun?

Was bremst uns aus auf dem Weg zu sauberer Luft?

Zu häufig wird in der Berichterstattung zu Umwelt-, Klima- und Gesundheitsthemen auf individuelle Lösungen fokussiert. Besonders wichtig sind aber politische Maßnahmen. Um zu verstehen, welche dieser Maßnahmen tatsächlich wirken, braucht es Erkenntnisse über das menschliche Verhalten. Viele Treiber der Klimaerwärmung sind Luftschadstoffe. Maßnahmen, die Emissionen von Ruß, Ozon oder Ozonvorläuferstoffen zu verringern, sind gut für die Gesundheit und das Klima. Es gibt wirksame und kostengünstige Möglichkeiten, die Zahl der Krebserkrankungen, respiratorischer und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit verbundenen Todesfälle zu senken. Sie können aber nur dann Erfolg haben, wenn die Maßnahmen auch von einer breiten Mehrheit getragen werden. Dafür müssen insbesondere die Vorteile etwa der Mobilitätswende klarer werden. Alternative Mobilitätswenden müssen erschwinglicher und einfacher werden – und: wir müssen uns darüber klar sein, dass unser Mobilitätsverhalten stark von Gewohnheiten geprägt ist und deutlich weniger rational ist als wir oft denken. Das Beispiel Kostentransparenz zeigt es: Autobesitzer:innen in Deutschland unterschätzen die Kosten ihrer eigenen PKW um bis zu 50 Prozent, so das Andor et al. (2020): Running a car costs much more than people think — stalling the uptake of green travel.Ergebnis einer Studie von Wissenschaftler:innen des RWI (Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung), der Universität Mannheim und der Yale University. Das führe in der Bewertung dazu, dass alternative, öffentliche Verkehrsangebote im Vergleich zu schlecht abschneiden:

  • Neben dem allgemeinen Wertverlust der Fahrzeuge selbst unterschätzen Autobesitzer:innen vor allem die Kosten, die durch Reparaturen, Steuern und Versicherungen anfallen.
  • Insgesamt bewerteten Befragte die Gesamtkosten des Autos um durchschnittlich 221 Euro pro Monat zu niedrig, das sind 52 Prozent der tatsächlichen Kosten. Auch Menschen, die sämtliche Kostenfaktoren berücksichtigten, setzten diese um durchschnittlich 161 Euro bzw. 35 Prozent zu gering an. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Gössling et al. (2022): The lifetime cost of driving a car.Besitz eines Privatfahrzeugs für einkommensschwache Gruppen die gleichen Kosten wie das Wohnen verursachen kann und einen großen Teil des verfügbaren Einkommens verschlingt.
  • Das Forschungsteam hat mit seinen Daten sowie Daten aus der Literatur eine Hochrechnung aufgestellt: Bessere Transparenz der wahren Kosten eines Autos könnte den Auto-Besitz in Deutschland um bis zu 37 Prozent senken. Das wären 17,6 Millionen Autos weniger auf der Straße und 37 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr weniger 
  • Aber auch die sozialen Kosten, die der Gesellschaft entstehen, um Autoverkehr so günstig anbieten zu können, werden von Politiker:innen und Planer:innen unterschätzt. Dazu gehören etwa die bereits thematisierten Gesundheitskosten, die durch die Luftverschmutzung oder Unfälle entstehen, der Platzverbrauch, die Lärmbelastung und die negativen Effekte aufs Klima. Bei einer typischen deutschen Fahrleistung von 15.000 Autokilometern pro Jahr liegen die Gesamtkosten des Autobesitzes über die gesamte Lebensdauer (50 Jahre) zwischen 599.082 Euro für einen Opel Corsa und 956.798 Euro für einen Mercedes GLC. Der Anteil dieser Kosten, der von der Gesellschaft getragen wird, beträgt 41 Prozent (4.674 Euro pro Jahr) für den Opel Corsa und 29 Prozent (5.273 Euro pro Jahr) für den Mercedes GLC.
  • Die versteckten individuellen und sozialen Kosten des Autofahrens erschweren die Wahrnehmung der Verkehrskosten, die wirtschaftliche Tragfähigkeit alternativer Verkehrsmittel und die Rechtfertigung von Steuern.
  • Viele Autofahrenden sind sich über diese (versteckten) Kosten ihres Fahrzeugs nicht bewusst. Doch Aufklärung über die wahren Kosten eines Autos kann, so die Forschenden, dazu führen, dass mehr Menschen die Anschaffung eines Autos überdenken.
  • Die saubere Mobilität muss die komfortablere, einfachere und günstigere sein.
  • Der Spiegel (2023): Mobilfunkdaten zeigen Effekt des 49-Euro-Tickets.Daten eines Telefonanbieters zeigen, dass das 49-Euro Ticket in Deutschland schon kurz nach seiner Einführung eine Änderung des Nutzungsverhaltens bewirkte: Viele Menschen wechselten auf die Schiene.

Sachverständigenrat für Umweltfragen (2023): Politik in der Pflicht: Umweltfreundliches Verhalten erleichter.Ein Sondergutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen weist auf weitere Verhaltensaspekte hin:

  • Wie jemand zur Arbeit fährt, hängt demnach einerseits von Gewohnheiten ab, aber auch davon, was er oder sie als möglich, positiv und als sozial erwünscht wahrnimmt.
  • Ohne fördernden Rahmenbedingungen wie Schaffung oder Verbesserung von Infrastrukturen, Fördermitteln, Preisanreizen, Ge- oder Verbote besteht die Gefahr, dass Menschen, die sich umweltfreundlich verhalten wollen, demotiviert werden, weil ihnen das Verhalten erschwert wird oder mehrfach nicht gelingt.
  • Wenn Menschen bestimmte Fähigkeiten erlernen, die für umweltfreundliches Verhalten benötigt werden oder konkrete Unterstützung erhalten, kann das umweltfreundliches Verhalten fördern. Das gilt auch, wenn in Entscheidungssituationen auf das Verhalten anderer verwiesen und an entsprechende Normen und Werte erinnert wird.
Regionale Beispiele

Erfolgsbeispiele aus Deutschland

Positive Kommunikation mit konkreten Beispielen und guten Geschichten aus dem Leben der Menschen macht das Erzählte nicht nur erlebbarer und nachvollziehbarer, sondern kann auch Selbstwirksamkeit und Handlungswillen vermitteln. Bei der Klimakommunikation hat sich gezeigt: Es kann Menschen motivieren, dass viele Menschen schon etwas bewegen und aktiv sind. Daher stellen wir hier Beispiele von Projekten, Organisationen, Einzelpersonen, Behörden oder auch Unternehmen aus verschiedenen Regionen Deutschlands vor, die passend zum Thema aktiv geworden sind. Das Team von Good News Magazin hat uns bei der Auswahl der regionalen Beispiele unterstützt. Wir wollen damit Inspiration für die eigene Recherche liefern, eine Bewertung haben wir nicht getroffen. Erfolgsbeispiele sind hilfreich, um zu motivieren, können aber auch die Komplexität der Lösungen reduzieren. Die Prüfung, inwiefern Projekte jeweils wirklich hilfreich sind, welche Zielkonflikte sie auslösen oder ob sie sogar nur Greenwashing darstellen, kann nur im jeweiligen Einzelfall erfolgen.

Baden-Württemberg

Seit 1992 bietet CarSharing Renningen Autos zum Teilen. Die Initiative begann als WG-Projekt, heute zählt die Flotte 32 Kleinwagen, zehn mit E-Antrieb. Der Verein arbeitet mit Stadtmobil und TeilAuto zusammen, trägt sich aber finanziell selbst, und die Nutzer:innen und eine lokale Werkstatt kümmern sich um die Instandhaltung der Fahrzeuge. Quelle: CarSharing Renningen

Bayern

Lerchenauer Straße, München: Nur 20 Prozent der vom neuen Quartier ausgehenden Fahrten sollen noch mit dem privaten Auto zurückgelegt werden. Deswegen dreht sich das Mobilitätskonzept ganz um Öffis, Rad- und Fußverkehr; es gibt z. B. Sharing-Ideen und Abstellmöglichkeit für Fahr- und Lastenräder. Quelle: muenchen.de

In Murnau am Staffelsee und Umgebung setzt der Ortsbus omobi auf mehr flexible Mobilität: Denn der Bus folgt weder fixem Fahrplan noch fester Route, sondern fährt nach Anfragen in Echtzeit. Ein Algorithmus schickt den Ortsbus auf eine je angepasste Tour. Quelle: Ortsbus omobi

Berlin

Im Gräfekiez in Kreuzberg startete vor Kurzem ein Modellprojekt zur Verkehrswende: In einem großen Teil des Kiezes sollen Schritt für Schritt die Parkplätze abgeschafft werden. Die Anwohner:innen können die so frei gewordenen Plätze mitgestalten. Angedacht sind Be- und Entladeflächen, aber vor allem auch Platz für Sharing-Fahrzeuge, Lastenräder und Elektroroller. Quelle: Modellprojekt Gräfekiez

Jelbi ist ein Projekt der BVG in Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Partnern. ÖPNV- und Sharing-Angebote für Berlin werden unter einem Dach gebündelt. Bequem per App werden die verschiedenen Mobilitätsangebote vernetzt – von der Fahrtauskunft über die Reservierung bis hin zur Bezahlung. An Jelbi-Stationen können sich Nutzer:innen vor Ort flexibel ein Verkehrsmittel über die Jelbi-App zu buchen, nutzen und beliebig mit anderen Verkehrsmitteln kombinieren. Quelle: Jelbi

Bremen

Der „Masterplan Green City“ wurde im August 2018 fertiggestellt. Verschiedene Expert:innen arbeiten daran, „perspektivisch“ die Qualität der Luft in Bremen zu verbessern. Das soll durch verschiedene Maßnahmen in den Bereichen Verkehrsplanung, Digitalisierung, Autonomes Fahren und durch eine Veränderung der Antriebe und Treibstoffe im Individualverkehr und im Öffentlichen Personennahverkehr umgesetzt werden. Quelle: Masterplan Green City

Hamburg

Hamburg stellt als erste Stadt seine Taxiflotte bis 2025 komplett auf elektrisch um. 350 E-Taxis sind bisher unterwegs und sparen jährlich 2000 Tonnen CO2 ein. Die Elektrifizierung der gesamten Flotte soll der Hansestadt 25.000 Tonnen einsparen – und ein Signal für andere deutsche Großstädte setzen. Quelle: Aus für Verbrennertaxis

Sie sehen aus wie englische Taxis, fahren mit Elektroantrieb und sollen den öffentlichen Nahverkehr bereichern: Seit 2018 können Fahrgäste in mehreren Hamburger Stadtteilen den Elektroshuttle von hvv hop nutzen und damit von der Haustür zur Haltestelle fahren. Quelle: hamburg.de

Hessen

Rund 3400 Bürger:innen unterstützte das Land Hessen in der Vergangenheit bereits finanziell bei der Beschaffung eines Lastenrads, nun sollen noch einmal 2600 dazukommen. Die Auswertungen sind positiv: Die Mehrheit lässt fürs Lastenrad das Auto stehen, ein Viertel steigt sogar komplett um. Ein großer Teil der Anträge kommt zudem aus dem ländlichen Raum. Quelle: Land fördert Lastenräder

Mecklenburg-Vorpommern

Grüne Paketzustellung: In Schwerin kommt DHL mit der Straßenbahn. Die Sonderlinie fährt in der Innenstadt an Werktagen etwa 450 Pakete aus. An den Haltestellen befinden sich Packstationen, die dann befüllt werden. Quelle: Post der Straßenbahn

Nach skandinavischem Vorbild befördert die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft (UVG) seit September 2012 nicht nur Personen in ihren Linienbussen, sondern auch Güter. Nach eigenen Angaben läuft der Betrieb auch nach Abschluss des Modellprojekts reibungslos. Auch der kostengünstige Transport von Kleinstmengen ist möglich. Quelle: kombibus

Niedersachsen

Ein Neubauviertel in Oldenburg ist Vorreiter für klimafreundliches Bauen und zudem autofrei. Das Plusenergiequartier „ModellFlieger“ ist vor allem für junge Familien gedacht, durch eine Quartiersgarage mit Sharing-Angeboten, Ladesäulen und Fahrrad-Stellplätzen bleibt der Rest des Viertels komplett autofrei. Quelle: ModellFlieger

Nordrhein-Westfalen

Mit der App Bonus Mobil können Bürger:innen in Essen und Mülheim Punkte sammeln, wenn sie sich nachhaltig fortbewegen. Die App erkennt automatisch, wenn Wege umweltfreundlich zurückgelegt werden, und errechnet die Emissions-Einsparung im Vergleich zu einer Autofahrt. Teilnehmende können die gesammelten Punkte als „Klima-Moneten“ bei der Ruhrbahn oder Partnerunternehmen einlösen. Quelle: essen.de

Rheinland-Pfalz

Ludwigshafen bietet seinen Bürger:innen eine neue App und ein Mobilitätsportal für eine bessere und umweltfreundliche Routenplanung. Dank einer Übersicht über den ÖPNV- und Fahrradwegplan, die Verfügbarkeit von Leihfahrrädern und E-Bikes sowie Car- und BikeSharing-Angebote können sich Ludwigshafener:innen zwischen der schnellsten, kostengünstigsten und ökologischsten Route ans Ziel entscheiden. Quelle: App UVM Mobil

Saarland

Das Saarland ist das jüngste Mitglied bei PlusBus. Das Angebot wurde geschaffen, um ganztägig verkehrende Buslinien anzubieten, die auf die Fahrpläne von Zug- und Regionalverkehr abgestimmt sind. Der Erfolg spricht für sich: Die Fahrgastzahlen sind seit Beginn des Angebots um 58 Prozent gestiegen. Quelle: PlusBus

Sachsen

Das Dresdner Start-Up GreenCitySolutions will die Luft reiner machen – mit Bäumen aus Moos. Use Cases zeigen großes Potenzial. Laut Unternehmensangaben können direkt am Moos bis zu 82 Prozent des Feinstaubs aus der Luft gefiltert werden. Zusätzlicher Bonus: Die sogenannten City Trees können gleichzeitig als WIFI-Hotspot oder E-Ladesäule genutzt werden. Quelle: Feinstaubfilter Moos

Großprojekt Schiene: Zwischen Dresden und Prag soll bald auf einer Neubaustrecke sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr schneller rollen. Von derzeit mehr als zwei auf ca. eine Stunde wird die Reisezeit dann halbiert. Weitere Vorteile des Projekts: Der Güterverkehr zwischen Deutschland und Tschechien erhält mehr Kapazitäten, wovon vor allem sächsische Unternehmen profitieren sollen. Der Streckenneubau soll außerdem Lärmbelastung senken und hochwassersicher sein. Quelle: sachsen.de

Sachsen-Anhalt

Das Magdeburger Forschungsprojekt AuRa hat selbstfahrende Lastenräder entwickelt. Die autonomen Räder lassen sich an einen spezifischen Ort rufen und sind in der Lage, den Straßenverkehr eigenständig zu navigieren. Das Konzept könnte Fahrradverleihe auch an Orten rentabel machen, an denen bisher keine Struktur dafür besteht, insbesondere auch außerhalb der Städte. Quelle: AuRa Lastenräder

Schleswig-Holstein

Die Veloroute 10 in Kiel ist ein Positivbeispiel für die Integration von Fahrradwegen in die Stadt und die Aufwertung stillgelegter Bahngleise. Der erste „Fahrradschnellweg“ der Stadt erstreckt sich entlang der ehemaligen Güterstrecke West über fünf Kilometer und bietet Radfahrer:innen einen ungestörten und schnellen Weg durch die Stadt. Quelle: Fahrradschnellweg Kiel

Mobilität ohne eigenes Auto gestaltet sich auf dem Land oft schwierig. Der ländliche ÖPNV ist meistens zu schlecht ausgebaut. Als Ergänzung braucht es daher aus ökologischen, sozialen und auch aus ökonomischen Gründen alternative Mobilitätsangebote. Die Akademie für die ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e.V. hat sich das Praxisbeispiels des „Dörpsmobil Klixbüll“ zum Vorbild gemacht und fördert Kooperationsprojekte. Quelle: Gemeinde Klixbüll

Thüringen

Erfurt will als erste Stadt die Thüringer Charta unterzeichnen, die den Fuß- und Radverkehr dem Autoverkehr gleichstellen soll. Quelle: Charta für Fuß- und Radverkehr

Tipps & Daten

Fragen zur weiteren Recherche:

  • Wie ist das Verkehrsaufkommen in der Region?
  • Wie hat sich die Luftqualität entwickelt?
  • Welche Projekte und Entwicklungen im Bereich Mobilität gibt es?
  • Gibt es Ausbauprojekte für Auto, Rad, ÖPNV, Fußverkehr?
  • Wie sind die Kosten der verschiedenen Verkehrsmittel im Vergleich in Ihrer Region?

Daten für die eigene Recherche:

  • UBA: Das Umweltbundesamt stellt eine Vielzahl interaktiver Karten mit Daten zur Luftqualität in Deutschland zur Verfügung, die an Hunderten Messstationen bundesweit erhoben werden. Neben Jahresbilanzen und Prognosen kann auch die Belastung verschiedener Schadstoffe (Feinstaub, Ozon, Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid) im Zeitverlauf dargestellt werden.
  • PRINS: Projektinformationssystem zum umstrittenen Bundesverkehrswegeplan 2030, interaktive Karte.
  • PKW-Dichte: Grafik des Statistischen Bundesamtes zur Entwicklung der PKW-Dichte in den Bundesländern zwischen 2011 und 2021.
  • Weitere Daten zum Kraftfahrzeugbestand (Neuzulassungen, PKW-Dichte, Einwohner:innen je Fahrzeug, Antriebsarten) bis auf kommunale Ebene werden jährlich von den statistischen Landesämtern veröffentlicht.
  • Unfallatlas: Die interaktive Karte der statistischen Ämter des Bundes und der Länder zeigt Unfälle mit Personenschaden bis auf Straßenebene seit 2016.

Lokale Ansprechpartner:innen:

Allgemein: 

  • Gesundheitsministerien der Länder
  • Krankenkassen
  • Ärztekammern der Länder
  • Verkehrsministerien der Länder
  • Ordnungsämter und Ortspolizeibehörden
  • Statistische Landesämter

Wichtige Organisationen, Institutionen & weitere Kontakte:  

  • Deutsche Atemwegsliga: Große Datenbank mit Fachkliniken mit Schwerpunkten Pneumologie, Allergologie o.ä.
  • Health for Future: Karte mit Ortsgruppen und Kontaktdaten zu beteiligten Mediziner:innen
  • Regionalgruppen des Verkehrsclub Deutschlands
  • ADFC: Interaktive Karte mit über 500 Ortsgruppen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs mit Kontaktdaten
  • FUSS: Ortsgruppen des Fachverbands Fußgänger Deutschland e.V.
  • Agora Verkehrswende: Städtenetzwerk und Expert:innen des Thinkthanks
  • VCD
  • Radentscheide vor Ort
  • Regionale Klimakoordinator:innen/Klimaschutzbeauftragte
  • Architektenkammern der Länder, Stadtplaner
  • Umwelt- und Naturschutzverbände (NABU, BUND)

Themenvorschläge:

  • Statistik, Zahlen und Grafik:
    • Wie gut ist die Luftqualität in der Region? Wie hat sie sich in den letzten Jahren entwickelt? Gab es Ausreißer (falls ja, wieso)? An welchen Stellen ist die Luft am besten, wo am schlechtesten? Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität setzen Städte bereits um? Wie viele Krankheitsfälle gab es, die sich direkt oder indirekt auf die Luftqualität zurückführen lassen? Gibt es regionale Häufungen (z. B. in sehr stark verkehrsbelasteten Stadtteilen)?
    • Wie hat sich das Verkehrsaufkommen in der Region entwickelt? Wie viele PKW und öffentliche Stellflächen gibt es, wie viel Fläche musste dafür versiegelt werden? Welche Kommune hat die höchste PKW-Dichte, welche Gründe gibt es dafür und welche Probleme treten dadurch auf?
  • Viele Länder, Kreise und Kommunen entwickeln aktuell Radverkehrskonzepte, doch meist hakt es an der Umsetzung, weil das Thema keine Priorität hat und Geld knapp ist. Was fordern Expert:innen und Bürger vor Ort? Wo gibt es Lücken im Radwegenetz?
  • Service: Wo gibt es in der Region öffentliche E-Ladestationen, welche CarSharing-Angebote gibt es, existieren Bürgerbusse oder Mitfahrerbänke?
  • Umfrage: Welche Gründe halten Bürger:innen davon ab, das eigene Auto abzuschaffen? Was müsste passieren, damit sie diesen Schritt gehen?
  • Müssen oder wollen die Menschen Auto fahren? Wie sehr würde es den elterlichen Kalender entlasten, wenn es sichere Fuß- und Radwege zu Kita und Schule gäbe? Wie wünschen sich Kinder die Stadt oder Region?
  • Wie barrierefrei ist der Zugang zu Mobilitätsalternativen?
  • Reportage: Zu Besuch bei einer Messstation: Wie funktioniert ein solches Gerät, wie wird es gewartet, was haben die Menschen zu erzählen, die sich darum kümmern?
  • Nachgehakt: Die Deutsche Umwelthilfe hat in den vergangenen Jahren Dutzende Klagen gegen Städte angestrengt, in denen Grenzwerte für Luftschadstoffe überschritten wurden. Was ist seitdem passiert? (Liste der betroffenen Städte als PDF).
  • Bundesweit haben sich seit Juli 2021 Hunderte Kommunen der Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden“ angeschlossen. Das Ziel: Bisher ist die Einrichtung von Tempo-30-Zonen Ländersache – die teilnehmenden Kommunen fordern, selbst darüber entscheiden zu dürfen. Welche Kommunen in der Region sind schon dabei (Liste und Karte auf der Website der Initiative), was erhoffen sie sich davon und welche Straßen würden von einer Geschwindigkeitsbegrenzung profitieren?
  • Porträt: Immer mehr Menschen und sogar Geschäftsbetriebe schaffen ihr Auto ab und steigen auf Lastenräder um. Wie funktioniert das, was sind die Gründe?
  • Selbstversuch: Ein Monat autofrei leben: Funktioniert das? Welche Probleme treten auf, welche Erkenntnisse werden gewonnen?
  • Stadtralley: Ein Startpunkt, drei Zwischenstopps, ein Ziel, aber zwei verschiedene Verkehrsmittel: Auto oder Rad – wer gewinnt das Rennen?
  • Viele Bahnstrecken wurden in den vergangenen Jahrzehnten stillgelegt, inzwischen denken einige Bundesländer wieder über Reaktivierungen nach, um mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen. Welche Strecken kommen in der Region in Frage? Gibt es bereits Machbarkeitsstudien? (Karte mit alten Bahnstrecken auf der Website von Allianz pro Schiene).
  • Vorher-Nachher-Bilderstrecke: Autofreie Innenstädte sind für viele Autofahrer:innen ein Reizthema – aber Diskussionen darüber gar nicht so neu. Die meisten städtischen Fußgängerzonen waren einst für den Verkehr freigegeben, ihre Einführung Gegenstand heftiger Debatten. Wie sahen diese Zonen damals aus? Was ist von den Argumenten der Gegner:innen übriggeblieben?

Hilfreiche Datenbanken:

Literatur

Quellennachweise

ADAC (2022): Dem Mikroplastik auf der Spur: Weniger Reifenabrieb ist möglich. Umweltproblem Mikroplastik: Fakten zum Reifenabrieb | ADAC

Agora Energiewende (2017): Mit der Verkehrswende die Mobilität von morgen sichern. https://www.agora-verkehrswende.de/fileadmin/Projekte/2017/12_Thesen/Agora-Verkehrswende-12-Thesen_WEB.pdf

Allergieinformationsdienst (2023): Gewitterasthma. https://www.allergieinformationsdienst.de/aktuelles/schwerpunktthemen/gewitterasthma.html#:~:text=Menschen%20mit%20einer%20Allergie%20wie,Vorfeld%20eines%20Gewitters%20vermehrt%20aufgewirbelt

Allianz pro Schiene e.V. (2019): Externe Kosten des Verkehrs in Deutschland. https://www.allianz-pro-schiene.de/wp-content/uploads/2019/08/190826-infras-studie-externe-kosten-verkehr.pdf

Andor et al. (2020): Running a car costs much more than people think — stalling the uptake of green travel. https://www.nature.com/articles/d41586-020-01118-w

Bayerisches Landesamt für Umwelt (2020): Bodennahes Ozon und Sommersmog. https://www.lfu.bayern.de/buerger/doc/uw_47_bodennahes_ozon.pdf

Bongaerts et al. (2022): Maternal exposure to ambient black carbon particles and their presence in maternal and fetal circulation and organs: an analysis of two independent population-based observational studies. https://www.thelancet.com/journals/lanplh/article/PIIS2542-5196(22)00200-5/fulltext

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (2020): Begrünung von Straßenmittelstreifen durch gebietsheimische Pflanzen mit großer Toleranz gegenüber urbanen Stressoren. https://service.ble.de/ptdb/index2.php?detail_id=331904&site_key=141&stichw=2816BM002&zeilenzahl_zaehler=1#newContent

Bundeszentrale für politische Bildung (2021): Pkw-Verfügbarkeit. https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/datenreport-2021/umwelt-energie-und-mobilitaet/330362/pkw-verfuegbarkeit/#:~:text=Die%20Anzahl%20der%20im%20Haushalt,)%20nur%208%20%25%20kein%

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV): BMUV (2023): Luft. https://www.bmuv.de/themen/luft-laerm-mobilitaet/luft

Busch (2012): Mehr Schlaganfälle bei hoher Feinstaubbelastung. Mehr Schlaganfälle bei hoher Feinstaubbelastung. Mehr Schlaganfälle bei hoher Feinstaubbelastung | SpringerLink

Carey et al. (2018): Are noise and air pollution related to the incidence of dementia? A cohort study in London, England. https://bmjopen.bmj.com/content/8/9/e022404.abstract

CE Delft (2020): Health costs of air pollution in European cities and the linkage with transport. FINAL-EMBARGOED-until-21-Oct-0.01-AM-CE_Delft_190272_Health_costs_of_air_pollution_in_European_cities_and_the_linkage_with_transport_Def.pdf (changing-cities.org)

Chen et al. (2018): Two-way effect modifications of air pollution and air temperature on total natural and cardiovascular mortality in eight European urban areas. Two-way effect modifications of air pollution and air temperature on total natural and cardiovascular mortality in eight European urban areas – PubMed (nih.gov)

Diehl (2021): Frauen in Bewegung: Nachhaltige Mobilität und Gender. https://katja-diehl.de/frauen-in-bewegung-nachhaltige-mobilitaet-und-gender/

Deutscher Bundestag (2021): Straßenbau und Verkehrsentwicklung. WD-5-044-21-pdf-data.pdf (bundestag.de)

Deutsche Welle (2019): Feinstaub, Stickoxide und Co: Die gefährlichsten Luftschadstoffe. https://www.dw.com/de/feinstaub-stickoxide-und-co-die-gefährlichsten-luftschadstoffe/a-41268810

Edwards & Leonard (2021): Effects of large vehicles on pedestrian and pedalcyclist injury severity. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0022437522000810

European Environment Agency (2023): Air pollution: how it affects our health. Air pollution: how it affects our health — European Environment Agency (europa.eu)

Europäische Umweltagentur (EEA) (2023): Air pollution. https://www.eea.europa.eu/en/topics/in-depth/air-pollution

Europäische Umweltagentur (2023): Europe’s air quality status 2023. https://www.eea.europa.eu//publications/europes-air-quality-status-2023

Europäische Umweltagentur (2023): Harm to human health from air pollution in Europe: burden of disease 2023. https://www.eea.europa.eu/publications/harm-to-human-health-from-air-pollution/harm-to-human-health-from

Europäische Umweltagentur (2022): Schadstoffbelastung verursacht 10 % aller Krebsfälle in Europa. https://www.eea.europa.eu/de/highlights/schadstoffbelastung-verursacht-10-aller-krebsfaelle

Exhaustion (2021): We breathe climate change – illustrated in four languages. https://www.exhaustion.eu/resources/we-breathe-climate-change-illustrated-in-four-languages

Frankfurter Allgemeine Zeitung (2023): DEUTSCHLANDS KLIMAPOLITIK: Klare Emissionsvorsätze sind dahin. Klimaschutz: Expertenrat sieht die Schwächung der Sektorvorgaben kritisch (faz.net)

Frankfurter Allgemeine Zeitung (2023): Feinstaubbelastung: Holzheizungen so schlimm wie Verkehr. https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/feinstaubbelastung-holzheizungen-so-schlimm-wie-verkehr-18892693.html

Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam (2023): Luftverschmutzung und Klimawandel. https://www.rifs-potsdam.de/de/ergebnisse/dossiers/luftverschmutzung-und-klimawandel

GBD 2019 Risk Factors Collaborators (2019): Global burden of 87 risk factors in 204 countries and territories, 1990-2019: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2019. Global burden of 87 risk factors in 204 countries and territories, 1990-2019: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2019 – PubMed (nih.gov)

Gomez et al. (2023): The projected future degradation in air quality is caused by more abundant natural aerosols in a warmer world. https://www.nature.com/articles/s43247-023-00688-7

Gössling et al. (2022): The lifetime cost of driving a car. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0921800921003943

Gössling et al. (2023): The economic cost of a 130 kph speed limit in Germany. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0921800923001131?via%3Dihub

Gössling, Keees & Litman (2022): The lifetime cost of driving a car. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0921800921003943?via=ihub%3D

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IARC, Outdoor Air Pollution, Monographs on the Evaluation of Carcinogenic Risks to Humans Volume 109 https://publications.iarc.fr/Book-And-Report-Series/Iarc-Monographs-On-The-Identification-Of-Carcinogenic-Hazards-To-Humans/Outdoor-Air-Pollution-2015

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