Ernährung & Landwirtschaft

aktualisiert am 26.09.2024

Die Klimakrise gefährdet unsere Gesundheit und die Ernährungssicherheit. In den nächsten 30 Jahren könnte die Weltbevölkerung um weitere zwei Milliarden Menschen wachsen – während Dürren und andere Extremwetter immer häufiger für Ernteausfälle sorgen und viele Kulturpflanzen durch die Treibhausgase in der Atmosphäre an Nährstoffen verlieren. Gleichzeitig trägt Umweltbundesamt (2023): Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen. die intensivierte Landwirtschaft in Deutschland maßgeblich zur Emission von Treibhausgasen und Rigal et al. (2023): Farmland practices are driving bird population decline across Europe.; Pe’er et al. (2022): How can the European Common Agricultural Policy help halt biodiversity loss? Recommendations by over 300 experts. Biodiversitätskrise bei. Oder anders formuliert: Landwirtschaft und Ernährungsgewohnheiten bergen eine große Chance für mehr Klimaschutz, Artenvielfalt und Gesundheit. Insbesondere die Reduktion tierischer Lebensmittel kann helfen, mehr Menschen gesund zu ernähren und dabei auch das Klima zu schützen.

© Shutterstock / Sydeen

Gesundheit

Der globale Speiseplan gefährdet unsere Gesundheit

Auch wenn die globale Nahrungsmittelproduktion mit dem Bevölkerungswachstum Schritt gehalten hat – Willet at al. (2019): Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems. mehr als 820 Millionen Menschen sind unterernährt. Während also noch immer Menschen verhungern und diese Welthungerhilfe (2022): Welthungerindex. Zahl zuletzt auch wieder anstieg, werden andere Menschen krank, weil sie überernährt oder durch eine falsche Ernährung nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind. In Deutschland führt das zu einem erheblichen Anstieg der Inzidenzen ernährungsbedingter Fettleibigkeit, koronarer Herzkrankheiten, Schlaganfall und Diabetes. Willet at al. (2019): Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems. Ungesunde Ernährung birgt ein größeres Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko als Alkohol-, Drogen- und Tabakkonsum sowie sexuell übertragbare Krankheiten zusammen. Im Zentrum der ungesunden Ernährung, die gleichzeitig auch das Klima belastet, steht insbesondere der zu hohe Fleischkonsum.

Es ist möglich, 10 Milliarden Menschen auf der Erde zu ernähren. Aber nur wenn wir verändern, wie wir essen und wie wir Nahrungsmittel herstellen.

Prof. Johan RockströmPotsdam Institut für Klimafolgenforschung

Quelle: The Guardian

Eine Vielzahl an Erkrankungen steht in Verbindung mit dem (übermäßigen) Verzehr von Fleisch. Eine Papier et al. (2021): Meat consumption and risk of 25 common conditions: outcome-wide analyses in 475,000 men and women in the UK Biobank study. Studie von Wissenschaftler:innen der Oxford University aus dem Jahr 2021 mit knapp 500.000 Teilnehmenden zeigte, dass der dreimalige Konsum pro Woche von Heinrich (2019): Wie viel Fleisch ist gesund? rotem Fleisch, verarbeitetem Fleisch und Geflügelfleisch wie Huhn und Truthahn, entweder allein oder zusammen, mit einem höheren Risiko für verschiedene Krankheiten verbunden ist. Nur ein Beispiel für verschiedene Studien, die zeigen, dass der Verzehr von zu viel Fleisch, insbesondere von rotem und verarbeitetem Fleisch, die Gesundheit beeinträchtigen kann. Auch die Weltgesundheitsorganisation warnt seit vielen Jahren vor diesen gesundheitlichen Risiken. Andererseits haben Menschen, die ihre Proteinzufuhr vermehrt durch Bohnen, Nüsse, Soja oder andere hochwertige pflanzliche Lebensmittel decken und Rindersteak, Schweinekotelett und andere Mahlzeiten mit rotem Fleisch vermeiden, beispielsweise ein geringeres Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit (KHK) zu erkranken, wie Al-Shaar et al. (2020): Red meat intake and risk of coronary heart disease among US men: prospective cohort study. eine Beobachtungsstudie im British Medical Journal zeigt. Mit jeder Mahlzeit haben wir also die Chance, dem Körper etwas Gutes zu tun. Landry et al. (2023): Cardiometabolic Effects of Omnivorous vs Vegan Diets in Identical Twins. Eine Studie der Stanford University aus dem Jahr 2024 zeigte, dass eine vegane Diät dazu beitragen kann, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Diese Erkenntnis basiert auf einem Experiment, bei dem Zwillinge untersucht wurden. Der bessere Gesundheitszustand durch vegetarische und vegane Ernährung zeigt sich statistisch deutlich. Zu diesem Schluss kommt eine groß angelegte Capodici et al. (2024): Cardiovascular health and cancer risk associated with plant based diets: An umbrella review. Umbrella-Review, die insgesamt 48 Meta-Studien aus den Jahren 2000 bis 2023 heranzieht. Die Forschenden verweisen zwar auf die unterschiedliche Qualität der Studien, doch betonen, dass pflanzliche und pflanzenbasierte Ernährungsformen mit einem verringerten Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße, für Magen-Darm- und Prostatakrebs sowie für Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sind.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat ihre Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2024): Neubewertung der DGE zu veganer Ernährung Position zur veganen Ernährung neu bewertet. Neben aktuellen Daten zur Gesundheit betrachtet sie darin erstmals auch die drei weiteren Zieldimensionen einer nachhaltigeren ErnährungUmwelt, Tierwohl und Soziales. Das Fazit: Eine vegane Ernährung ist besonders umweltfreundlich. Auch auf gesundheitlicher Ebene ist eine deutliche Reduktion tierischer Lebensmittel bei einer nährstoffdeckenden Ernährung sehr zu empfehlen. 

Ein Sechstel der gegessenen Kalorien in Europa kommt aus Fertiggerichten. Sie werden also viel gegessen, obwohl die meisten dieser Gerichte ungesund und teuer für die Konsument:innen sind. KLUG et al. (2024): Making Prepared Foods Healthier & More Sustainable: The Case for Regulating Ready-made Meals in the EU. Eine neue Studie, die von KLUG und neun weitere Gesundheits-, Konsument:innen- und Umweltorganisationen in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass ausgerechnet Ready-made Meals, also Fertiggerichte, gut für Gesundheit, Klima und Geldbeutel sein können. Die Voraussetzung sind weniger Salz, Fett und Fleisch als aktuell üblich. So können in der EU jährlich 48 Millionen Tonnen an Emissionen und 2,8 Milliarden Euro eingespart werden. Also eine Win-Win-Win-Chance, die die Lebensmittelindustrie und politische Instanzen nutzen sollten.

Verteilung der Biomasse von Säugetieren auf der Welt

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf PNAS

Wir denken oft, dass unsere Welt noch immer von wilden Tieren bevölkert ist, aber das ist ein Zerrbild wie eine einfache Zählung der Biomasse wildlebender Säugetiere zeigt, die Forscher:innen des Weizmann-Instituts für Wissenschaften kürzlich in der Greenspoon et al. (2023): The global biomass of wild mammals. Zeitschrift PNAS veröffentlicht haben: Die Masse aller Hausschweine ist doppelt so hoch wie die aller wild lebenden Säugetiere. An der Spitze – noch vor dem Menschen – ist die Biomasse von Rindern bzw. Kühen: Sie macht 420 Millionen Tonnen Gewicht aus.

Gefahr aus dem Stall: Mutierte Erreger

Bakterielle Antibiotikaresistenzen treten auf, wenn sich Bakterien so verändern, dass Medikamente dagegen ihre Wirkung verlieren. Murray et al. (2022): Global burden of bacterial antimicrobial resistance in 2019: a systematic analysis.Diese Resistenzen gelten als eines der größten Gesundheitsrisiken des 21. Jahrhunderts.

Willet at al. (2019): Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems.Die Tierhaltung selbst erhöht das Risiko von Infektionskrankheiten und Antibiotikaresistenzen: Der noch immer massive Antibiotikaeinsatz begünstigt die Entwicklung von Resistenzen – Kupferschmidt (2023): ‘Incredibly concerning’: Bird flu outbreak at Spanish mink farm triggers pandemic fears.; Leibler et al. (2009): Industrial Food Animal Production and Global Health Risks: Exploring the Ecosystems and Economics of Avian Influenza.andererseits begünstigt die Ausbreitung von Erregern in großen und eng gehaltenen Tierbeständen, dass Erreger mutieren und Artengrenzen überschreiten, wie unlängst bei der Vogelgrippe in Nerzfarmen beobachtet werden konnte.

Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung ist in Deutschland offiziellen Zahlen zufolge generell Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (2024): Abgabemengen von Antibiotika in Tiermedizin sinken weiter.rückläufig – so wurden im Jahr 2023 Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (2024): Abgabemengen von Antibiotika in Tiermedizin sinken weiter.11 Tonnen an Antibiotika weniger eingesetzt als noch im Vorjahr, was einem Rückgang von 2,1 Prozent entspricht. Für die Hühnermast meldete das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) 2021 und 2022 allerdings einen zwischenzeitlichen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2024): Lagebild zur Antibiotikaresistenz im Bereich Tierhaltung und Lebensmittelkette 2024.Anstieg des Antibiotikaeinsatzes.

Hinzu kommt: Die offiziell kommunizierten allgemeinen Zahlen zum Antibiotikaeinsatz sind kritisch zu hinterfragen: Etwa, weil sie regional sehr unterschiedlich sind – in Regionen mit großen Tierhaltungsbeständen sehr hoch sein können, über den bundesweiten Durchschnittswert aber gemäßigter erscheinen. Aber auch weil der Antibiotikaeinsatz schlicht an die abgegebene Menge anknüpft, was über den Bekomm (2021): Antibiotika in der Massentierhaltung: Was sagt die Statistik (wirklich)?tatsächlichen Verbrauch wenig aussagt, da es Antibiotika gibt, die mit 20mg/kg Körpergewicht verabreicht werden und andere mit einer Dosierung von 400mg/kg Körpergewicht.

Die Tierhaltung bietet ideale Bedingungen für ein Virus, um sich an den Menschen anzupassen. (…) Was wir hier mit den Schweinen machen, ist auch nicht gut. Die würden in der Natur nie in solchen Herdengrößen auftreten. Eine wachsende Menschheit mit einem wachsenden Fleischhunger: Hier steckt das Risiko für künftige Pandemien.

Prof. Dr. Christian DrostenVirologe an der Charité Berlin

Quelle: die ZEIT

Besonders gefährlich ist der Einsatz sogenannter Reserveantibiotika in der Tierhaltung. Sie kommen zum Einsatz, wenn sich Erreger nur noch mit einem beziehungsweise wenigen Mitteln behandeln lassen. Grund dafür sind Antibiotikaresistenzen. Ein Beispiel dafür ist die Resistenz gegen Colistin – ein wirksames Antibiotikum gegen eine Vielzahl bakterieller Infektionen und das letzte Mittel zur Bekämpfung bestimmter Bakterien der Gattung Enterobacter.

Viele Erreger profitieren außerdem von der Klimaerwärmung – Antibiotikaresistenzen werden durch den McFadden (2018): Antibiotic resistance increases with local temperature.Klimawandel gefährlicher. Eine Reduktion der Nutztierbestände würde die Risiken durch mutierte Erreger und Antibiotikaresistenzen verringern und dem Klimaschutz dienen.

Mehr Hunger durch Klimawandel

Der Klimawandel gefährdet unsere Ernährungssicherheit – besonders sind davon bereits Welthungerhilfe (2023): Klimawandel – Ursachen und Folgen. Länder im Globalen Süden betroffen und dort Gesellschaften, die stark abhängig von ihren landwirtschaftlichen Erzeugnissen sind und unter Extremwettern wie Dürre oder Überschwemmungen leiden. Diese Gefahren treffen gerade die ärmeren Bevölkerungen hart, die nicht frei auf dem Weltmarkt einkaufen können. Konflikte und Flüchtlingsbewegungen sind die Folge. Aber auch in Europa hat der Klimawandel vielfältige und schwer kalkulierbare Folgen für Ackerbau, Forstwirtschaft und Gartenbau. Pflanzen beginnen früher im Jahr zu wachsen, die Blühzeiten verschieben sich, die Klimakrise feuert den Insektenschwund an – so werden wichtige Nahrungsnetze durchbrochen und bei weitem nicht nur durch Insekten, die auf Blüten angewiesen sind. Andererseits sorgen steigende Nachttemperaturen für mehr Aktivität bei vielen Schädlingen, insbesondere bei Insekten, die sich dadurch stärker vermehren und zum Teil zusätzliche Generationen im Jahr hervorbringen. Durch die milderen Winter dringen neue Arten bis nach Nordeuropa vor, die hier zum Teil (noch) keine Fressfeinde haben und dadurch zur Bedrohung für Ernten werden.

Klima

Das Klima retten mit Messer und Gabel

Auch für Hähnchen-Nuggets aus Deutschland brennt brasilianischer Regenwald. Quelle: ArtCookStudio, Chockchai Poomichaiya

Besonders ungesund ist der übermäßige Fleischverzehr allerdings für unseren Planeten. Die Wechselwirkungen zwischen dem derzeitigen Ernährungssystem, der Klimakrise und der Biodiversitätskrise werden noch immer unterschätzt.

Die Rolle der Sojabohne: WWF (2022): Soja – die Nachfrage steigt.80 Prozent der Sojabohnen weltweit stammen aus den USA, Brasilien oder Argentinien. So werden Heinrich Böll Stiftung (2021): FLEISCHATLAS 2021.; Song et al. (2021): Massive soybean expansion in South America since 2000 and implications for conservation.gigantische Flächen südamerikanischen Regenwaldes gerodet, um entweder Vieh darauf weiden zu lassen oder aber die Flächen für den Sojaanbau zu nutzen. Der allergrößte Teil der globalen Sojaernte wird für die Our world in data (2021): Soy. Tierfutterproduktion genutzt. Auch Schweine, Hühner und Milchkühe in Statistisches Bundesamt (2023): Importmenge von Sojabohnen nach Deutschland in den Jahren 2008 bis 2021.Deutschland fressen genau das Soja, für das unter anderem Brasiliens Wälder gerodet werden. Zwar gibt es Abkommen darüber, dass das importierte Soja nicht von Flächen stammen darf, für die zuvor Regenwald gerodet wurde. Allerdings zeigte eine Rajão et al. (2020): The rotten apples of Brazil’s agribusiness.Studie erst kürzlich, dass ein großer Teil des nach Europa importierten Futter-Sojas und Rindfleischs von illegal entwaldeten Flächen stammt. Etwa 20 Prozent der Sojaexporte und mindestens 17 Prozent der Rindfleischexporte aus dem Cerrado und dem Amazonas Gebiet könnten davon betroffen sein.

Rettet den Regenwald – esst mehr Tofu?

5,6 Millionen Tonnen Soja importierte Deutschland noch im Jahr 2021. Davon stammten 2,6 Millionen Tonnen aus Brasilien. Etwa Our world in data (2021): Soy.80 Prozent des angebauten Sojas landet in den Futtertrögen von Nutztieren – zu Tofu wird nur ein winziger Teil verarbeitet. Global gesehen machen Sojaprodukte wie Tofu und Sojamilch rund Our world in data (2021): Soy.7 Prozent der gesamten Sojaernte aus. Zudem gehen die Nährstoffe beim Tofuverzehr keinen Umweg durch das Nutztier, was immer mit einem großen Verlust der Kalorien einhergeht und im Angesicht der wachsenden Weltbevölkerung zu hinterfragen ist. Das Utopia (2021): Soja aus dem Regenwald? Hierher kommen die Sojabohnen für Tofu & Sojadrinks wirklich.Magazin Utopia hat zur Herkunft von Tofu im deutschen Handel recherchiert: Das meiste Soja stammte aus Europa, kein einziges Produkt enthielt Soja aus Brasilien.

Globale Sojaproduktion

Der Kahlschlag geht weiter – mit schweren Folgen für Ernährungssicherheit und Klima: Die Flächen, die für den Anbau von Futtermitteln genutzt werden, stehen in Konkurrenz zur Erzeugung von Lebensmitteln für den menschlichen Verzehr. Zudem werden auf ihnen Pestizide eingesetzt, was zur fortlaufenden Umweltzerstörung und Gefährdung der örtlichen Bevölkerung beiträgt. Weltweit werden nach dem aktuellen Heinrich Böll Stiftung (2022): Pestizidatlas. Pestizid-Bericht der Heinrich-Böll-Stiftung so große Mengen Pestizide ausgebracht wie nie zuvor. Die Anzahl der Menschen mit einer Pestizidvergiftung ist auf 385 Millionen jährlich gestiegen. Der Anstieg ist auch deshalb dramatisch, da der Einsatz von Pestiziden ein Hauptverursacher des Artenrückgangs ist. Der Raubbau an den Wäldern, insbesondere an den Regenwäldern, schadet massiv dem Weltklima – die gigantische, artenreiche Kohlenstoffsenke droht zu kippen. Stirbt der Regenwald am Amazonas, setzt er mehr CO2 frei als er aufnimmt – ein Boulton et al. (2022): Pronounced loss of Amazon rainforest resilience since the early 2000s.Kipppunkt für das Weltklima, dem wir bereits gefährlich nahe sind.

Auch vor der eigenen Haustür schwindet die Artenvielfalt. In einer Landschaft, die nur noch wenig echte Naturräume hat, gefährden Einträge aus der Industrie, aber vor allem aus der Landwirtschaft und insbesondere der landwirtschaftlichen Tierhaltung eine Artenvielfalt, die wir noch nicht einmal im Ansatz erfasst und verstanden haben. Es ist eine stille ökologische Katastrophe, die sich in Form einer Stickstoffüberversorgung unter unseren Augen abspielt. Stickstoff ist für Pflanzen ein unersetzlicher Nährstoff, aber im Übermaß auch eines der größten Umweltrisiken unserer Zeit. Zu viel Stickstoff in Luft und Böden nimmt Arten, die an Bedingungen mit wenig Nährstoffen angepasst sind, ihren Überlebensvorteil. So trägt die Überdosis Nährstoffe zur Verarmung der genetischen Vielfalt in der Kulturlandschaft, in Naturschutzgebieten und Fließgewässern bei.

Emissionen aus der Tierhaltung

In der Landwirtschaft entstehen schädliche Klimagase – vor allem in der Viehhaltung. Dazu zählen maßgeblich Lachgas- sowie Methanemissionen. Global gesehen verursacht die Produktion tierischer Lebensmittel Xu et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods. doppelt so viele Treibhausgase wie die Produktion pflanzlicher Lebensmittel. Wäre die Viehwirtschaft ein Land, so wäre sie der weltweit zweitgrößte Emittent knapp hinter China und vor den USA. Die fünf größten Fleisch- und Molkereikonzerne der Welt emittieren mit 578 Megatonnen jährlich Institute for Agriculture and Trade Policy (2018): Emissions impossible.jährlich mehr Treibhausgase als jeder der drei großen Ölkonzerne ExxonMobil, Shell und BP.

Der Verbrauch tierischer Lebensmittel wie Fleisch, Wurst und Käse verursacht laut einer WWF (2021): Neue WWF-Studie zu Ernährung in planetaren Grenzen/ WWF fordert „Mind Shift“ und Nachhaltigkeitssteuer.WWF-Studie aus dem Jahr 2021 rund 70 Prozent der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen Deutschlands. Aber es gibt Alternativen: Laut einer Humpenöder et al. (2022): Projected environmental benefits of replacing beef with microbial protein.Studie könnten in einigen Regionen beispielsweise 56 Prozent der Entwaldung verhindert werden, wenn dort nur 20 Prozent des Rindfleischkonsums durch Proteine ersetzt würden, die bei der Fermentation pflanzlicher Grundstoffe entstehen. In der Umweltbundesamt (2023): Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen.Landwirtschaft entstehen schädliche Klimagase – vor allem in der Viehhaltung. Dazu zählen maßgeblich Lachgas- sowie Methanemissionen.

Treibhausgasemissionen im Vergleich: pflanzlich & tierisch

Dass eine pflanzenbasierte Ernährung deutlich weniger Treibhausgase verursacht als eine Ernährungsweise mit vielen tierischen Produkten, ist keine Neuigkeit mehr. Eine umfangreiche Scarborough et al. (2023):Vegans, vegetarians, fish-eaters and meat-eaters in the UK show discrepant environmental impacts.Studie, die 2023 im Fachmagazin Nature Food veröffentlicht wurde, überraschte aber mit Ergebnissen über das Ausmaß der Vorteile für das Klima: Eine pflanzliche Ernährung verursacht nur 25% der Treibhausgasemissionen wie eine Ernährung mit mehr als 100g Fleisch pro Tag. Die Pflanzenkost verbraucht auch nur weniger als die Hälfte des Wassers und hat nur 34% der negativen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt.

Treibhausgasemissionen im Vergleich: pflanzlich & tierisch

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Nature Food

Klimafreundliche Weidehaltung?

Lange galt die Weidehaltung von Milchkühen im Vergleich zur Stallhaltung als Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (2021): Weidebasierte Milchproduktion kann hohe Milchleistung mit sehr niedrigen Methanemissionen verbinden.Tklimafeindlicher, da sie weniger Milchleistung bei gleichbleibender Methan-Belastung erbringe. Heute ist vermehrt zu lesen, dass Weidehaltung etwa von Rindern positiv auf das Klima wirkt, weil Grünland an sich eine bessere Kohlenstoffsenke ist als die gleiche Fläche Acker und Weidehaltung zudem noch einen wichtigen Beitrag zur Agrobiodiversität leiste: Wo ein Kuhfladen liegt, fühlen sich etwa auch Insekten wohl und wo Insekten sind, sind auch Vögel. Aber ist Weidehaltung wirklich so klimafreundlich und kann sie den fortschreitenden Verlust von Agrobiodiversität bremsen? Zur Klimafrage ist die Studienlage nicht einheitlich. Ein Garnett (2017): Grazed and confused?Bericht des Food Climate Research Netzwerk an der Universität Oxford aus dem Jahr 2017 ging der Frage auf den Grund: Ist Rindfleisch aus Weidehaltung gut oder schlecht für das Klima? Tatsächlich hängt das von vielen weiteren Fragen ab: Wird zugefüttert? Woher kommt dieses Futter? Wie ist der genaue Standort? Wie viele Tiere werden auf welcher Fläche gehalten? Schließlich ist gerade der Anbau von Kraftfutter mit energieaufwendigem Mineraldünger besonders schlecht für die Klimabilanz. Insgesamt aber ist der Effekt der Kohlenstoffsenke in Form von Weiden laut dieser Studie nicht groß genug, um die Emissionen aus der Tierhaltung auszugleichen. Eine Loza (2021): Methane Emission and Milk Production from Jersey Cows Grazing Perennial Ryegrass–White Clover and Multispecies Forage MixturesStudie der Uni Kiel verglich die Milch aus Weidehaltung von Jersey-Kühen mit der Milch aus reiner Stallhaltung und kam zu dem Schluss, dass Weidehaltung klimafreundlicher sei, insbesondere das Verhältnis von Milchleistung zu Methanausstoß besser sei als in vorherigen Untersuchungen oder bei anderen Rassen.

In die Studie wurden weitere Umweltbelastungen der Milchviehhaltung eingepreist wie die Belastung von Wasser und Boden durch Nitrate oder Phosphor, was zur Übersäuerung und Eutrophierung beiträgt oder auch die Belastung durch Chemikalien sowie der betriebsimmanente Energieverbrauch. Auch hier schnitten Betriebe mit Weidegang besser ab.

Ethische Aspekte der Milchviehhaltung wie die Trennung von Mutterkühen und Kälbern, Kälbertransporte und Schlachtung wurden in diesen Studien nicht berücksichtigt.

Ob die Weidehaltung so einen nennenswerten Vorteil für die Agrobiodiversität bringt, ist stark abhängig von der konkreten Form der Weidebewirtschaftung – insbesondere von der Frage, wie häufig sie gedüngt und gemäht wird. Für die Schumacher (2014): Biodiversität extensiv genutzter Grasländer und ihre Erhaltung durch Integration in landwirtschaftliche Betriebe. Erfahrungen und Ergebnisse 1985 – 2012.Artenvielfalt besonders relevant sind magere Wiesen, die extensiv beweidet werden.

Steckbrief Methan, CH4

Quelle: Shutterstock/ Serhiy Horobets

Steckbrief Lachgas

  • Lachgas ist das drittwichtigste Treibhausgas nach Kohlendioxid und Methan
  • Die Emissionen sind in absoluten Zahlen zwar geringer als bei CO2, aber Lachgas ist sehr viel klimaschädlicher: Jede Tonne Lachgas entspricht in ihrem Treibshausgaspotential 300 Tonnen Kohlendioxid
  • Lachgas-Emissionen nehmen zu und gefährden die Einhaltung der Klimaziele
  • Lachgas-Emissionen machen in Deutschland 38,8 Prozent der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft aus
  • Die Emissionen stammen vor allem von mineralischen und organischen Düngern, sie entstehen beim Wirtschaftsdüngermanagement und bei der Lagerung von Gärresten

Quelle: Shutterstock / Claudia Harms-Warlies

Wie groß sind die Folgen für die Umwelt?

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf dem Umweltministerium

In Deutschland entstehen im Landwirtschaftssektor jährlich rund BMEL (2022): Landwirtschaft, Klimaschutz und Klimaresilienz.62 Millionen Tonnen CO2. Das sind zwar nur 8 Prozent der Gesamtemissionen Deutschlands. Doch das besonders klimaschädliche Umweltbundesamt (2023): Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen. Methan macht den größten Teil der Treibhausgasemissionen im Agrarsektor aus. Hinzu kommen Emissionen durch die Entwässerung von Moorflächen. Denn mehr als zwei Drittel der Moorflächen in Deutschland werden landwirtschaftlich genutzt. Insgesamt werden jährlich 53 Millionen Tonnen CO2 aufgrund von BMEL (2022): Klimaschutz durch Moorbodenschutz.entwässerten Moorflächen emittiert: Das macht 6,7 Prozent der Gesamtemissionen aus. Die Gesamtemissionen durch die Landwirtschaft belaufen sich somit auf rund 104,7 Millionen Tonnen CO2. Aber nicht nur in Bezug auf Treibhausgase, sondern auch bei der Flächennutzung liegt der Landwirtschaftssektor weit vorne: BMEL (2022): Daten und Fakten. Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft mit Fischerei und Wein- und Gartenbau.50 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Viel Fläche beansprucht dabei wiederum die Produktion tierischer Lebensmittel: 60 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland sind für die Futtermittelproduktion belegt. Nur Greenpeace (2022): Gesundes Essen
fürs Klima. Auswirkungen der Planetary Health Diet auf den Landwirtschaftssektor: Produktion, Klimaschutz, Agrarflächen.
ein Viertel
der gesamten Ackerfläche wird für die Erzeugung von pflanzlichen Lebensmitteln genutzt.

Hinzu kommt, dass Böden Kohlenstoff binden, Wasser reinigen, Pflanzen mit Nährstoffen versorgen und für die Ernährung der Menschheit unverzichtbar sind. Um diese Funktionen zu bewahren, betonen Expert:innen die Wichtigkeit des Bodenschutzes. Denn Probleme wie Bodenversiegelung, intensive landwirtschaftliche Nutzung und die Auswirkungen des Klimawandels haben viele Böden stark beeinträchtigt. Diese Erkenntnisse werden im Heinrich-Böll-Stiftung et al. (2024): Bodenatlas 2024.Bodenatlas 2024 dargelegt. Der jährliche Atlas wird von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem TMG Think Tank for Sustainability herausgegeben.

Ein vielfältigerer landwirtschaftlicher Anbau kann nicht nur für bessere Ernten sorgen, er ist vor allem auch förderlich für die biologische Vielfalt. Dies ergab eine Vang Rasmussen et al. (2024): Joint environmental and social benefits from diversified agriculture.globale Studie unter Leitung der Universitäten Hohenheim und Kopenhagen, die auf Datensätzen von 2.655 landwirtschaftlichen Betrieben auf fünf Kontinenten beruht. Die einfache Feststellung: je mehr unterschiedliche Maßnahmen, wie Blühstreifen, Hecken, offene Stellen, weite Fruchtfolgen, desto besser für die Biodiversität. Diese Vielfalt ist entscheidend für die Bodengesundheit und eine Art Risikostreuung für die Landwirt:innen, beispielsweise gegen Schädlingsbefall, Hitzewellen, Dürren Überschwemmungen und andere Extremwetterereignisse. Eine Land Niedersachsen (2024): Ergebnisse der Potenzialstudie „Moore in Niedersachsen“ neue Studie zeigt vielversprechende Möglichkeiten auf, durch Wiedervernässung von Mooren Emissionen einzusparen. Sie identifiziert außerdem Orte mit den geringsten Nutzungskonflikten. Große Chancen bergen außerdem Paludikulturen, bei denen Moore land- und forstwirtschaftlich genutzt werden.

Die Freiheit, die wir uns heute aus dem Kühlregal rausnehmen, schränkt die Freiheiten für alle weiteren Menschen massiv ein. Welcher Markt soll das regeln? Der mit den halben Sachen?

Dr. Eckart von HirschhausenWissenschaftsjournalist & Gründer der Stiftung Gesunde Erde - Gesunde Menschen

Die Milch macht’s (nicht)

In der öffentlichen Wahrnehmung ist die negative Klimawirkung von Milchprodukten noch nicht so stark angekommen wie beim Fleisch. Zudem hält sich ein überhöhtes Verständnis gesundheitlicher Vorteile der Milch. Aber wie „gesund” ist ein Lebensmittel, wenn seine Produktion mit so vielen negativen Folgen für die Umwelt verbunden ist? Die Milchviehhaltung verursacht unter anderem hohe Methanemissionen, Hochleistungskühe fressen Kraftfutter aus südamerikanischem Soja – so wie die Milchviehhaltung in Deutschland überwiegend betrieben wird, belastet sie das Klima. Käse verursacht ähnlich viele Treibhausgase wie Schweinefleisch. Als Faustregel gilt: Je mehr Fett enthalten ist, desto klimaschädlicher das Produkt – denn für mehr Fett braucht man eben auch: mehr Milch. Laut einer Correctiv (2021): Die Milchlobby.CORRECTIV-Rechnung belaufen sich die verdeckten Kosten der Milchproduktion in Deutschland jährlich auf 7-11 Milliarden Euro. Kosten, die die Allgemeinheit trägt, während die Gewinne bei Erzeuger:innen und Händler:innen bleiben. Die Rechnungen basieren auf einer Umweltbundesamt (2021): Sichtbarmachung ver-
steckter Umweltkosten der Landwirtschaft am
Beispiel von Milchproduktionssystemen.
Studie des Umweltbundesamtes
, das selbst eine umfangreiche Studie zur Milchproduktion und deren unsichtbaren Umweltkosten erstellt hat.

Umso erstaunlicher ist es, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. noch immer den täglichen Verzehr von Milchprodukten empfiehlt: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2017): Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE.„Essen Sie Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse täglich”. Aus ernährungsphysiologischer Sicht gibt es dafür keinen Grund. Aufgrund ihrer Empfehlungen, die nicht immer den neusten wissenschaftlichen Stand abdecken, steht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung jedoch immer wieder in der Ärzteblatt (2017): Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in der Kritik Kritik. Bei ihrem 61. Wissenschaftlichen Kongress im März 2024 hat die DGE ihre DGE (2024): Gut essen und trinken – DGE stellt neue lebensmittelbedingte Ernährungsempfehlungen für Deutschland vor.überarbeiteten Ernährungsempfehlungen für Deutschland vorgestellt. Neben gesundheitlichen Aspekten wurden erstmalig auch Nachhaltigkeit, Umweltbelastung und für Deutschland übliche Verzehrgewohnheiten mit einbezogen. Pflanzliche Lebensmittel sollen laut der DGE die Ernährung zu mindestens drei Vierteln prägen, tierische Produkte sollen dagegen maximal ein Viertel einnehmen. Hülsenfrüchte und Nüsse werden nun gesondert hervorgehoben. Ebenfalls angepasst sind die Empfehlungen bei Fleisch – mit maximal 300g statt 300-600g pro Woche sowie bei Milch und Milchprodukten – mit maximal zwei statt drei Portionen pro Tag. Mit dieser Reduktion tierischer Lebensmittel bezieht die DGE Umweltfolgen der Tierhaltung, wie z.B. hohe Treibhausgasemissionen sowie gesundheitliche Folgen des Konsums, zum Beispiel die Begünstigung von Herzkrankheiten durch Fleischkonsum, in ihre Berechnungen mit ein.

Butter ist besonders klimaschädlich

Weniger Verschwendung – mehr Grünzeug auf dem Teller!

Die Greenpeace (2022): Gesundes Essen fürs Klima. Auswirkungen der Planetary Health Diet auf den Landwirtschaftssektor: Produktion, Klimaschutz, Agrarflächen.Planetary Health Diet setzt auf ein vielfältiges Lebensmittelangebot mit einem Schwerpunkt auf pflanzlicher Ernährung. Sie gibt dabei nur grobe Richtlinien vor – für eine Ernährung, die gesund ist sowie Lebensmittelverschwendung und Treibhausgasemissionen reduziert. Sie betont eine pflanzlich ausgerichtete Ernährung, bei der Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte einen größeren Anteil an den konsumierten Lebensmitteln ausmachen als bislang in Deutschland. Fleisch und Milchprodukte stellen Bestandteile der Ernährung dar, jedoch in deutlich kleineren Mengen als die oben genannten pflanzlichen Lebensmittel.

Planetary Health Diet: Was wir in Deutschland anbauen müssen

Quelle: Greenpeace

Zur Planetary Health Diet wurde im Juni wurde Bui et al. (2024): Planetary Health Diet Index and risk of total and cause-specific mortality in three prospective cohorts eine Studie im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht. Befragt wurden mehr als 200.000 Personen über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren. Die Personen mit dem höchsten und dem niedrigsten Score der Planetary Health Diet wurden verglichen. Die Ergebnisse der nicht-repräsentativen Stichprobe zeigten, dass die Planetary Health Diet mit einer 23 Prozent geringeren Sterblichkeitsrate einherging, 29 Prozent weniger Treibhausgasemissionen verursachte sowie 21 Prozent weniger Dünger, 51 Prozent weniger Landfläche und 13 Prozent weniger Wasser benötigte.

Sport

Aber die Proteine! Warum immer mehr Sportler:innen auf vegan setzen

Der Glaube, dass mit einer rein pflanzlichen Ernährung keine sportlichen Erfolge zu erzielen sind, hält sich hartnäckig. Dahinter steckt die These, Veganer:innen hätten zwangsläufig mit Willet at al. (2019): Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems.Nährstoffmangel zu kämpfen, insbesondere in Bezug auf ihren Protein-Haushalt. Der Proteinbedarf aber wird häufig überschätzt. Und eine aktuelle Steffl et al. (2019): Macronutrient Intake in Soccer Players—A Meta-Analysis.Metaanalyse zeigte sogar, dass Spitzenfußballer aller Altersgruppen zwar ausreichend Fett, aber zu viele Proteine und zu wenige Kohlenhydrate zu sich nahmen. Selbst wenn vegane Ernährungsweisen also tendenziell weniger Proteine enthalten und selbst wenn Athlet:innen einen Philips (2011): Dietary protein for athletes: from requirements to optimum adaptation.erhöhten Proteinbedarf haben, ist eine ausreichende Versorgung sehr viel schneller zu erreichen als landläufig angenommen. Ernährungsexpert:innen empfehlen, auf eine große Vielzahl pflanzlicher Proteinquellen zu setzen – auch damit alle wichtigen Aminosäuren im Speiseplan enthalten sind. Sehr gute pflanzliche Proteinquellen sind Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Bohnen, Linsen, Lupinen oder Erbsen.

Es hängt nicht davon ab, welche Ernährungsweise man verfolgt. Wenn die Qualität und die Quantität der Nährstoffe, Vitalstoffe und Energie stimmen, ist es mit veganer Ernährung absolut möglich, sportliche Höchstleistungen zu vollbringen

Prof. Ingo FroböseSportwissenschaftler

Quelle: Spektrum

Der stärkste Mann Deutschlands ist ein Veganer

Patrik Baboumian, mehrfacher (Welt-)Rekordhalter im Kraftsport und „Stärkster Mann Deutschlands 2011” entschied sich im Jahr seines Titelgewinns, den Schritt vom Vegetarier zum Veganer zu machen. Er stellte fest, dass LKW-Reifen werfen mit einer rein pflanzlichen Ernährungsweise sogar noch besser klappt. Studien bestätigen seinen Eindruck. Die Boutros (2020): Is a vegan diet detrimental to endurance and muscle strength?Muskelkraft leidet nicht unter einer veganen Ernährung. Ein weiteres spannendes Studienergebnis ist, dass eine vegane Ernährung auch zur Leistungssteigerung beitragen kann: Vegane Ausdauersportler:innen zeigten in Boutros (2020): Is a vegan diet detrimental to endurance and muscle strength?Untersuchungen bei Werten Vorteile gegenüber ihren omnivoren Konkurrent:innen. Die Zufuhr sollte dabei auf Roberson (2017): Vegan diets: practical advice for athletes and exercisers. Sportart und Trainingsziel angepasst sein und selbstverständlich müssen auch Athlet:innen ihren Vitamin-B-12-Spiegel im Auge behalten, weil das Vitamin in pflanzlichen Lebensmitteln kaum enthalten ist. Mittlerweile gibt sogar der DFB praktische Tipps, was bei einer vegan/vegetarischen Ernährung im Leistungssport zu beachten ist.

Lifestyle

Insekten, Algen oder kultiviertes Fleisch? Wie sieht die Ernährung der Zukunft aus?

Um eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, suchen Wissenschaftler:innen nach Möglichkeiten, ressourcenschonend und nah an den Ballungsräumen Lebensmittel zur produzieren. Dabei entstehen Lösungsansätze, die zunächst ungewöhnlich erscheinen mögen. Rein gesundheitlich betrachtet spielt es aber keine Rolle, ob ein Stück Fleisch von einem Tier stammt oder kultiviert wurde.

Algen gelten als gesunde Proteinquelle, die zusätzlich auch noch einen hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren aufweisen. Da sie im Meerwasser wachsen, ist der Süßwasser- und Landverbrauch zumindest beim Anbau gleich Null. Sie nehmen ihre Nährstoffe direkt aus dem Wasser auf, auch das Düngeproblem stellt sich damit nicht. Algen wachsen besonders schnell und es entstehen bei der Ernte keine Reste wie bei anderen Kulturpflanzen. Die Nutzung als Lebensmittel ist damit hoch effizient. Außerdem tragen sie zur Sauerstoffbildung im Meer bei. In sogenannten Polykulturen – etwa in der Fisch- oder Garnelenzucht – können sie außerdem die überschüssigen Nährstoffe aufnehmen. Unter vielen anderen arbeiten Forschende des Fraunhofer Gesellschaft (2022): Algen als Lebensmittel.Fraunhofer Instituts an der Kultivierung von Algen zum Einsatz als Lebensmittel.

Insekten sind eine weitere Rohstoffquelle für Lebensmittel. Sie sind reich an Nährstoffen und benötigen weniger Ressourcen als traditionelle Nutztiere. Forscher:innen arbeiten daran, verschiedene Arten von Insekten für den menschlichen Verzehr zu züchten und zu verarbeiten. Erst kürzlich hat die EU weitere Insekten als Lebensmittel zugelassen. Als Farbstoff oder Lasur sind Insekten allerdings schon deutlich länger im Einsatz als viele Medienberichte und Reaktionen es erscheinen ließen. So zum Beispiel bei Schokobons der Ferrero Marke „kinder”: Hier sorgen die Ausscheidungen der Gummilackschildlaus (auch als Schellack bekannt) durch die leicht harzige Konsistenz für den glänzenden Überzug. Dies ist nur ein Beispiel von vielen. Die Ernährung mit Insekten ist aber nicht per se nachhaltig – so wie die vegane nicht automatisch gesünder ist als eine omnivore Ernährung, insbesondere wenn man bei der veganen Ernährung vermehrt auf Medizinische Universität Wien (2023): Vegan ist nicht per se gesundheitsbewusst.hochprozessierte Nahrungsmittel setzt. Es kommt vielmehr auf die Fütterung der Insekten, den Energieaufwand in der Kühlung, aber auch auf den Einsatz von Antibiotika und Pestiziden an. Sonst drohen Gałęcki et al. (2023): Foodborne Diseases in the Edible Insect Industry in Europe—New Challenges and Old Problems.ähnliche Effekte wie in konventionellen Formen der Massentierhaltung.

Zellkultiviertes Fleisch und Fisch: Clean Meat wird in Bioreaktoren aus gezüchteten Zellkulturen hergestellt. Viele Länder wie die Good Food Institute (2022): Netherlands to make biggest ever public investment in cellular agriculture.Niederlande, Großbritannien oder institutionelle Zusammenschlüsse auf nationaler Ebene – wie die Times of Israel (2022): Israeli cultivated meat consortium kicks off with $18 million government grant.Israel Innovation Authority – investieren bereits Millionensummen in zelluläre Landwirtschaft. Sie gilt laut Tuomisto et al. (2014): Environmental Impacts of Cultured Meat: Alternative Production Scenarios.; Mattick (2015): Anticipatory Life Cycle Analysis of In Vitro Biomass Cultivation for
Cultured Meat Production in the United States.
einigen Studien
als eine der großen Chancen, den weltweit wachsenden Fleischkonsum zu decken und zugleich die gravierenden ökologischen, gesundheitlichen und ethischen Probleme der bisherigen Herstellung von Tierprodukten in den Griff zu bekommen. Ob die Umweltbilanz tatsächlich positiv ist, hängt aber insbesondere vom Energieverbrauch ab. Obwohl auch in Rubio (2020): Plant-based and cell-based approaches to meat production.Deutschland – etwa in Formo (2023): THE FUTURE OF DIARY.Berlin oder Bluuseafood (2023): CULTIVATED SEAFOOD MADE FROM FISH CELLS.Lübeck bereits Startups an der Entwicklung von Produkten aus Zellkultivierung oder Präzisionsfermentation (bei der zum Beispiel Milchprotein durch Hefekulturen gewonnen wird) arbeiten, überwiegen unter deutschen Politikvertreter:innen hinsichtlich Förderung und Erforschung noch Moritz et al. (2021): The transformative innovation potential of cellular agriculture: Political and policy stakeholders’ perceptions of cultured meat in Germany.Skepsis und Zurückhaltung. In Ländern wie Singapur sind erste Produkte bereits auf dem Markt; und während in den USA schon Milchprodukte aus The Washington Post (2023): Moooove over: How single-celled yeasts are doing the work of 1,500-pound cows.Präzisionsfermentation verfügbar sind, rechnen Unternehmen auch dort mit einer Markteinführung von Lebensmittelzeitung (2023): Industrie nimmt Kulturfleisch in den Fokus.Clean Meat im Jahr 2023. Ob diese Art der Produktion von Fleisch, Fisch oder auch Milch letztlich umweltfreundlicher ist als die herkömmliche Methode, ist Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (2022): Fleisch aus dem Labor – Ein Markt der Zukunft?noch nicht ganz klar. Möglicherweise benötigt sie mehr Energie – könnte jedoch Ressourcen wie Landfläche einsparen und die Belastung durch Methan oder Stickstoff verringern. The Guardian (2022): Lab-grown meat firms say post-Brexit UK could be at forefront.Großbritannien setzt in der Energiefrage auf eine vollständige Versorgung der Bioreaktoren aus Erneuerbaren Energien.

Wirtschaft & Gesellschaft

Die versteckten Kosten der Lebensmittel

Würden sich die Umweltbelastungen der Viehzucht wie Nitratbelastung, Zerstörung der Biodiversität, aber auch die Auswirkungen auf das Tierwohl und die negativen Folgen für die menschliche Gesundheit im Fleischpreis widerspiegeln, dann würde ein Kilogramm Rind, Schwein, Lamm und Geflügel um ein Technische Universität Berlin (2022): „Ohne eine Steuer auf Fleisch wird es nicht gehen“.Vielfaches teurer sein als aktuell. So liegen nach Angaben der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisationen (FAO) die sogenannten versteckten Kosten der globalen Ernährungssysteme bei jährlich 10 Billionen US-Dollar. Diese Kalkulation beinhaltet Faktoren wie die landwirtschaftliche Produktion, Tierhaltung, Weiterverarbeitung, Transport, Konsum u.v.m. Für Deutschland berechnete FAO (2023): The State of Agriculture and Food.der Bericht aus dem Jahr 2023 versteckten Kosten in Höhe von 328 Milliarden US-Dollar und einen Schaden von 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2020. Eine Hülsbergen et al. (2023): Ökologischer Landbau und Pflanzenbausysteme.Langzeitstudie der Technischen Universität München hat gezeigt, dass Bio-Betriebe im Vergleich zu konventionellen Betrieben jährlich 750 bis 800 Euro je Hektar an Umweltfolgekosten vermeiden. Das sind für Deutschland aktuell 1,5 Milliarden Euro jährlich, bei 30 Prozent Bio- Betrieben wären es jedoch sogar mehr als 4 Milliarden Euro. Entsprechende Ambitionen sind in der Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2024): Gutes Essen für Deutschland – Ernährungsstrategie der Bundesregierung.Ernährungsstrategie des BMELs erkennbar.

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (2022): Neue Studie von PIK, Oxford und TU Berlin: Fleischkonsum per Steuer verringern.Forscher:innen der Universität Oxford, des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und der Technischen Universität Berlin zufolge müsste Rindfleisch je nach Produktionsablauf in den Industrieländern um 35 bis 56 Prozent teurer sein, Lamm- und Schweinefleisch um 19 Prozent und Geflügel um 25 Prozent.

Der tatsächliche Preis von Lebensmitteln

Lebensmittel Produktionsart Preisaufschlag
Apfel konventionell (bio) 8 % (4%)
Banane konventionell (bio) 19 % (9 %)
Kartoffel konventionell (bio) 12 % (6 %)
Tomate konventionell (bio) 12 % (5%)
Mozzarella konventionell (bio) 52 % (30 %)
Gouda konventionell (bio) 88 % (33 %)
Milch konventionell (bio) 122 % (69 %)
Fleisch (gemischt) konventionell (bio) 173 % (126 %)

In der Bilanzierung von Unternehmen tauchen diese Kosten allerdings nicht auf – und auch unsere Verbraucher:innenpreise bilden sie nicht annähernd ab. Die Marktpreise nicht nachhaltig produzierter Lebensmittel führen zu großen Gewinnen in der Lebensmittelindustrie – und zum Raubbau an unseren Lebensgrundlagen, während die Kosten die Allgemeinheit trägt. Wieviel kostet uns der Verlust von Artenvielfalt durch Pestizideinsatz und Kunstdünger? Was kostet uns die Bodenversauerung? Die Aufbereitung unseres verschmutzten Grundwassers, der CO2-Ausstoß und die Luftverschmutzung durch fossil betriebene Transportmittel? Der Methan-Ausstoß durch die Rinderhaltung? Wie hoch sind die Gesundheitskosten durch ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen, durch Pestizideinsatz oder durch lebensmittelübertragbare Krankheiten?

Die unsichtbare Differenz zahlen wir einerseits über Subventionen für industriell hergestellte tierische Lebensmittel in Form der Georg-August-Universität Göttingen (2020): Presseinformation: Göttinger Professoren beteiligen sich an Gutachten zu nachhaltigerer Ernährung. geringeren Mehrwertsteuer auf tierische Produkte, durch höhere Lebenshaltungskosten, höhere Steuern und Krankenkassenbeiträge – aber einen großen Teil der Kosten zahlen wir auch gar nicht, sondern überlassen sie Menschen im Globalen Süden und nachfolgenden Generationen.

Verbraucher:innen wollen mehr Transparenz! Eine Universität Greifswald (2024): Wunsch nach Transparenz von Lebensmitteln ist messbar gewachsen.gemeinsame Kampagne der Technischen Hochschule Nürnberg, der Universität Greifswald und des Lebensmittelhändlers Penny wies die wahren Kosten der Lebensmittelproduktion aus – Kostenwahrheit bedeutet in diesem Fall, dass ökologische und soziale Folgekosten in den Produktpreis gerechnet und ausgewiesen werden. Im August 2023 testete die Kampagne genau das in Penny-Märkten. Eines der Ergebnisse: Die Verkaufszahlen sind trotz höherer Preise nicht so stark gesunken wie erwartet. Und der Wunsch nach Transparenz ist bei Konsument:innen offenbar gewachsen.

Im Jahr 2018 erschien die World Food Institute e.V. (2018): Studie Universität Augsburg: „How much is the dish – was kosten uns Lebensmittel wirklich?“Studie „How much is the dish – was kosten uns Lebensmittel wirklich?“ der Universität Augsburg. Die Ergebnisse zeigten eine teils enorme Differenz zwischen den aktuellen Erzeuger:innenpreisen und den wahren Kosten, wie der leitende Forscher Dr. Tobias Gaugler resümiert:

Konventionell produzierte Fleisch- und Wurstwaren müssten auf Erzeugerebene dreimal so teuer sein, wie sie derzeit sind, die zweithöchsten Aufschläge müssten für konventionell hergestellte Milchprodukte erfolgen, die niedrigsten mit für Bio-Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs.

Dr. Tobias GauglerInstitut für Materials Resource Management der Universität Augsburg
Konkret

Lösungsansätze

Der Fokus auf individuelle Lösungen für die Klimakrise hat die eigentlich notwendigen Systemänderungen viel zu lange verhindert. Maßnahmen, die das Klima und die Gesundheit wirklich effektiv schützen, sind politischer Natur. Wesentlich ist es, die Erderhitzung so weit wie eben möglich zu begrenzen. Mit jedem hundertstel Grad Erwärmung führt die Klimakrise zu mehr Schäden und Verlusten. Außerdem wird es wahrscheinlicher, dass wir Kipppunkte überschreiten. Das Zeitfenster, um eine lebenswerte Zukunft für alle zu sichern, schließt sich schnell – die Menschen, die jetzt gerade auf der Erde leben, bestimmten darüber, wie das Leben der Generationen nach uns aussieht: Die Entscheidungen und Maßnahmen, die wir in unserem Jahrzehnt umsetzen, wirken sich jetzt und für Tausende von Jahren aus.

Daher haben wir eine Sammlung systemischer bzw. politischer Maßnahmen und Lösungsansätze in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zusammengestellt. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern verdeutlicht wichtige politische Aktionsfelder. Ihre konkrete Bewertung muss immer im Kontext möglicher Zielkonflikte, regionaler und sozialer Verhältnisse erfolgen.

Individuell

  • Der größte individuelle Hebel zur Reduktion der Emissionen und der eingesetzten Ressourcen von Flächenverbrauch über Energieeinsatz sowie zum Schutz biodiverser Lebensräume ist im Ernährungssektor der EAT Lancet (2022): Healthy Diets From
    Sustainable Food Systems.
    reduzierte Konsum tierischer Produkte
    . Gesünder macht dies in Kombination mit einer bewussten, ausgewogenen Ernährungsweise in der Regel auch
  • Die Emissionen aus der landwirtschaftlichen Produktion von Nahrungsmitteln für den inländischen Bedarf nach dem Planetary Health Diet-Modell wären laut Greenpeace um mehr als Greenpeace (2022): Gesundes Essen
    fürs Klima.
    75 Prozent
    niedriger als die derzeitigen Emissionen.

Pflanzliche Ernährung leichter machen

  • Einfache Verfügbarkeit, Qualität, attraktiver Preis und Geschmack pflanzlicher Lebensmittel sind der zentrale Schlüssel zur notwendigen Ernährungswende. Sie erleichtern Menschen die Ernährungsumstellung und machen eine nachhaltige Verhaltensänderung möglich. Fördermaßnahmen, wie sie auch in der Entwicklung der Wunder et al. (2023): STErn. Sozialökologische Transformation des Ernährungssystems.Bundesernährungsstrategie diskutiert werden, setzen daher auf eine Neugestaltung der Ernährungsumgebung, etwa in der Gemeinschaftsverpflegung (etwa Schul- und Betriebskantinen) und im Lebensmitteleinzelhandel. Die Preisparität von pflanzlichen Alternativprodukten und die Anpassung der Mehrwertsteuersätze sind weitere diskutierte Maßnahmen.
  • Online-Ernährungsberatung, Zuschüsse für Kurs- und Seminargebühren zur pflanzenbasierten Ernährung, Anrechnung der regelmäßigen Überprüfung des Versorgungsstatus bei Erwachsenen – all das bietet zum Beispiel die Krankenkasse BKK ProVita (2023): Leistungen zur pflanzlichen Ernährung. BKK ProVita – die veggiefreundliche Krankenkasse.BKK ProVita an.
  • Verschiedene Nonprofit-Kampagnen unterstützen beim Ausprobieren einer rein pflanzlichen Ernährung und erweitern Verfügbarkeit und Vielfalt pflanzlicher Produkte auf dem Markt, etwa der Veganuary als veganer Neujahrsvorsatz, an dem bereits über 800 deutsche Unternehmen, aber auch Kommunen wie Tübingen und städtische Mitarbeiter:innen aus Reutlingen und München teilgenommen haben.
  • Vor allem in KLUG (2021): #ErnährungswendeAnpacken!öffentlichen Einrichtungen sollte das Angebot pflanzenbasierter Lebensmittel gestärkt werden. Dazu zählen Schulen, Kitas, Universitäten, Krankenhäuser, stationäre Einrichtungen der Jugend- und Behindertenhilfe, Krankenhäuser, Pflege- sowie Senioren- und Rehabilitationseinrichtungen.

Angemessene Besteuerung

Tierhaltung

Futtermittel

Emissionshandel in der Landwirtschaft

Föderung der ökologischen Landwirtschaft

  • Förderungen innovativer Anbauverfahren zur natürlichen Düngung.
  • Förderung bioveganer – bzw. die biozyklisch veganer Landwirtschaft, eine Form des Ökolandbaus, bei der der Betriebskreislauf rein pflanzlich geschlossen wird. Ein Verband mit eigenen Richtlinien dazu existiert bereits. Weil die bio-vegane Landwirtschaft auf tierischen Dünger verzichtet, muss die Bodenfruchtbarkeit vor allem durch gute Gründüngung und Kompostausbringung erzielt werden. Diese Anbaumethode bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere für die Biodiversität, ist allerdings auch aufwendiger und standortabhängiger.
  • Vertragsnaturschutz: Förderung naturschutzgerechter landwirtschaftlicher Bewirtung.

Reduktion von Lebensmittelschwendung

  • Die Reduktion von Lebensmittelverschwendung: Die WWF(2023): Lebensmittelverschwendung. 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle jährlich kommen in Deutschland nicht nur durch die Entsorgung von ungenießbaren Teilen zustande, sondern auch durch Verluste in der Lebensmittelversorgungskette – sowie durch die Entsorgung noch essbarer Lebensmittel.
  • Laut BMEL (2022): Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung.BMEL könnten bei Halbierung der Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten 6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an Treibhausgas-Emissionen in Deutschland eingespart werden. Ein echter Gewinn für das Klima und den Ressourceneinsatz! Anpacken will das BMEL diese Aufgabe im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung.

Lieferketten

Was tun?

So wird gesundes und klimafreundliches Essen möglich

Auch wenn es bei einer klimafreundlicheren und gesünderen Ernährung vor allem auf strukturelle Maßnahmen ankommt: Gerade in diesem Bereich sind auch Konsumgewohnheiten und die veränderte Nachfrage wichtige Treiber auf dem Weg zu einem gesünderen und klimafreundlicheren Ernährungssystem. Erkenntnisse über das menschliche Verhalten, über Gewohnheiten und darüber, wie aus der gesünderen und klimafreundlichen Option auch die beliebtere wird, sind deshalb unerlässlich.

Der Konsum tierischer Produkte ist in Deutschland ideologisch aufgeladen. Wurst und Käsespezialitäten sind Kulturgut und gelten in den Generationen, die heute besonders konsumstark sind, als Zeichen von Wohlstand. Es gibt also eine große Abwehr gegen die Veränderung von Ernährungsgewohnheiten, insbesondere weil sie mit Verzicht assoziiert werden oder gewohnte Gerichte emotional mit Kindheitserinnerungen verbunden sind. Andere Menschen sind zwar innerlich zu Veränderungen bereit, aber handeln nicht danach. Das hat verschiedene Ursachen. Eine wichtige Ursache ist die mangelnde Transparenz. Der Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2023): Deutschland, wie es isst – Der BMEL-Ernährungsreport 2023.Ernährungsreport 2023 wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlicht und zeigt, dass sich viele Verbraucher*innen gesund und nachhaltig ernähren wollen. So hat gut die Hälfte der Befragten schonmal eine vegane oder vegetarische Alternative zu tierischen Produkten verzehrt. Allerdings haben auch 47 Prozent diese noch nie probiert. Die umwelt- und ressourcenschonende Produktion ist vielen Menschen wichtig und sie sprechen sich für politische Maßnahmen hinsichtlich des Tierschutzes und aus.

Ein Sachverständigenrat für Umweltfragen (2023): Politik in der Pflicht: Umweltfreundliches Verhalten erleichtern.Sondergutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen zeigt auf, wie umweltfreundliches Verhalten durch politische Weichenstellung erleichtert werden kann. Für die Bereiche Fleischkonsum, Smartphones und energetische Sanierung gibt das Gutachten auch Empfehlungen zur konkreten Umsetzung.

Bei der Institute for Planetary Health Behaviour (2023): Planetary Health Ac.on Survey PACE.PACE-Umfrage handelt es sich um eine Datenerhebung der Uni Erfurt, die alle zwei Monate die Bereitschaft zum Klimaschutz in der Bevölkerung abfragt, die Abkürzung steht für Planetary Health Action Survey. Die Umfrage zeigt:

  • Etwa die Hälfte der Menschen ist bereit, sich stärker pflanzenbasiert zu ernähren.
  • Rund 80 Prozent der Befragten findet zudem, eine gesunde und klimafreundliche Ernährung sollte leicht zugänglich sein.
  • Über die Hälfte der Befragten spricht sich zumindest für handlungsleitende systemische Veränderungen aus, etwa die staatliche Regulation von Preisen.
  • 50 Prozent der Befragten der PACE-Umfrage wünschen sich mehr pflanzliche Fleischalternativen im Supermarkt.
  • 80 Prozent der Verbraucher:innen wollen Lebensmittelverschwendung vermeiden.
  • Laut oben genannten Ernährungsreport des BMEL Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2022): Deutschland, wie es isst
    Der BMEL-Ernährungsreport 2022.
    wünschen sich Konsument:innen mehr Transparenz
    an der Ladentheke als gute Grundlage für Kaufentscheidungen. Sie wollen, dass Tiere in der Landwirtschaft besser gehalten werden, und bevorzugen regionale und saisonale Lebensmittel.
  • Eine Julius-Maximilians-Universität Würzburg (2022): Karten-Tricks für klimafreundliches Essen.Studie der Universität Würzburg zeigt: Wenn Restaurants auf ihren Speisekarten den CO2-Abdruck der Gerichte anführen oder emissionsarme Optionen hervorheben, wählen Gäste häufiger klimafreundlichere Angebote.

Zudem können Warnhinweise die Lust auf Fleisch verringern: Das legt zumindest eine Hughes et al. (2023): Impact of pictorial warning labels on meat meal selection: A randomised experimental study with UK meat consumers. Studie von Wissenschaftler:innen der Universität Durham nahe. So wurden den Studienteilnehmer:innen vor der Wahl zwischen einem Fleischgericht oder einem vegetarischen beziehungsweise veganem Äquivalent, Bilder von Fleischprodukten vorgelegt, die mit Warnhinweisen versehen waren. Diese beeinhalteten gesundheitsbezogene, klimabezogene und pandemiebezogene Warnungen. Das Ergebnis war eindeutig: In der Studiengruppe entschieden sich 7 bis 10 Prozent weniger Personen für ein Fleischgericht: nach dem Anblick von Gesundheitslabeln reduzierte sich die Wahl des Fleischgerichts um 8,8 Prozent, bei klimabezogenen Warnungen um 7,4 Prozent und bei pandemiebezogenen Warnungen um 10 Prozent.

Die vorläufigen Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (2023): Fleischverzehr 2022 auf Tiefstand.Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) zeigen, dass sich der langfristige Trend zu einem geringeren Fleischverzehr auch 2022 fortgesetzt hat: Mit 52 Kilogramm sank der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Vergleich zu 2021 um rund 4,2 Kilogramm und ist somit seit Beginn der Verzehrsberechnungen so niedrig wie noch nie.

  • Umweltkosten dürfen nicht länger externalisiert werden, sondern müssen die Preisgestaltung beeinflussen. Lohnstrukturen, Arbeitsbedingungen, ineffiziente Bewässerungssysteme, Nachhaltigkeit bei Anbau, Verarbeitung und Produktion sowie Verpackung und Transport haben einen Einfluss auf die Verbraucherpreise. Nur so ist es Konsument:innen möglich, eine ökologisch nachhaltige und gesunde Entscheidung im Supermarkt zu treffen. Und nur so entstehen auch Anreize für nachhaltig wirtschaftende Unternehmen, die ihre Produkte in der Folge günstiger anbieten könnten und dadurch einen Marktvorteil erhalten.
  • Laut einer Agora Agrar (2024): Nachhaltig und produktiv: Die Zukunft der Landnutzung in einer klimaneutralen EU Studie der Denkfabrik Agora Agrar könnte die Land- und Forstwirtschaft ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 um über 60 Prozent senken. Ein möglicher Schritt hierfür ist zum Beispiel die Wiedervernässung von Mooren. So könnten der Untersuchung zufolge jährlich Emissionen in Höhe von etwa 70 Mio. t CO2-Äquivalenten eingespart werden, wenn 80 Prozent der Flächen wiedervernässt würden. Zudem ließen sich die Emissionen unter anderem durch die Halbierung des Konsums tierischer Produkte verringern – das fördere auch die Biodiversität. Für Maßnahmen wie diese braucht es der Studie zufolge jedoch die passenden politischen Rahmenbedingungen.
Regionale Beispiele

Erfolgsbeispiele aus Deutschland

Positive Kommunikation mit konkreten Beispielen und guten Geschichten aus dem Leben der Menschen macht das Erzählte nicht nur erlebbarer und nachvollziehbarer, sondern kann auch Selbstwirksamkeit und Handlungswillen vermitteln. Bei der Klimakommunikation hat sich gezeigt: Es kann Menschen motivieren, dass viele Menschen schon etwas bewegen und aktiv sind. Daher stellen wir hier Beispiele von Projekten, Organisationen, Einzelpersonen, Behörden oder auch Unternehmen aus verschiedenen Regionen Deutschlands vor, die passend zum Thema aktiv geworden sind. Das Team von Good News Magazin hat uns bei der Auswahl der regionalen Beispiele unterstützt. Wir wollen damit Inspiration für die eigene Recherche liefern, eine Bewertung haben wir nicht getroffen. Erfolgsbeispiele sind hilfreich, um zu motivieren, können aber auch die Komplexität der Lösungen reduzieren. Die Prüfung, inwiefern Projekte jeweils wirklich hilfreich sind, welche Zielkonflikte sie auslösen oder ob sie sogar nur Greenwashing darstellen, kann nur im jeweiligen Einzelfall erfolgen.

Baden-Württemberg

Landwirt Oliver Schmidt aus Haigerloch hat sich ein innovatives Konzept ausgedacht, um Ackerbau nachhaltig zu betreiben. Seine Idee der „wandernden Wiese”, bei dem die Böden aufgelockert und den Lebewesen Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten gegeben werden, wird vom Land gefördert und zeigt bereits erste positive Entwicklungen. Quelle: Wandernde Wiese

Bayern

Bayern ist führend bei Vertical Farming. Unter dieser vertikalen Landwirtschaft oder Indoor-Farming versteht man den vom Boden unabhängigen Anbau von Pflanzen in geschlossenen Gebäuden, in mehreren Lagen übereinander bei elektrischer Beleuchtung und computergesteuerter Klimatisierung. In Bayern soll sogar ein Weg gefunden werden, Weizen im Weltraum anzubauen. Quelle: Bayerischer Rundfunk

Berlin

Das Berliner Projekt Weltacker zeigt, wie wir die Ernährung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung gewährleisten können. Auf 2.000 Quadratmetern pflanzen sie alles, was einen Menschen nährt und versorgt, von Gemüse und Weizen zu Baumwolle und nachwachsenden Rohstoffen für die Industrie. Im Zentrum steht dabei der Bildungsauftrag – um zu beweisen, dass dieser Platz ausreicht. Quelle: Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Brandenburg

Der Gut & Bösel Hof in Alt Madlitz in Brandenburg zeigt, wie eine Umstellung auf nachhaltige Landwirtschaft funktionieren kann. Denn Konzepte wie die syntropische Landwirtschaft, holistisches Weidemanagement und eine Kombination aus Agrar- und Forstwissenschaft machen nicht nur die Produktion nachhaltig, sondern schaffen neue Ökosysteme und machen ausgelaugte Böden wieder fruchtbar.  Quelle: GOOD NEWS Magazin

Bremen

Bis 2025 will Bremen die Gemeinschaftsverpflegung der Stadt 100 Prozent biologisch machen. Bereits jetzt werden in Kitas, Krankenhäusern, Schulen und Unis die Speisepläne umgestellt. So gibt es deutlich seltener Fleisch und der Großteil der Produkte kommt von regionalen Produzent:innen. Entstanden ist der Aktionsplan der Stadt aus einem Bürger:innenantrag.  Quelle: taz

Hamburg

OURZ ist ein junges Hamburger Startup, deren App mithilfe von Blockchain Lebensmittel in ihrer gesamten Lieferkette transparent macht. Jeder Bestandteil und jeder Bearbeitungsschritt ist vom Acker bis zum Teller nachverfolgbar, denn die Daten, wer was wann wie produziert hat, werden dezentral gespeichert. So kann sie niemand löschen und alle sie nachvollziehen. Quelle: OURZ

Hessen

Die Ausstellung KLIMA_X in Frankfurt/Main thematisiert in sieben Bereichen, welche Rolle Klimafakten und Klimakommunikation spielen, aber auch, welche Gefühle die Klimakrise in uns auslösen kann. So symbolisieren beispielsweise „Klimatiere” zwölf Emotionen, die wir angesichts der Krise spüren können – von ängstlich über machtlos zu hoffnungsvoll. Quelle: Klimafakten 

Mecklenburg-Vorpommern

Vorpommern wird mit 15 Mio. Euro vom Bund gefördert, um Musterregion für die Bioökonomie und den biobasierten Strukturwandel zu werden. Kompetenzfelder sollen insbesondere Land, Moor und Meer mit der Veredelung pflanzlicher Rohstoffe wie Ackerfrüchten, Schilf oder Algen sein. Aus diesen nachwachsenden Rohstoffen sollen dann Produkte entstehen, die der Region zum Aufschwung verhelfen. Quelle: bioökonomie.de

Niedersachsen

Bäuer:innen in Niedersachsen finden Wege, um mit zukünftiger Wasserknappheit umzugehen. Landwirt Albert Wiese nutzt nun Klarwasser für die Bewässerung. Und die Milchbäuerin Annabell Gérard erzielt gute Ergebnisse durch die Übernahme einer Technik aus dem afrikanischen Raum: dem ganzheitlichen Weidemanagement. Quelle: Deutschlandfunk Kultur

Nordrhein-Westfalen

Unkrautvernichtung ohne Chemie: Maschinell, ohne Herbizide und mit coolem Design – der Jungunternehmer und Landwirt-Sohn André Dülks aus Meerbusch, NRW, will die Landwirtschaft mit seinem Unternehmen Feldklasse umweltfreundlicher und nachhaltiger machen. Quelle: WDR

Rheinland-Pfalz

Hülsenfrüchte bieten großes Potenzial für die heimische Landwirtschaft. Sie sind nicht nur an das zunehmend heißere und trockenere Klima angepasst, sondern regenerieren auch die Böden. Ein Hof, der als Teil seiner Fruchtfolge auf Hülsenfrüchte und insbesondere Kichererbsen setzt, ist der Gerbachhof in der Pfalz. Quelle: Gerbachhof

 

Saarland

Ein Start-Up aus Saarbrücken hat ein neues Modell zur Fischzucht entwickelt. Mit der Container-Fischzucht wollen sie frischen Meeresfisch vor Ort zur Verfügung stellen und so gegen Überfischung und lange Transportwege angehen. Auch die Energieversorgung und das Futter sollen nachhaltig sein. Quelle: tagesschau.de

Sachsen

Die Dresdner Initiative „Zur Tonne” möchte ihre Utopie umsetzen: Eine Stadt ohne Lebensmittelverschwendung. Mehr als 2.000 Kilogramm an Lebensmitteln hat das Team von „Zur Tonne” bereits gerettet, durch Kochworkshops, Teamevents, Bildungsworkshops – und „Tonnja”, die mobile Fahrradküche, die leckere Speisen aus gerettetem Essen durch ganz Dresden trägt. Quelle: Zur Tonne

Sachsen-Anhalt

Ein Projekt der Hochschule Anhalt für nachhaltigen Weinanbau im Gebiet Saale-Unstrut erzielt durch neue Saatgutmischung Erfolge: Nicht nur werden einheimische Arten gefördert und ihr Wachstum für zukünftige Projekte evaluiert, vor allem konnte gezeigt werden, dass die Insektenvielfalt in den Gebieten der neuen Saatgutmischung anstieg. Quelle: MDR

Schleswig-Holstein

Die Meierei Horst in Lentförden bei Segeberg meldete Insolvenz an, dann nahmen die drei Geschäftsführer die Leitung und Vermarktung des Betriebs selbst in die Hand. Ihr Ziel: Als regionale, traditionell hergestellte Milch für die Verbraucher:innen. Die Ökoburen betreiben ökologische Landwirtschaft mit grasbasierter Fütterung und muttergebundener Kälberaufzucht. Quelle: De Öko Melkburen

Thüringen

Das Institut für klimagesundes Verhalten (IPB) in Erfurt erforscht menschliches Verhalten, um Gesundheit zu fördern und Klima sowie Umwelt zu schützen. Erst kürzlich befragte das IPB rund 3.400 Menschen aus ganz Deutschland nach Gründen, auf Wochenmärkten einkaufen. Die Ergebnisse helfen dabei zu verstehen, warum und wann sich Menschen umweltbewusst ernähren. Quelle: Institute for Planetary Health Behaviour

Schweiz

TransFarmation: Ein Verein, der Landwirt:innen beim Ausstieg aus der Tierhaltung begleitet. Das Projekt existiert bereits in der Schweiz und in Deutschland ist es im Aufbau.

Tipps & Daten

Fragen zur weiteren Recherche:

  • Woher stammen die Lebensmittel in der Region?
  • Wie ernähren sich die Menschen in der Region?
  • Welche positiven Entwicklungen und Probleme gibt es?

Daten für die eigene Region:

  • Agrarstatistik: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft listet alle zuständigen Ministerien und Behörden mit Kontaktdaten auf, die Auskunft geben können über die Statistiken im Agrarsektor der jeweiligen Region, darunter auch die jährlichen Ernteberichte der Länder.
  • Schlachtmenge: Interaktive Grafik des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft, aufgeschlüsselt nach Tierart und Bundesländern ab dem Jahr 2013.
  • Ernteberichte werden jährlich von den Bauernverbänden der Länder erhoben.
  • Umfragen und Statistiken über Ernährungsgewohnheiten, Lebensmittelverschwendung. werden üblicherweise auf Bundesebene erhoben.

Lokale Ansprechpartner:innen:

Allgemein:

  • Kreis-Gesundheitsämter
  • Gesundheitsministerien der Länder
  • Landwirtschaftsministerien der Länder
  • Landwirtschaftskammern der Länder
  • Landesämter für Verbraucherschutz (und Lebensmittelsicherheit)
  • Verbraucherzentralen der Länder

Institutionen, Organisationen & weitere Kontakte:

  • Thekla: Liste mit Kontaktdaten beim bundesweiten Expertennetzwerk „Treibhausgasbilanzierung und Klimaschutz in der Landwirtschaft“ nach Expertiseschwerpunkten.
  • FISA: Das Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung ist eine Datenbank des Bundes und der Länder, die Einrichtungen, Behörden und Projekte auflistet rund um die Themen Ernährungswissenschaften, Lebensmitteltechnologie, Pflanzen- und Tierproduktion.
  • Demonstrationsbetriebe ökologischer Landbau: Karte mit hunderten Teilnehmerbetrieben in ganz Deutschland auf dem Informationsportal Ökolandbau.
  • Leitbetriebe: Karte des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft mit vorbildhaften Leitbetrieben, die sich modernen, umwelt- und ressourcenschonenden Pflanzenbau widmen.
  • Umwelt- und Naturschutzverbände (NABU, BUND, Greenpeace)
  • Bauernverbände/Obst- und Gartenbauvereine

Themenvorschläge:

Statistik, Zahlen und Grafik:

  • Wie hoch ist der Anteil landwirtschaftlicher Nutzflächen in der Region und was wird dort angebaut? Wie viele landwirtschaftliche Betriebe gibt es? Wie viele davon sind bio? Wie viele Pestizide kommen zum Einsatz?
  • Wie viele Schlachtbetriebe gibt es, wie viele Tiere werden hier geschlachtet, woher stammt das Tierfutter?

Service:

  • Was müssen Leser:innen beachten, wenn sie sich klimafreundlich ernähren wollen? Die Verbraucherzentrale hat dazu eine Broschüre zusammengestellt (PDF)
  • Wie lässt sich Lebensmittelverschwendung vermeiden? Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat dazu Tipps gesammelt (PDF)
  • Zehn Restaurants in der Region mit vegetarischen/veganen Angebot.
  • Umfrage in öffentlichen Einrichtungen:
  • Gibt es im Land/Kreis eine Ernährungsstrategie und was wird unternommen, um sie umzusetzen?
  • Wie steht es um die Ernährung in den Kantinen? Gibt es Veggie-Days, wie „bio“ ist das Schulessen, spielt klimabewusste Ernährung eine Rolle?

Selbstversuch:

  • Ein:e Fleischesser:in lebt einen Monat vegan: Wie fühlt sich das an, welche Probleme gibt es, welche neuen Gerichte lernt sie kennen?
  • Selbstversuch in der Redaktionsküche: Original vs. vegane Alternative – schmecken die Kolleg:innen den Unterschied? Welche Produkte kommen gut an, welche nicht
  • Viele Bauern bieten Regionalboxen im Abo an – geliefert wird dabei nur das, was gerade Saison hat. Was erwartet Kund:innen bei diesem Konzept? Wie ändert sich das Kochverhalten, wenn man nicht genau weiß, welche Produkte morgen vor der Tür stehen?

Reportage:

  • Dabei beim „Containern“: Wer sind die Menschen, die nachts umherziehen und Lebensmittel illegal aus dem Müll retten und was treibt sie an? Kamen sie dabei schon mal in Kontakt mit dem Gesetz? Was finden sie bei ihren Streifzügen?

Porträt:

  • In Deutschland gibt es immer mehr „Rettermärkte“, die u.a. noch essbare Lebensmittel aus Supermärkten abholen, bevor sie in der Tonne landen, und sie für kleines Geld verkaufen. Wie kommt das Konzept an, was wird angeboten?
  • In den sozialen Netzwerken erreichen vegane Influencer:innen tausende Fans mit Produkttests und Kochrezepten. Welche sind in der Region aktiv, wie kamen sie zu dieser Ernährungsform, was ist ihr Lieblingsrezept
  • Ein Tag auf dem Bio-Bauernhof: Wie sieht die alltägliche Arbeit aus, wie unterscheidet sie sich von konventioneller Landwirtschaft, wieso haben sich die Betreiber für diese Form des Bewirtschaftens entschieden

Konzept „Essbare Stadt“ und „Urban Gardening“:

  • Welche Initiativen gibt es in der Region?

Hilfreiche Datenbanken:

  • Deutsche Versorgungsbilanzen: Eine Datenbank des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft zur Produktion, Import und Export von landwirtschaftlichen Produkten in Deutschland und ermittelt u.a. den Selbstversorgungsgrad. Der Selbstversorgungsgrad (das ist der Quotient aus Bruttoeigenerzeugung und Verbrauch) mit Fleisch ist 2022 mit 124 Prozent im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozentpunkte gefallen.
  • BMEL-Ernährungsreport 2022: Der Report wird seit 2016 jährlich auf Basis einer repräsentativen Befragung von forsa unter rund 1.000 Bundesbürger:innen ab 14 Jahren erstellt. Der Ernährungsreport zeigt Ernährungsgewohnheiten auf und identifiziert Trends. Laut der Umfrage ernähren sich 7 Prozent vegetarisch und 1 Prozent vegan, 87 Prozent befürworten eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung.
  • Website der Planetary Health Diet: Gesammelte Informationen über die Planetary Health Diet, eine Ernährungsempfehlung von 37 Top-Wissenschaftler:innen, die beschreibt, wie die Weltbevölkerung gesund ernährt werden kann, ohne dabei die planetaren und ökologischen Grenzen zu sprengen – mit Tipps für Einzelpersonen, Beschäftigte aus der Landwirtschaft, Gesundheitswesen und Politik.
  • EU-Agrarsubvention-Analyse für Deutschland: Eine Analyse von CORRRECTIV der neuen Datenbank „Farmsubsidies”, wer in den vergangenen acht Jahren EU-weit am meisten Agrarsubventionen kassiert hat. CORRECTIV schlüsselt auf, wer zu den größten deutschen Empfängern gehört. Für weitere Recherchen kann man sich hier bei CORRECTIV.Lokal anmelden.

Literatur

Quellennachweise

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